Martin Dolejš ist Paul-Maar-Preisträger 2021

Zum zwölften Mal hat die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur den „Korbinian – Paul Maar-Preis für junge Talente“ verliehen. Die Jury hatte in diesem Jahr fünf Autor*innen mit ihren Erstlingswerken auf die Nominierungsliste gesetzt. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro stifteten wieder der Kinderbuchautor Paul Maar und das Bayernwerk. Verliehen wurde der Preis im Rahmen des Bamberger Literaturfestivals „BamLit“.

Erstmals lud die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in den Kulturboden nach Hallstadt in Oberfranken ein – und damit in die unmittelbare Nähe zum Wohn- und Schaffensort von Paul Maar –, um dort ihren Korbinian, den Preis für neue Talente, zu verleihen.

Dr. Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, betonte in ihrer Begrüßung bei der ersten Präsenzveranstaltung der Akademie nach langer Zeit: „Es fühlt sich gut an. Und es fühlt sich richtig an!“ Die Akademie setze auf die Förderung künstlerischer Talente mit dem Korbinian und dem Illustrationspreis Serafina, „weil diese Auszeichnungen in jungen Jahren hilfreich und wirksam sind.“ Den Stiftern des Preisgeldes, Bayernwerk und Paul Maar, sowie den Partner*innen Akademie Faber-Castell und „BamLit“ dankte sie herzlich für die Unterstützung, der ehrenamtlich tätigen Jury und allen Helfer*innen für ihre Arbeit im Hintergrund. Besonders hob sie Melanie Dirauf von der Diözesanstelle des Sankt Michaelsbundes im Erzbistum Bamberg sowie das Büchereiteam Hallstadt für die Organisation vor Ort hervor.

„Immer, wenn Sie, liebe Frau Dr. Pecher, den Landkreis betreten, passiert was ganz Besonderes!“, sagte der Bamberger Landrat Johann Kalb zu Beginn seines Grußworts. Es sei eine große Ehre, dass der Preis in Hallstadt verliehen werde. Und an Paul Maar gerichtet: „Du bist ja eine lebende Legende!“

Die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, gratulierte bereits den Nominierten, denn „schon die Nominierung für den Paul Maar-Preis ist eine Auszeichnung.“ In ihrer Videobotschaft sagte sie: „Ihre Akademie steht für großartige Aktionen, gelungene Projekte und altersgerechte Empfehlungen. Ihre Akademie steht für Veranstaltungen, die für Vermittlerinnen und Vermittler Freude an der Fortbildung versprechen. Ja, und dann steht Ihre Akademie – und deshalb sind alle heute in Hallstadt – für die Förderung derjenigen, die erst dank ihrer Kreativität und Phantasie uns und unseren Kindern so viel Freude am Lesen bereiten.“ Als Europaministerin freue es sie besonders, „dass das Feld der Nominierten so international ist!“

Vor der eigentlichen Preisverleihung präsentierte Moderator Stefan Eß, Direktor des Sankt Michaelsbundes, die nominierten Autor*innen.

Mit dem Korbinian – Paul Maar-Preis 2021 wurde Martin Dolejš für sein Werk Im Land der weißen Schokolade (Magellan 2021) ausgezeichnet. In ihrer Laudatio begründete die Juryvorsitzende Dr. Jana Mikota die Entscheidung: „Martin Dolejš ist ein europäischer Roman gelungen, der von europäischer Geschichte, von Träumen und Erwartungen erzählt. Man wünscht sich eine Fortsetzung, denn man spinnt im Kopf die Geschichte weiter, überlegt, wie es Martin ergeht und wie er etwa die Veränderungen nach 1989 erleben wird."

Nach einem Grußwort von Dr. Gerhard Hopp, MdL, Vorsitzender des Bayerischen Bibliotheksverbandes, übergaben der Regionalleiter Franken des Bayernwerks, Bernd Göttlicher, der Kinderbuchautor und Sams-Erfinder Paul Maar und Prof. Uli Rothfuss von der Akademie Faber-Castell sowie die Akademiepräsidentin Dr. Claudia Maria Pecher, den Preis. Zu den Gratulanten vor Ort zählten auch Bürgermeister Thomas Söder der gastgebenden Stadt Hallstadt sowie der Dritte Bürgermeister Wolfgang Metzner aus dem benachbarten Bamberg sowie der Volkacher Bürgermeister, Heiko Bäuerlein.

Nach einer Lesung des Preisträgers klang der Abend coronakonform aus. Die musikalische Gestaltung übernahm Boxgalopp mit „Volxmusik aus Franken und dem Rest der Welt“.

Neben dem diesjährigen Preisträger Martin Dolejš waren Melanie Gerber (Im Himmel gibt es Luftballons, Baeschlin 2020), Anna Kindermann (Die zwölf Heldentaten des Herkules, Kindermann 2021), Juliane Pickel (Krummer Hund, Beltz & Gelberg 2021) sowie Eva Rottmann (Mats & Milad oder: Nachrichten vom Arsch der Welt, Jacoby & Stuart 2021) für den Korbinian nominiert.

Der Korbinian ist mit 2.500 Euro ausgestattet, die das Bayernwerk und Paul Maar seit vielen Jahren gemeinsam stiften. Ebenfalls von Paul Maar stammt der Entwurf der Preisfigur des Bären Korbinian, die Schnitzarbeit übernimmt seit zwei Jahren die Augsburger Künstlerin Elisabeth Gumpp. Die Akademie Faber-Castell überreicht einen „perfekten“ Bleistift für das Schreiben weiterer preiswürdiger Literatur. Die Auszeichnung wurde 2009, zunächst als „Nachwuchspreis“ bezeichnet, von der Akademie zusammen mit Paul Maar ins Leben gerufen. Anlässlich des 80. Geburtstages des Erfolgsautors wurde der Preis 2017 in „Paul Maar-Preis“ unbenannt.

DIE JURY
Unter dem Vorsitz der Literaturwissenschaftlerin Dr. Jana Mikota von der Universität Siegen lasen sich die Juror*innen Martin Anker M. A. (Kommunikationsreferent beim WEISSEN RING, Mainz), Stefan Eß (Geschäftsführender Direktor des Medienhauses Sankt Michaelsbund, München), Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp (Leiterin der ALEKI – Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung an der Universität zu Köln), Christine Paxmann (Autorin, Herausgeberin Eselsohr – Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien, München) und Dr. Claudia Maria Pecher (Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach) durch die knapp 60 eingereichten Werke aus 35 deutschsprachigen Verlagen.

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