Schwäbischer Kunstsommer 2020: Bewerbungsschluss am 20. April
Die Schwabenakademie Irsee lädt Künstler und qualifizierte Laien verschiedener Kunstklassen zum 33. Mal zu einer achttägigen Sommerakademie ein. Unter dem Motto „Kunst leben“ werden vom 25. Juli bis zum 2. August 2020 neun Meisterklassen in Disziplinen der bildenden, musikalischen und darstellenden Künste sowie der Literatur angeboten. In kleinen Gruppen wird mit renommierten Meistern des jeweiligen Fachs ein Dialog der Künste in Gang gesetzt, der die Generationen übergreift und über die Grenzen der Kunstklassen hinaus Spielräume für gemeinsame Projekte eröffnet. Für die Teilnahme können sich bis zum 20. April 2020 alle bewerben, die in der jeweiligen Kunstform persönliche Kompetenz besitzen – unabhängig davon, ob sie ihre Kunst beruflich oder als Teil ihrer privaten Lebensgestaltung ausüben. Wir stellen die literarischen Meisterklassen zu Lyrik und Prosa genauer vor.
*
Um die Dinge ganz zu lassen: Lyrik mit Thilo Krause
„Der Dichter soll sich auf die Suche nach einer punktuellen Wahrheit begeben. Einer Wahrheit, die das besingt, was den Menschen mit seinen Mitmenschen verbindet, aber auch das nicht leugnet, was ihn einzigartig macht und unwiederholbar“, bemerkte der italienische Nobelpreisträger Eugenio Montale. Gedichte erkennen den unauflösbaren Zustand zwischen Mensch und Mitmensch nicht nur an, sondern wandeln ihn zu ihrem ureigenen Freiraum.
In der Werkstatt wollen wir uns diesem Raum behutsam nähern, uns fragen, was ihn erschaffen kann, was Platz hat in ihm und was ihn zum Verschwinden bringt. Dabei werden wir über Konzepte wie das „Subjektive“ und das „Objektive“ nachdenken, wie man Pathos auf die Spur kommt und worin die Anziehung von sprachlichen Bildern liegt. Eine Hilfe werden uns die Dinge selbst sein, d.h. der unmittelbare Alltag und auf welche Weise ebenjene Dinge im Gedicht mehr bedeuten können, als das, was sie im ersten Moment zu benennen scheinen. Auch die „vorsprachliche“ Zeit des Gedichts wollen wir betrachten, wie uns nicht-wertende Achtsamkeit als Inspiration helfen kann. So schaffen wir uns Tag für Tag hoffentlich einen Raum, der mehr umfasst, als das unmittelbar Gesagte.
Bis zu vier Gedichte können in die Werkstatt mitgebracht werden. – Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt.
Teilnahmebedingungen: Zur Vorstellung ein Lieblingsgedicht fremder Hand; Liebe zur Sprache; Offenheit und die Bereitschaft, fremden Texten ebenso Aufmerksamkeit zu schenken wie den eigenen. Einzureichen sind vier bis acht eigene Gedichte und eine Kurzvita.
Thilo Krause: 1977 in Dresden geboren; Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Dresden und London; Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich; danach langjährige Tätigkeit in der Forschung; lebt mit seiner Familie in Zürich. Veröffentlichte Werke u. a. Und das ist alles genug (2012), Um die Dinge ganz zu lassen (2015) und Was wir reden, wenn es gewittert (2018).
Böser Vogel Jugend: Prosa mit Tamara Bach
Es ist die Zeit der ersten Male, der verlorenen Unschuldigkeiten. So viel passiert in so wenigen Jahren, Welten werden entdeckt, zerstört, neu aufgebaut. Götter erfunden und gestürzt. Es ist die Zeit der lauten Musik. Die Zeit der Geschichten.
Über die Jugend oder vielleicht auch für sie zu schreiben, ist einerseits ein Geschenk für Schreibende, weil sie ebenso viel Grund zum Erzählen liefert, andererseits aber auch so verdammt schwierig. Denn man muss schreiben ohne Nostalgie, ohne Bitterkeit, ohne pädagogischen Ansatz oder distanzierten Blick der Erwachsenen, aber auch ohne Verklärtheit, Weichspülerperspektive und Anbiedern. – Die Teilnehmerzahl ist auf 10 begrenzt.
