Nachruf auf den Dichter Ernst Josef Krzywon, einem deutsch-polnischen Brückenbauer
Am 4. Juli 2022 verstarb Dr. Ernst Josef Krzywon, gebürtiger Oberschlesier, Pädagoge im Hochschuldienst an den Universitäten von Augsburg und München, versierter und geschätzter Lyriker der deutsch-polnischen Zunge, der am 13. Juli im engen Familienkreis auf dem Friedhof Neubiberg bei München seine letzte Ruhe fand.
Ganz in der Tradition der ebenfalls zweisprachigen oberschlesischen Dichter Joseph von Eichendorff, August Scholtis, Heinz Piontek und Horst Bienek sowie der jüngeren Kollegen wie Michael Zeller, Stephan Wackwitz oder Matthias Kneip setzte Ernst Josef Krzywon gefühlsbetont seine Wörter, seine Verse und verewigte lyrisch-humanistisch seine „alte“ Erst-Heimat Oberschlesien in seiner „neuen“ Zweit-Heimat Bayern. Zweisprachig war seine Zunge und in zwei Sprachen erschienen auch in Polen und in Deutschland seine Bücher, so zuletzt 2020 Mein Schlesien. Gesammelte Gedichte und 2021 in der Edition LYRIK POEZJI sein Gedichtband Chlopiec bez munduru. Wiersze zebrande. Für Ernst Josef Krzywon gilt, was einst der Elsässer Autor René Schickele festhielt: „Mein Herz ist zu groß für ein Vaterland und zu klein für zwei.“
Ernst Josef Krzywon zählte stets zu den stillen Autoren in unserem Land. Er machte nie Aufsehen um seine Person. 1964 begann er mit Übersetzungen polnischer Lyrik. Seit 1982 erschienen in der Bundesrepublik auch seine eigenen Texte in Büchern und Anthologien, Zeitungen und als Rundfunkarbeiten. Seine Gedichte malen lyrische Landschaftsbilder und entwerfen kontemplative poetische Porträts.
Mit seiner Arbeit wurde Ernst Josef Krzywon zum geistigen Brückenbauer zwischen zwei Kulturen, die sich ihrer gemeinsamen Geschichte (wieder) bewusst werden sollten.
In Anlehnung an Hölderlins Zitat aus Andenken („Was bleibet aber, stiften die Dichter“) resümiert Krzywon: „Doch was bleibt stiftet der Meister allein.“ So steht es auf der Todesanzeige der Familie, so gedenkt sie ihrem „Meister“. Ernst Josef Krzywons feinsinnige Sätze werden uns ein Vademecum bleiben!
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Am 4. Juli 2022 verstarb Dr. Ernst Josef Krzywon, gebürtiger Oberschlesier, Pädagoge im Hochschuldienst an den Universitäten von Augsburg und München, versierter und geschätzter Lyriker der deutsch-polnischen Zunge, der am 13. Juli im engen Familienkreis auf dem Friedhof Neubiberg bei München seine letzte Ruhe fand.
Ganz in der Tradition der ebenfalls zweisprachigen oberschlesischen Dichter Joseph von Eichendorff, August Scholtis, Heinz Piontek und Horst Bienek sowie der jüngeren Kollegen wie Michael Zeller, Stephan Wackwitz oder Matthias Kneip setzte Ernst Josef Krzywon gefühlsbetont seine Wörter, seine Verse und verewigte lyrisch-humanistisch seine „alte“ Erst-Heimat Oberschlesien in seiner „neuen“ Zweit-Heimat Bayern. Zweisprachig war seine Zunge und in zwei Sprachen erschienen auch in Polen und in Deutschland seine Bücher, so zuletzt 2020 Mein Schlesien. Gesammelte Gedichte und 2021 in der Edition LYRIK POEZJI sein Gedichtband Chlopiec bez munduru. Wiersze zebrande. Für Ernst Josef Krzywon gilt, was einst der Elsässer Autor René Schickele festhielt: „Mein Herz ist zu groß für ein Vaterland und zu klein für zwei.“
Ernst Josef Krzywon zählte stets zu den stillen Autoren in unserem Land. Er machte nie Aufsehen um seine Person. 1964 begann er mit Übersetzungen polnischer Lyrik. Seit 1982 erschienen in der Bundesrepublik auch seine eigenen Texte in Büchern und Anthologien, Zeitungen und als Rundfunkarbeiten. Seine Gedichte malen lyrische Landschaftsbilder und entwerfen kontemplative poetische Porträts.
Mit seiner Arbeit wurde Ernst Josef Krzywon zum geistigen Brückenbauer zwischen zwei Kulturen, die sich ihrer gemeinsamen Geschichte (wieder) bewusst werden sollten.
In Anlehnung an Hölderlins Zitat aus Andenken („Was bleibet aber, stiften die Dichter“) resümiert Krzywon: „Doch was bleibt stiftet der Meister allein.“ So steht es auf der Todesanzeige der Familie, so gedenkt sie ihrem „Meister“. Ernst Josef Krzywons feinsinnige Sätze werden uns ein Vademecum bleiben!