Zwischen Abstinenz und Aneignung. Systematische und historische Perspektiven auf die musikalische Rezeption von Goethes ‚West-östlichem Divan‘
Goethe ist – neben Heinrich Heine – der meistvertonte Lyriker deutscher Sprache, wahrscheinlich sogar der am meisten vertonte Lyriker überhaupt. Ein wenig anders wird die Ausgangslage jedoch, wenn man sich nur auf den West-östlichen Divan konzentriert. Dieser bildet nämlich so etwas wie einen prohibitiven Sonderfall: Er findet unter den Hunderten und Aberhunderten von vertonten Goethe-Gedichten eine auffällig spärliche Berücksichtigung durch die Komponisten. Das ist ein erster frappierender Befund, der nach Erklärung verlangt. Die zweite Beobachtung, die ebenfalls zu erklären sein wird, ist die, dass der Divan dort, wo er von großen Komponisten gegen die allgemeine Vernachlässigung herangezogen wird, im Werk dieser Komponisten oft eine markante Schlüsselstelle besetzt. Mit anderen Worten: Die ‚Divan‘-Vertonungen beeindrucken weniger durch Quantität als durch Qualität. Damit sind zwei der Fragen formuliert, denen die Tagung im interdisziplinären Gespräch zwischen Musik-und Literaturwissenschaft nachgehen wird.
Anmeldung unter
PROGRAMM
Donnerstag, 20. Oktober
14.00–14.30 Frieder von Ammon / Hans-Joachim Hinrichsen: Begrüßung und Einführung
14.30–15.30 Bernhard Jahn: Unvertonbare Dichtung und ihre Komponisten – Strategien und Gegenstrategien am Beispiel von Klopstocks Messias
15.30–16.30 Andrea Polaschegg: „Wasser wird sich ballen“. Zur Liedpoetik des West-östlichen Divan
17.00–18.00 Frieder von Ammon: (Un-)Singbarkeit. Der West-östliche Divan als sentimentalisches Liederbuch
19.00 Öffentlicher Abendvortrag: Hermann Danuser: „Musikalische Lyrik“ – ein Konzept mit Kraftfeldern aus Goethe-Quellen
Konzert (mit Johannes Held und Ludwig Holtmeier): Divan-Lieder
Freitag, 21. Oktober
9.00–10.00 Christiane Wiesenfeldt: Die Anfänge des romantischen Orientalismus im Lied um 1800
10.00–11.00 Thomas Martinec: „Hafis, wenn zu Liebchens Ehren, / Du ein zierlich Liedchen singest.“ Goethes Vergegenwärtigung des Ostens im Zeichen des Gesangs
11.30–12.30 Ludwig Holtmeier: „Wiederfinden“: Gedanken zu Zelters spätem Liedstil
14.00–15.00 Matthias Schmidt: Goethes Divan und die jüdische Wiener Moderne in der Musik
15.00–16.00 Felix Diergarten: „Lernet erst: so wollt' er's machen“. Richard Strauss' Divan-Vertonungen als Schlüsselwerke
16.30–17.30 Wolfgang Rathert: Aribert Reimanns Divan-Vertonung für Daniel Barenboim
Samstag, 22. Oktober
9.00–10.00 Thomas Seedorf: Blühende Schattengewächse. Die Divan-Vertonungen von Hugo Wolf und Othmar Schoeck
10.00–11.00 Hans-Joachim Hinrichsen: West-östliches Politikum? Ernst Peppings Goethe-Chorliederzyklus von 1949
11.30–12.30 Jörn Peter Hiekel: Wolfgang Rihms Goethe-Reflexionen und ihre Kontexte
Zwischen Abstinenz und Aneignung. Systematische und historische Perspektiven auf die musikalische Rezeption von Goethes ‚West-östlichem Divan‘
Goethe ist – neben Heinrich Heine – der meistvertonte Lyriker deutscher Sprache, wahrscheinlich sogar der am meisten vertonte Lyriker überhaupt. Ein wenig anders wird die Ausgangslage jedoch, wenn man sich nur auf den West-östlichen Divan konzentriert. Dieser bildet nämlich so etwas wie einen prohibitiven Sonderfall: Er findet unter den Hunderten und Aberhunderten von vertonten Goethe-Gedichten eine auffällig spärliche Berücksichtigung durch die Komponisten. Das ist ein erster frappierender Befund, der nach Erklärung verlangt. Die zweite Beobachtung, die ebenfalls zu erklären sein wird, ist die, dass der Divan dort, wo er von großen Komponisten gegen die allgemeine Vernachlässigung herangezogen wird, im Werk dieser Komponisten oft eine markante Schlüsselstelle besetzt. Mit anderen Worten: Die ‚Divan‘-Vertonungen beeindrucken weniger durch Quantität als durch Qualität. Damit sind zwei der Fragen formuliert, denen die Tagung im interdisziplinären Gespräch zwischen Musik-und Literaturwissenschaft nachgehen wird.
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Donnerstag, 20. Oktober
14.00–14.30 Frieder von Ammon / Hans-Joachim Hinrichsen: Begrüßung und Einführung
14.30–15.30 Bernhard Jahn: Unvertonbare Dichtung und ihre Komponisten – Strategien und Gegenstrategien am Beispiel von Klopstocks Messias
15.30–16.30 Andrea Polaschegg: „Wasser wird sich ballen“. Zur Liedpoetik des West-östlichen Divan
17.00–18.00 Frieder von Ammon: (Un-)Singbarkeit. Der West-östliche Divan als sentimentalisches Liederbuch
19.00 Öffentlicher Abendvortrag: Hermann Danuser: „Musikalische Lyrik“ – ein Konzept mit Kraftfeldern aus Goethe-Quellen
Konzert (mit Johannes Held und Ludwig Holtmeier): Divan-Lieder
Freitag, 21. Oktober
9.00–10.00 Christiane Wiesenfeldt: Die Anfänge des romantischen Orientalismus im Lied um 1800
10.00–11.00 Thomas Martinec: „Hafis, wenn zu Liebchens Ehren, / Du ein zierlich Liedchen singest.“ Goethes Vergegenwärtigung des Ostens im Zeichen des Gesangs
11.30–12.30 Ludwig Holtmeier: „Wiederfinden“: Gedanken zu Zelters spätem Liedstil
14.00–15.00 Matthias Schmidt: Goethes Divan und die jüdische Wiener Moderne in der Musik
15.00–16.00 Felix Diergarten: „Lernet erst: so wollt' er's machen“. Richard Strauss' Divan-Vertonungen als Schlüsselwerke
16.30–17.30 Wolfgang Rathert: Aribert Reimanns Divan-Vertonung für Daniel Barenboim
Samstag, 22. Oktober
9.00–10.00 Thomas Seedorf: Blühende Schattengewächse. Die Divan-Vertonungen von Hugo Wolf und Othmar Schoeck
10.00–11.00 Hans-Joachim Hinrichsen: West-östliches Politikum? Ernst Peppings Goethe-Chorliederzyklus von 1949
11.30–12.30 Jörn Peter Hiekel: Wolfgang Rihms Goethe-Reflexionen und ihre Kontexte