James-Krüss-Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur 2024 geht an Nils Mohl

Der alle zwei Jahre verliehene, mit 8.000 Euro dotierte James-Krüss-Preis geht in diesem Jahr an den deutschen Kinder- und Jugendbuchautor Nils Mohl. Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur wird alle zwei Jahre für ein Werk vergeben, das durch sprachliche Brillanz, Originalität, fantasievolles Erzählen, Formenvielfalt und Humanität überzeugt. Bei ausländischen Preisträgerinnen und Preisträgern wird auch die deutschsprachige Übersetzung des Werks gewürdigt. Stifterin des Preises ist die James Krüss Erbengemeinschaft, die ihn 2012 ins Leben rief und die Internationale Jugendbibliothek mit der Durchführung beauftragt hat.

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Nils Mohl, 1971 in Hamburg geboren, erzählt in vielen seiner Jugendromane auf unnachahmliche Weise von den Schwierigkeiten und dem Chaos des Erwachsenwerdens. Vom 2011 erschienenen, preisgekrönten und verfilmten Roman Es war einmal Indianerland bis zum aktuellen Jugendbuch Henny und Ponger (2022) – Nils Mohl schreibt authentisch und mitreißend, oft in lakonischem Ton, mit Humor sowie mit feinem Gespür für die existenzielle Wucht der Adoleszenz. Seine jugendliterarischen Roadtrips sind raffiniert und komplex komponiert. Nils Mohl entwickelt sie aus einer durchdachten Struktur, arbeitet mit Vor- und Rückblenden, filmischen und popkulturellen Referenzen und findet einen unverwechselbaren, oft melancholisch gestimmten Sound, der in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur seinesgleichen sucht. Nils Mohl arbeitet aber nicht nur konsequent an seinem jugendliterarischen Werk, das er nun auch mit fantastischen Elementen bereichert, sondern erweitert seit Jahren in bemerkenswerter Weise sein erzählerisches und formales Repertoire. Er hat mittlerweile ein beachtliches kinder- und jugendlyrisches Werk geschaffen, in dem hinter der scheinbar humorvollen Leichtigkeit tiefgehende reflektierte Spracharbeit steht, und nutzt die Möglichkeiten der direkten Kommunikation mit seiner Leserschaft mit seinen „Montagsgedichten“ auf Instagram. Wie stark seine Experimentierfreude und sein sprachspielerisches Talent ausgeprägt sind, zeigt auch ein ABC-Sachbilderbuch, mit dem er sich in die Tradition von James Krüss stellt. Wie Krüss ist Nils Mohl ein Inselmensch, beide schauen unverstellt auf die Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen in ihrer Zeit, vor allem teilen sie aber den Sinn für das meisterhafte Spiel mit Sprache. Deshalb wird Nils Mohl mit dem James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur 2024 ausgezeichnet.

Die Preisverleihung an den Autor findet am Donnerstag, den 4. Juli 2024, um 19.30 Uhr in der Internationalen Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg in München statt.

 

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger:

2013: Joke van Leeuwen (Autorin) / Hanni Ehlers und Mirjam Pressler (Übersetzerinnen)
2015: Frank Cottrell Boyce (Autor) / Salah Naoura (Übersetzer)
2017: Andreas Steinhöfel
2019: Frida Nilsson (Autorin)/ Friederike Buchinger (Übersetzerin)
2021: Tamara Bach
2022: David Almond (Autor)/ Alexandra Ernst (Übersetzerin)

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