Logen-Blog [37]: Muss man sich jetzt schämen?
Der Schatten der Liebe: er ist schrecklich. Er ist keine Angelegenheit des Instinkts, wie der Erzähler meint: Gustav rutscht Regina immer näher, der Tochter des Pächters, als er im Schatten eines Lindenbaumes neben ihr sitzt, vorgebend, dass er derart die Sonne meiden könne. „Von solchen kleinen Spitzbübereien läuft die Liebe über“, lese ich, „sie werden oft mehr vom Instinkt als vom Bewusstsein eingegeben“.
Warum hat Jean Paul dies behauptet? Vielleicht, weil er, ein Mann von 28 Jahren, der bislang über einige Küsse nicht hinausgekommen war, Gustav vom Makel des kleinen Verführers befreien wollte? Weil er dem Bewusstsein keinen größeren Platz einräumen wollte als der sogenannten Natur? Weil die „Liebe“ seiner Meinung nach etwas Reines sein sollte, das durch keine Tricks befördert werden sollte? Muss man sich jetzt schämen, weil man immer noch „Spitzbübereien“ ersinnt, wie absichtslos „immer näher rückt“, Vorwände erfindet, bewusst (wenn auch oft gelind verzweifelt, was wörtlich gelesen werden kann) vorgeht, um zum Ziel zu gelangen? Was Verwirrungen, Unsicherheiten und Brüche nicht ausschließt? Worin sich am Ende doch die Natur zeigt?
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Der Schatten der Liebe: er ist schrecklich. Er ist keine Angelegenheit des Instinkts, wie der Erzähler meint: Gustav rutscht Regina immer näher, der Tochter des Pächters, als er im Schatten eines Lindenbaumes neben ihr sitzt, vorgebend, dass er derart die Sonne meiden könne. „Von solchen kleinen Spitzbübereien läuft die Liebe über“, lese ich, „sie werden oft mehr vom Instinkt als vom Bewusstsein eingegeben“.
Warum hat Jean Paul dies behauptet? Vielleicht, weil er, ein Mann von 28 Jahren, der bislang über einige Küsse nicht hinausgekommen war, Gustav vom Makel des kleinen Verführers befreien wollte? Weil er dem Bewusstsein keinen größeren Platz einräumen wollte als der sogenannten Natur? Weil die „Liebe“ seiner Meinung nach etwas Reines sein sollte, das durch keine Tricks befördert werden sollte? Muss man sich jetzt schämen, weil man immer noch „Spitzbübereien“ ersinnt, wie absichtslos „immer näher rückt“, Vorwände erfindet, bewusst (wenn auch oft gelind verzweifelt, was wörtlich gelesen werden kann) vorgeht, um zum Ziel zu gelangen? Was Verwirrungen, Unsicherheiten und Brüche nicht ausschließt? Worin sich am Ende doch die Natur zeigt?