23. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb ausgeschrieben
2018 wird der Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb bereits zum 23. Mal ausgeschrieben. Dieses Jahr sucht das brennt!-Team um Otger Holleschek wieder nach literarischen Kurztexten, diesmal in der Auseinandersetzung mit einem Zitat aus Nietzsches Zarathustra: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!“. Den Siegerinnen und Siegern winken insgesamt 7.000 Euro, die professionelle Produktion der Geschichte für StoryApp und die Veröffentlichung in einer Anthologie und/oder in verschiedenen Zeitungen. Einsendeschluss ist der 30. September 2018.
*
„Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!“ Das aus Friedrich Nietzsches Traktat Also sprach Zarathustra entnommene Zitat hat sich in viele Zeiten und Bereiche geschlichen, nicht zuletzt zum Beispiel in das Umfeld des Chaos-Computer-Clubs (Karl Koch), der damit die ersten Hacks in den Achtzigern rechtfertigte.
Auch in der Gegenwart möchte man meinen, dass es gar keine Wahrheit gibt. Der Irakkrieg wurde auf Basis von Fakten erklärt, die sich Jahre später von Anbeginn als unrichtig entpuppt haben, die Wahrheiten über den Syrienkrieg oder den Ukrainekonflikt scheinen eine Frage der Perspektive zu sein, die Presse scheint oft nur noch ein Kommunikationsorgan verschiedener Institutionen oder Regierungen zu sein, und sei’s des Geheimdiensts der Ukraine.
Kaum ein Regierungschef, der nach seiner Entmachtung nicht mit Vorteilsnahme und Korruption, mit Meineid oder Rechtsbruch konfrontiert wird. Ist die Wahrheit so komplex, dass wir sie nicht ermessen können, oder liegt sie einfach meist oder immer im Auge des Betrachters? Degeneriert die Wahrheit technologisch zu einem Algorithmus dessen, was die meisten wollen, suggestiv gesteuert durch weltumspannende Macht-Netzwerke? Ist das Internet ihre Demokratisierung oder ihre Verklappung in Masse und Konsum?
Und im Privaten genauso? Ist eigentlich nichts wahr, in unseren Partnerschaften, in den Beziehungen zu Freunden und Bekannten? Ist die Lüge im Interesse der eigenen Darstellung im Gespräch der Normalfall? Alles nur ein Fegefeuer der Eitelkeiten? Das Gedankenkino am gemeinschaftlichen Abendessen längst bei einer/einem anderen, wenn die Gespräche kompliziert werden, weil man sich nach dem ersten Rausch der Liebe mit einer anderen Persönlichkeit auseinandersetzen muss, in all ihrer Unterschiedlichkeit zu einem selbst. Ist das Kollegengespräch in der hierarchischen Tyrannei des Mikrokosmos Arbeitsplatz nur die bissige Konsequenz der infernalische Hölle des Survival-of-the-fittest? Überlegtes Taktieren im Hinblick auf Vorteil und Aufstieg?
In unserer Kindererziehung scheint es sie zu geben. Wahrheit in Form von Wertvorstellungen und Regeln, zumeist einer Idee von Gleichheit und Gemeinschaft verpflichtet, einem Bewusstsein davon, dass eben nicht alles gegen jeden erlaubt ist, dass es einen Kategorischen Imperativ gibt – eine höhere Idee vom Leben, als es sich in Politik, Liebe, in Technologie und Alltag darstellt.
Der Wettbewerb sucht Geschichten, die sich mit Nietzsches provokantem Zitat auseinandersetzen – im gesellschaftlichen Bereich wie im Privaten: Texte, die die Augen der Leser für Erfahrungen in Liebe, Freundschaft, Nachbarschaft, in Beruf, Sport, Schule, Universität und Forschung öffnen. Gibt es noch Wahrheiten, gibt es höhere Wahrheiten, ist wirklich alles erlaubt, und wenn ja, wie muss man damit umgehen? Welche negativen oder positiven Ausrichtungen hat ein Weltbild, das nur individuelle Werte kennt?
Der Wettbewerb
Die unveröffentlichten Texte sollen bis zum 30. September 2018 elektronisch an
Informationen über bisher stattgefundene Lesungen und die Veranstalter sind unter der Kategorie ‚Lesen’ auf www.zuendeln.de zu finden.
Die BewerberInnen erklären sich mit der Einsendung damit einverstanden, dass ihre Geschichte bei Auswahl in die Bestenliste (circa 100 Geschichten) in der StoryApp veröffentlicht wird sowie bei Erreichen der Siegerrunde (circa 20 Geschichten) auf der Homepage bzw. gegebenenfalls in einer Printanthologie oder bei angeschlossenen Pressepartnern publiziert werden. Die Rechte an den Texten bleiben immer den AutorInnen, die Geschichten der Bestenliste können mit Ausschreiben des nächsten Wettbewerbs aus der Veröffentlichung zurückgezogen werden.