Teilnahmebedingungen: Das eigene Projekt, an dem man in der Meisterklasse arbeiten will, ist ein Roman oder eine Erzählung/Novelle (keine Fantasy oder Sciencefiction). Einzureichen sind ein Exposé und acht Seiten Textprobe zum eigenen Projekt.
Tamara Bach: 1976 geboren in Limburg an der Lahn, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz seit den 1990ern in Berlin; schreibt u.a. Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Rezensionen, unterrichtet Schreiben in allen Farben und Formen; Studium der Anglistik, Amerikanistik und Germanistik in Mainz und Berlin; erste Buchveröffentlichungen noch während des Studiums. Veröffentlichte Werke: Marsmädchen (2003), Busfahrt mit Kuhn (2004), Jetzt ist hier (2007), Was vom Sommer übrig ist (2012), Marienbilder (20014), Vierzehn (2016), Mausmeer (2018) und Wörter mit L (2019).
CORONA-UPDATE +++ Schwäbischer Kunstsommer 2020 fällt aus +++ CORONA-UPDATE
Der 33. Schwäbische Kunstsommer musste abgesagt werden. Trotz der Corona-Pandemie wurde die Sommerakademie erstaunlich gut nachgefragt; Kultur- und Erwachsenenbildungsveranstaltungen dürfen in Bayern bald wieder stattfinden. Doch aufgrund der Schließung des Schwäbischen Bildungszentrums bis zum Ende der bayerischen Schulsommerferien musste die Schwabenakademie den Kunstsommer und alle anderen in diesem Sommer geplanten Veranstaltungen stornieren.
Die aufwändigen Arbeiten der Konzeption und Vorbereitung des diesjährigen Kunstsommers waren jedoch nicht vergebens. Alle für die Sommerakademie gewonnenen Meister haben zugesagt, im kommenden Jahr nach Irsee zu kommen. Also wird der 33. Schwäbische Kunstsommer nicht komplett abgesagt, sondern nur verschoben.
Lediglich die III. Orgelvesper mit Tobias Lindner, eine Kooperationsveranstaltung mit der katholischen Pfarrei Irsee, kann am Sonntag, 12. Juli um 17.00 Uhr mit einer auf 50 begrenzten Besucherzahl in der Klosterkirche stattfinden.
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Die Schwabenakademie Irsee lädt Künstler und qualifizierte Laien verschiedener Kunstklassen zum 33. Mal zu einer achttägigen Sommerakademie ein. Unter dem Motto „Kunst leben“ werden vom 25. Juli bis zum 2. August 2020 neun Meisterklassen in Disziplinen der bildenden, musikalischen und darstellenden Künste sowie der Literatur angeboten. In kleinen Gruppen wird mit renommierten Meistern des jeweiligen Fachs ein Dialog der Künste in Gang gesetzt, der die Generationen übergreift und über die Grenzen der Kunstklassen hinaus Spielräume für gemeinsame Projekte eröffnet. Für die Teilnahme können sich bis zum 20. April 2020 alle bewerben, die in der jeweiligen Kunstform persönliche Kompetenz besitzen – unabhängig davon, ob sie ihre Kunst beruflich oder als Teil ihrer privaten Lebensgestaltung ausüben. Wir stellen die literarischen Meisterklassen zu Lyrik und Prosa genauer vor.
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Um die Dinge ganz zu lassen: Lyrik mit Thilo Krause
„Der Dichter soll sich auf die Suche nach einer punktuellen Wahrheit begeben. Einer Wahrheit, die das besingt, was den Menschen mit seinen Mitmenschen verbindet, aber auch das nicht leugnet, was ihn einzigartig macht und unwiederholbar“, bemerkte der italienische Nobelpreisträger Eugenio Montale. Gedichte erkennen den unauflösbaren Zustand zwischen Mensch und Mitmensch nicht nur an, sondern wandeln ihn zu ihrem ureigenen Freiraum.
In der Werkstatt wollen wir uns diesem Raum behutsam nähern, uns fragen, was ihn erschaffen kann, was Platz hat in ihm und was ihn zum Verschwinden bringt. Dabei werden wir über Konzepte wie das „Subjektive“ und das „Objektive“ nachdenken, wie man Pathos auf die Spur kommt und worin die Anziehung von sprachlichen Bildern liegt. Eine Hilfe werden uns die Dinge selbst sein, d.h. der unmittelbare Alltag und auf welche Weise ebenjene Dinge im Gedicht mehr bedeuten können, als das, was sie im ersten Moment zu benennen scheinen. Auch die „vorsprachliche“ Zeit des Gedichts wollen wir betrachten, wie uns nicht-wertende Achtsamkeit als Inspiration helfen kann. So schaffen wir uns Tag für Tag hoffentlich einen Raum, der mehr umfasst, als das unmittelbar Gesagte.
