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Dagmar Leupold erhält den Literaturpreis der Stadt München 2023

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© Sami Khabib/C.H. Beck Verlag

Der diesjährige Literaturpreis der Stadt München wird an Dagmar Leupold vergeben. Dies beschloss der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München auf Empfehlung einer Jury in seiner Sitzung am 4. Mai. Der Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre – alternierend mit dem Publizistikpreis und dem Übersetzungspreis – verliehen. Ausgezeichnet wird ein herausragendes literarisches Gesamtwerk unter Berücksichtigung aller literarischen Genres (Prosa, Lyrik, Kinderbuch etc.). Die für die Auszeichnung in Frage kommenden Persönlichkeiten sollen durch ihr Wirken dazu beigetragen haben, München als Literaturstadt Geltung und Ansehen zu verschaffen.

Der erste Preisträger war Carl Amery; es folgten Gert HofmannHermann LenzGünter HerburgerErnst AugustinUwe TimmHerbert RosendorferTilman SpenglerKeto von WabererHans PleschinskiMirjam Pressler und Christine Wunnicke.

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Die Begründung der Jury

Dagmar Leupold geht seit gut 30 Jahren ihren Weg poetischer Erkenntnis auf der Suche nach dem, was ein gelingendes Leben sein könnte. Ihr Blick gilt eigensinnigen Figuren ebenso wie Alltagsheld*innen, das kann eine Esperanto-Forscherin sein oder ein Garderobier in der Oper. Sie hat die Mentalitätsgeschichte ihrer Elterngeneration so brillant wie emphatisch analysiert (Nach den Kriegen, 2004) und ihre Literatur stets auch als politischen Einspruch verstanden. In ihren Essays und bislang elf Romanen – vom Erstling Edmond. Geschichte einer Sehnsucht über Eden Plaza, den Abenteuerroman, Die Witwen bis zuletzt Dagegen die Elefanten – hat sie sich ein großes Repertoire origineller Formen erschrieben, in denen es möglich ist, dass Heinrich von Kleist mit Ulrike Meinhof Briefe wechselt (Die Helligkeit der Nacht, 2009) oder eine Frau ihr Leben im freien Fall erzählt (Lavinia, 2019).

Dagmar Leupolds musikalische Sprache geht selbstverständlich mit der literarischen Tradition um, die in ihrer Auseinandersetzung ‚verstoffwechselt‘ wird; und sie hat zunehmend die Komik im Wechselspiel zwischen Kunst, Leben und Liebe ausgestellt. Dagmar Leupold erhält daher den Literaturpreis der Stadt München für ihr immer anregendes, forderndes und herausragendes Gesamtwerk.“

Der Jury gehörten unter der Leitung von Kulturreferent Anton Biebl an: Christoph Bartmann (Goethe-Institut), Prof. Dr. Sven Hanuschek (LMU), Prof. Dr. Britta Herrmann (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Antje Kunstmann (Antje Kunstmann Verlag), Dr. Katrin Lange (Literaturhaus München) und Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung) sowie die Stadträtinnen und Stadträte Thomas Niederbühl (Die Grünen-Rosa Liste), Angelika Pilz-Strasser (Die Grünen-Rosa Liste), Sabine Bär (CSU mit FREIE WÄHLER), Beatrix Burkhardt (CSU mit FREIE WÄHLER) und Klaus Peter Rupp (SPD/Volt).

Die Preisverleihung findet voraussichtlich am Montag, 10. Juli, mit geladenen Gästen statt.