Zum 250. Geburtstag informiert in München eine Litfaßsäule über Jean Paul
Nach München kommt Jean Paul das einzige Mal, als er im Mai 1820 seinen dort studierenden Sohn Max besucht. Max ist im Oktober 1819 hierher gereist, um für ein Jahr das Gymnasium zu besuchen. In Begleitung seines Hundes, des Pudels Ponto, trifft der Dichter am 30. Mai in der königlich-bayerischen Haupt- und Residenzstadt ein, wo er im Rochusgäßchen „zwei Zimmerchen mit Abendsonne“ bezieht. Neben dem Sohn begegnet er alten Bekannten, dem Ehepaar Schlichtegroll, Christoph und Renate Otto, dem romantischen Philosophen Franz Xaver von Baader, dem Münchner Appellationsgerichtspräsidenten von Mann, dem Arzt Johann Nepomuk von Ringseis sowie anderen. Während seines Aufenthalts besucht Jean Paul zweimal die Oper; ein gesellschaftlicher Höhepunkt wird allerdings die Audienz beim König Maximilian Joseph und seiner Ehefrau Karoline am 9. Juni bzw. 7. Juli 1820. Daneben hält er sich ein einziges Mal in der Gemäldegalerie auf. Ein Unglück trübt indes die Stimmung, nachdem im Zuge einer Kutschfahrt in Nymphenburg Jean Pauls Einspänner umstürzt und er selbst einen Rippenbruch erleidet. Noch Monate später hält der Schmerz an, den der Dichter mit medizinischen Blutegeln auszukurieren versucht…
Diese und andere Begebenheiten verbinden Jean Paul mit München, dem eine an der Nordwest-Ecke der Bayerischen Staatsbibliothek, direkt vor dem Walter-Klingenbeck-Weg aufgestellte Litfaßsäule seit zwei Tagen biografischen Tribut zollt: Zum 250. Geburtstag Jean Pauls werden mit insgesamt 120 Litfaßsäulen in 25 deutschen Städten und der tschechischen Republik Werk und Wirken des Dichters vor Ort dokumentiert, darunter Aš (Tschechien), Bayreuth, Coburg, Erlangen, Gotha, Heidelberg, Joditz, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Weimar. „Jean Pauls Orte“ – so der Name dieser einzigartigen Ausstellung – macht Wohnorte und Reiserouten des Autors sichtbar. Dabei liegen im Zentrum Jean Pauls Geburtsort Wunsiedel sowie Bayreuth, der Ort, an dem Jean Paul mit seiner Familie über zwanzig Jahre lang lebte und starb. Träger des Projekts ist der Verein Jean Paul 2013 e.V.
Aufstellung der Jean Paul-Säule
Eine der Säulen steht nun in München, noch ganz verpackt in einer „Verhüllung“ aus schwarzem Fleecestoff. Diese ist in Zylinderform genäht und hinten offen mit Überlappung. Zusammengehalten wird sie durch eine beschriftete Banderole mit der ahnungsvollen Aufschrift „21. März 2013“, in der Mitte ist ein Seil befestigt. Die Säule wird nämlich am 21. März 2013, dem Tag von Jean Pauls 250. Geburtstag seit dem Jahre 1763, zusammen mit den anderen Litfaßsäulen feierlich enthüllt. Die „Enthüllungen“ selbst finden zu unterschiedlichen Tageszeiten statt, in München um 9.15 Uhr. Jean Paul-Freunde sind herzlich willkommen!
Die Banderole wird angebracht. Die Säule steht.
Wie die Säule genau aussieht, bleibt also ein Geheimnis, das es bis zum Geburtstag Jean Pauls zu wahren gilt. Am Todestag, dem 14. November 2013, wird die Säule dann wieder abgeholt.
Die Ausstellung „Jean Pauls Orte“ wird in einem Buch, dem Jean Paul Taschenatlas, dokumentiert. Die Bayerische Staatsbibliothek wird die Orte um multimediale Inhalte erweitert dauerhaft ins Literaturportal Bayern übernehmen. Über QR-Codes auf den Säulen können zusätzlich Filme und Veranstaltungen über Smartphones abgerufen werden.