Bis zu vier Gedichte können in die Werkstatt mitgebracht werden. – Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt.
Teilnahmebedingungen: Zur Vorstellung ein Lieblingsgedicht fremder Hand; Liebe zur Sprache; Offenheit und die Bereitschaft, fremden Texten ebenso Aufmerksamkeit zu schenken wie den eigenen. Einzureichen sind vier bis acht eigene Gedichte und eine Kurzvita.
Thilo Krause: 1977 in Dresden geboren; Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Dresden und London; Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich; danach langjährige Tätigkeit in der Forschung; lebt mit seiner Familie in Zürich. Veröffentlichte Werke u. a. Und das ist alles genug (2012), Um die Dinge ganz zu lassen (2015) und Was wir reden, wenn es gewittert (2018).
Böser Vogel Jugend: Prosa mit Tamara Bach
Es ist die Zeit der ersten Male, der verlorenen Unschuldigkeiten. So viel passiert in so wenigen Jahren, Welten werden entdeckt, zerstört, neu aufgebaut. Götter erfunden und gestürzt. Es ist die Zeit der lauten Musik. Die Zeit der Geschichten.
Über die Jugend oder vielleicht auch für sie zu schreiben, ist einerseits ein Geschenk für Schreibende, weil sie ebenso viel Grund zum Erzählen liefert, andererseits aber auch so verdammt schwierig. Denn man muss schreiben ohne Nostalgie, ohne Bitterkeit, ohne pädagogischen Ansatz oder distanzierten Blick der Erwachsenen, aber auch ohne Verklärtheit, Weichspülerperspektive und Anbiedern. – Die Teilnehmerzahl ist auf 10 begrenzt.
Teilnahmebedingungen: Das eigene Projekt, an dem man in der Meisterklasse arbeiten will, ist ein Roman oder eine Erzählung/Novelle (keine Fantasy oder Sciencefiction). Einzureichen sind ein Exposé und acht Seiten Textprobe zum eigenen Projekt.
Tamara Bach: 1976 geboren in Limburg an der Lahn, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz seit den 1990ern in Berlin; schreibt u.a. Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Rezensionen, unterrichtet Schreiben in allen Farben und Formen; Studium der Anglistik, Amerikanistik und Germanistik in Mainz und Berlin; erste Buchveröffentlichungen noch während des Studiums. Veröffentlichte Werke: Marsmädchen (2003), Busfahrt mit Kuhn (2004), Jetzt ist hier (2007), Was vom Sommer übrig ist (2012), Marienbilder (20014), Vierzehn (2016), Mausmeer (2018) und Wörter mit L (2019).
CORONA-UPDATE +++ Schwäbischer Kunstsommer 2020 fällt aus +++ CORONA-UPDATE
Der 33. Schwäbische Kunstsommer musste abgesagt werden. Trotz der Corona-Pandemie wurde die Sommerakademie erstaunlich gut nachgefragt; Kultur- und Erwachsenenbildungsveranstaltungen dürfen in Bayern bald wieder stattfinden. Doch aufgrund der Schließung des Schwäbischen Bildungszentrums bis zum Ende der bayerischen Schulsommerferien musste die Schwabenakademie den Kunstsommer und alle anderen in diesem Sommer geplanten Veranstaltungen stornieren.
Die aufwändigen Arbeiten der Konzeption und Vorbereitung des diesjährigen Kunstsommers waren jedoch nicht vergebens. Alle für die Sommerakademie gewonnenen Meister haben zugesagt, im kommenden Jahr nach Irsee zu kommen. Also wird der 33. Schwäbische Kunstsommer nicht komplett abgesagt, sondern nur verschoben.
Lediglich die III. Orgelvesper mit Tobias Lindner, eine Kooperationsveranstaltung mit der katholischen Pfarrei Irsee, kann am Sonntag, 12. Juli um 17.00 Uhr mit einer auf 50 begrenzten Besucherzahl in der Klosterkirche stattfinden.