Virtuelle Dauerausstellung zur Büchersammlung von Georg P. Salzmann
Die „Bibliothek der verbrannten Bücher" präsentiert die im nationalsozialistischen Deutschland verbotene und verfemte deutschsprachige Literatur in Erstausgaben. Ihren Kern bilden die Werke jener Autor*innen, die auf den sogenannten Schwarzen Listen der Nationalsozialisten standen und die am 10. Mai 1933 in mehr als 20 deutschen Universitätsstädten öffentlich verbrannt wurden, zum Beispiel Lion Feuchtwanger, Irmgard Keun, Hermann Kesten, Stefan Zweig und Franz Werfel. Viele Betroffene mussten im NS-Staat um Leib und Leben fürchten, gingen ins Exil oder fielen dem Holocaust zum Opfer.
Die weltweit einmalige Sammlung wurde von Georg P. Salzmann (1929-2013) aus Gräfelfing bei München in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen. Seit Juli 2009 ist sie im Besitz der Universitätsbibliothek Augsburg, wo sie der interessierten Öffentlichkeit und allen Forschenden, Lehrenden und Lernenden zur Verfügung steht.
Ab dem 12. April 2022 führt eine Online-Ausstellung an ausgewählten Beispielen in die Werke der Sammlung und Schicksale der verfemten Autor*innen ein. Die virtuelle Dauerausstellung präsentiert viele anschauliche Buchexponate und bietet Besucher*innen Hintergrundwissen über die NS-Bücherverbrennungen 1933 und die deutschsprachige Exil-Literatur. Sie zeigt außerdem, wie und warum der Privatmann Georg Salzmann zu den verbrannten Büchern fand.
Was erwartet Sie? Ab dem 12. April können Sie
- anschauliche Exponate und Fallbeispiele zu verb(r)annten Autor*innen und Werken im Netz auf jedem internetfähigen Endgerät erkunden.
- das Profil einer einzigartigen Büchersammlung kennenlernen und virtuell durch unsere Bestände browsen.
- in Bild und Ton Bekanntschaft mit dem 2013 verstorbenen Sammler Georg P. Salzmann und seinen persönlichen Motiven machen.
- Näheres erfahren über die Orte und Hintergründe der NS-Bücherverbrennungen 1933 sowie die Schwarzen Listen der Nazis.
- erfahren, wie Bedrohung, Flucht und Vertreibung die deutschsprachige Exilliteratur prägten.
- Beispiele für erfolgreiche Projekte und Kooperationen mit Forschung, Schule und Kultur rund um die Sammlung entdecken.
Übrigens ist der Eröffnungstermin kein Zufall, sondern erinnert an den 12. April 1933: An diesem Tag startete die nationalsozialistische Deutsche Studentenschaft unter der Losung „Wider den undeutschen Geist“ eine landesweite Propaganda-Aktion gegen jüdische, linke und andersdenkende Literatur. Sie gipfelte am 10. Mai 1933 in den öffentlichen Bücherverbrennungen in zahlreichen deutschen Hochschulstädten. Bis zum Jahresende 1933 fanden über 160 Verbrennungen von sogenannter Schund- und Asphaltliteratur statt, mit dem Ziel, diese Werke und ihre Urheber aus dem kulturellen Gedächtnis zugunsten eines neuen völkischen Kanons zu streichen. Dieser historische Rückblick, aber auch die Gegenwart zeigen uns täglich, wie unverzichtbar ein aktives Auseinandersetzen mit den Grundfesten einer offenen, menschlichen Gesellschaft ist.
Die übernommene Sammlung umfasste rund 8800 Titel, darunter etwa 7000 verschiedene Ausgaben der im NS-Staat verfemten Belletristik – überwiegend in Erstausgaben. Durch Zukäufe der Bibliothek ist der Bestand auf rund 9700 Titel angewachsen.
Gesammelt wurden auch Zeitschriftenhefte und Almanache mit Erstdrucken sowie die im Exil und nach 1945 entstandenen Werke und ausgewählte Forschungsliteratur.
Mehr als 300 Autor*innen des 20. Jahrhunderts sind in der Sammlung vertreten. Von rund 30 sind die Erstausgaben vollständig oder nahezu vollständig vorhanden.
Die Universitätsbibliothek Augsburg unterstützt Kooperationen, Veranstaltungen und Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen zu den literatur- und zeitgeschichtlichen Themen der Sammlung. Sprechen Sie uns gerne an!