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Nach München kommt Jean Paul das einzige Mal, als er im Mai 1820 seinen dort studierenden Sohn Max besucht. Max ist im Oktober 1819 hierher gereist, um für ein Jahr das Gymnasium zu besuchen. In Begleitung seines Hundes, des Pudels Ponto, trifft der Dichter am 30. Mai in der königlich-bayerischen Haupt- und Residenzstadt ein, wo er im Rochusgäßchen „zwei Zimmerchen mit Abendsonne“ bezieht. Neben dem Sohn begegnet er alten Bekannten, dem Ehepaar Schlichtegroll, Christoph und Renate Otto, dem romantischen Philosophen Franz Xaver von Baader, dem Münchner Appellationsgerichtspräsidenten von Mann, dem Arzt Johann Nepomuk von Ringseis sowie anderen. Während seines Aufenthalts besucht Jean Paul zweimal die Oper; ein gesellschaftlicher Höhepunkt wird allerdings die Audienz beim König Maximilian Joseph und seiner Ehefrau Karoline am 9. Juni bzw. 7. Juli 1820. Daneben hält er sich ein einziges Mal in der Gemäldegalerie auf. Ein Unglück trübt indes die Stimmung, nachdem im Zuge einer Kutschfahrt in Nymphenburg Jean Pauls Einspänner umstürzt und er selbst einen Rippenbruch erleidet. Noch Monate später hält der Schmerz an, den der Dichter mit medizinischen Blutegeln auszukurieren versucht…
Diese und andere Begebenheiten verbinden Jean Paul mit München, dem eine an der Nordwest-Ecke der Bayerischen Staatsbibliothek, direkt vor dem Walter-Klingenbeck-Weg aufgestellte Litfaßsäule seit zwei Tagen biografischen Tribut zollt: Zum 250. Geburtstag Jean Pauls werden mit insgesamt 120 Litfaßsäulen in 25 deutschen Städten und der tschechischen Republik Werk und Wirken des Dichters vor Ort dokumentiert, darunter Aš (Tschechien), Bayreuth, Coburg, Erlangen, Gotha, Heidelberg, Joditz, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Weimar. „Jean Pauls Orte“ – so der Name dieser einzigartigen Ausstellung – macht Wohnorte und Reiserouten des Autors sichtbar. Dabei liegen im Zentrum Jean Pauls Geburtsort Wunsiedel sowie Bayreuth, der Ort, an dem Jean Paul mit seiner Familie über zwanzig Jahre lang lebte und starb. Träger des Projekts ist der Verein Jean Paul 2013 e.V.
Aufstellung der Jean Paul-Säule
Eine der Säulen steht nun in München, noch ganz verpackt in einer „Verhüllung“ aus schwarzem Fleecestoff. Diese ist in Zylinderform genäht und hinten offen mit Überlappung. Zusammengehalten wird sie durch eine beschriftete Banderole mit der ahnungsvollen Aufschrift „21. März 2013“, in der Mitte ist ein Seil befestigt. Die Säule wird nämlich am 21. März 2013, dem Tag von Jean Pauls 250. Geburtstag seit dem Jahre 1763, zusammen mit den anderen Litfaßsäulen feierlich enthüllt. Die „Enthüllungen“ selbst finden zu unterschiedlichen Tageszeiten statt, in München um 9.15 Uhr. Jean Paul-Freunde sind herzlich willkommen!
Die Banderole wird angebracht. Die Säule steht.
Wie die Säule genau aussieht, bleibt also ein Geheimnis, das es bis zum Geburtstag Jean Pauls zu wahren gilt. Am Todestag, dem 14. November 2013, wird die Säule dann wieder abgeholt.
Die Ausstellung „Jean Pauls Orte“ wird in einem Buch, dem Jean Paul Taschenatlas, dokumentiert. Die Bayerische Staatsbibliothek wird die Orte um multimediale Inhalte erweitert dauerhaft ins Literaturportal Bayern übernehmen. Über QR-Codes auf den Säulen können zusätzlich Filme und Veranstaltungen über Smartphones abgerufen werden.