Annäherungen an Heinrich von Kleist
Heinrich von Kleist (1777-1811) war ein Außenseiter im Kulturbetrieb seiner Zeit. Kaum eines seiner Dramen erblickte das Licht der Bühne, kaum einer seiner Prosatexte wurde positiv besprochen. Auch seine Zeitschriftenprojekte, der Phöbus und die Berliner Abendblätter, scheiterten. Aufsehen erregte er erst durch seinen Selbstmord am 21. November 1811, der seine Kritiker in ihrem Urteil bestärkte, Kleist sei „von einer unheilbaren Krankheit ergriffen“ (Goethe) gewesen.
Dieses Verdikt wurde Ende des 19. Jahrhunderts revidiert. Kleist erlebte eine Renaissance - allerdings auf dem Missverständnis beruhend, er sei ein vaterländischer Dichter.
Diese einseitige Etikettierung ist mittlerweile passé. Kleists Werke werden für ihre Erkenntniskritik und Sprachskepsis ebenso geschätzt wie für ihre unvergleichliche Fähigkeit zum plastischen Ausdruck und ihren psychologischen Blick in menschliche Abgründe. Besonders deutlich treten diese Charakteristika in Kleists Penthesilea (1808) zutage, mit der er einen Kontrapunkt zum Menschenbild der Klassik setzte.
Das Studium Generale präsentiert in Kooperation mit dem Landestheater Coburg einen Vortrag/Lesung über Kleist.
Referentin: Simone Ketterl, M.A.
Lesung: Schauspieler des Landestheater Coburg
Annäherungen an Heinrich von Kleist
Heinrich von Kleist (1777-1811) war ein Außenseiter im Kulturbetrieb seiner Zeit. Kaum eines seiner Dramen erblickte das Licht der Bühne, kaum einer seiner Prosatexte wurde positiv besprochen. Auch seine Zeitschriftenprojekte, der Phöbus und die Berliner Abendblätter, scheiterten. Aufsehen erregte er erst durch seinen Selbstmord am 21. November 1811, der seine Kritiker in ihrem Urteil bestärkte, Kleist sei „von einer unheilbaren Krankheit ergriffen“ (Goethe) gewesen.
Dieses Verdikt wurde Ende des 19. Jahrhunderts revidiert. Kleist erlebte eine Renaissance - allerdings auf dem Missverständnis beruhend, er sei ein vaterländischer Dichter.
Diese einseitige Etikettierung ist mittlerweile passé. Kleists Werke werden für ihre Erkenntniskritik und Sprachskepsis ebenso geschätzt wie für ihre unvergleichliche Fähigkeit zum plastischen Ausdruck und ihren psychologischen Blick in menschliche Abgründe. Besonders deutlich treten diese Charakteristika in Kleists Penthesilea (1808) zutage, mit der er einen Kontrapunkt zum Menschenbild der Klassik setzte.
Das Studium Generale präsentiert in Kooperation mit dem Landestheater Coburg einen Vortrag/Lesung über Kleist.
Referentin: Simone Ketterl, M.A.
Lesung: Schauspieler des Landestheater Coburg