Virtuelle Dauerausstellung zur Büchersammlung von Georg P. Salzmann>
Die „Bibliothek der verbrannten Bücher" präsentiert die im nationalsozialistischen Deutschland verbotene und verfemte deutschsprachige Literatur in Erstausgaben. Ihren Kern bilden die Werke jener Autor*innen, die auf den sogenannten Schwarzen Listen der Nationalsozialisten standen und die am 10. Mai 1933 in mehr als 20 deutschen Universitätsstädten öffentlich verbrannt wurden, zum Beispiel Lion Feuchtwanger, Irmgard Keun, Hermann Kesten, Stefan Zweig und Franz Werfel. Viele Betroffene mussten im NS-Staat um Leib und Leben fürchten, gingen ins Exil oder fielen dem Holocaust zum Opfer.
Die weltweit einmalige Sammlung wurde von Georg P. Salzmann (1929-2013) aus Gräfelfing bei München in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen. Seit Juli 2009 ist sie im Besitz der Universitätsbibliothek Augsburg, wo sie der interessierten Öffentlichkeit und allen Forschenden, Lehrenden und Lernenden zur Verfügung steht.
Ab dem 12. April 2022 führt eine Online-Ausstellung an ausgewählten Beispielen in die Werke der Sammlung und Schicksale der verfemten Autor*innen ein. Die virtuelle Dauerausstellung präsentiert viele anschauliche Buchexponate und bietet Besucher*innen Hintergrundwissen über die NS-Bücherverbrennungen 1933 und die deutschsprachige Exil-Literatur. Sie zeigt außerdem, wie und warum der Privatmann Georg Salzmann zu den verbrannten Büchern fand.
Was erwartet Sie? Ab dem 12. April können Sie
- anschauliche Exponate und Fallbeispiele zu verb(r)annten Autor*innen und Werken im Netz auf jedem internetfähigen Endgerät erkunden.
- das Profil einer einzigartigen Büchersammlung kennenlernen und virtuell durch unsere Bestände browsen.
- in Bild und Ton Bekanntschaft mit dem 2013 verstorbenen Sammler Georg P. Salzmann und seinen persönlichen Motiven machen.
- Näheres erfahren über die Orte und Hintergründe der NS-Bücherverbrennungen 1933 sowie die Schwarzen Listen der Nazis.
- erfahren, wie Bedrohung, Flucht und Vertreibung die deutschsprachige Exilliteratur prägten.
- Beispiele für erfolgreiche Projekte und Kooperationen mit Forschung, Schule und Kultur rund um die Sammlung entdecken.
Übrigens ist der Eröffnungstermin kein Zufall, sondern erinnert an den 12. April 1933: An diesem Tag startete die nationalsozialistische Deutsche Studentenschaft unter der Losung „Wider den undeutschen Geist“ eine landesweite Propaganda-Aktion gegen jüdische, linke und andersdenkende Literatur. Sie gipfelte am 10. Mai 1933 in den öffentlichen Bücherverbrennungen in zahlreichen deutschen Hochschulstädten. Bis zum Jahresende 1933 fanden über 160 Verbrennungen von sogenannter Schund- und Asphaltliteratur statt, mit dem Ziel, diese Werke und ihre Urheber aus dem kulturellen Gedächtnis zugunsten eines neuen völkischen Kanons zu streichen. Dieser historische Rückblick, aber auch die Gegenwart zeigen uns täglich, wie unverzichtbar ein aktives Auseinandersetzen mit den Grundfesten einer offenen, menschlichen Gesellschaft ist.
Die übernommene Sammlung umfasste rund 8800 Titel, darunter etwa 7000 verschiedene Ausgaben der im NS-Staat verfemten Belletristik – überwiegend in Erstausgaben. Durch Zukäufe der Bibliothek ist der Bestand auf rund 9700 Titel angewachsen.
Gesammelt wurden auch Zeitschriftenhefte und Almanache mit Erstdrucken sowie die im Exil und nach 1945 entstandenen Werke und ausgewählte Forschungsliteratur.
Mehr als 300 Autor*innen des 20. Jahrhunderts sind in der Sammlung vertreten. Von rund 30 sind die Erstausgaben vollständig oder nahezu vollständig vorhanden.
Die Universitätsbibliothek Augsburg unterstützt Kooperationen, Veranstaltungen und Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen zu den literatur- und zeitgeschichtlichen Themen der Sammlung. Sprechen Sie uns gerne an!