Die Jury (Prof. Dr. Kathrin Bleuler (Univ. Salzburg), Dr. Katrin Lange (Literaturhaus München), Heike Hauf (freie Lektorin)) wählt aus den eingesandten Geschichten vier aus. Die Lesung dieser vier Siegergeschichten findet am 24. November (genauer Ort wird noch bekannt gegeben) in München statt. Jeder Text wird erst musikalisch (live) eingeführt, dann von einem Schauspieler gelesen, daraufhin in einem Menügang interpretiert. Vier solcher Gänge gibt es. Das Publikum wählt zum Schluss den Sieger; das Preisgeld wird im Anschluss vergeben.
Insgesamt 2.000 Euro Preisgeld: 1.500 Euro Publikumspreis, am Lesungsabend gewählt und verteilt auf die Plätze 1 (1.000 Euro), 2 und 3 (je 250 Euro), 500 Euro Jurorenpreis (wird von der Jury für die von ihr gewählte beste Geschichte vergeben).
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2018 wird der Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb bereits zum 23. Mal ausgeschrieben. Dieses Jahr sucht das brennt!-Team um Otger Holleschek wieder nach literarischen Kurztexten, diesmal in der Auseinandersetzung mit einem Zitat aus Nietzsches Zarathustra: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!“. Den Siegerinnen und Siegern winken insgesamt 7.000 Euro, die professionelle Produktion der Geschichte für StoryApp und die Veröffentlichung in einer Anthologie und/oder in verschiedenen Zeitungen. Einsendeschluss ist der 30. September 2018.
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„Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!“ Das aus Friedrich Nietzsches Traktat Also sprach Zarathustra entnommene Zitat hat sich in viele Zeiten und Bereiche geschlichen, nicht zuletzt zum Beispiel in das Umfeld des Chaos-Computer-Clubs (Karl Koch), der damit die ersten Hacks in den Achtzigern rechtfertigte.
Auch in der Gegenwart möchte man meinen, dass es gar keine Wahrheit gibt. Der Irakkrieg wurde auf Basis von Fakten erklärt, die sich Jahre später von Anbeginn als unrichtig entpuppt haben, die Wahrheiten über den Syrienkrieg oder den Ukrainekonflikt scheinen eine Frage der Perspektive zu sein, die Presse scheint oft nur noch ein Kommunikationsorgan verschiedener Institutionen oder Regierungen zu sein, und sei’s des Geheimdiensts der Ukraine.
Kaum ein Regierungschef, der nach seiner Entmachtung nicht mit Vorteilsnahme und Korruption, mit Meineid oder Rechtsbruch konfrontiert wird. Ist die Wahrheit so komplex, dass wir sie nicht ermessen können, oder liegt sie einfach meist oder immer im Auge des Betrachters? Degeneriert die Wahrheit technologisch zu einem Algorithmus dessen, was die meisten wollen, suggestiv gesteuert durch weltumspannende Macht-Netzwerke? Ist das Internet ihre Demokratisierung oder ihre Verklappung in Masse und Konsum?
Und im Privaten genauso? Ist eigentlich nichts wahr, in unseren Partnerschaften, in den Beziehungen zu Freunden und Bekannten? Ist die Lüge im Interesse der eigenen Darstellung im Gespräch der Normalfall? Alles nur ein Fegefeuer der Eitelkeiten? Das Gedankenkino am gemeinschaftlichen Abendessen längst bei einer/einem anderen, wenn die Gespräche kompliziert werden, weil man sich nach dem ersten Rausch der Liebe mit einer anderen Persönlichkeit auseinandersetzen muss, in all ihrer Unterschiedlichkeit zu einem selbst. Ist das Kollegengespräch in der hierarchischen Tyrannei des Mikrokosmos Arbeitsplatz nur die bissige Konsequenz der infernalische Hölle des Survival-of-the-fittest? Überlegtes Taktieren im Hinblick auf Vorteil und Aufstieg?
In unserer Kindererziehung scheint es sie zu geben. Wahrheit in Form von Wertvorstellungen und Regeln, zumeist einer Idee von Gleichheit und Gemeinschaft verpflichtet, einem Bewusstsein davon, dass eben nicht alles gegen jeden erlaubt ist, dass es einen Kategorischen Imperativ gibt – eine höhere Idee vom Leben, als es sich in Politik, Liebe, in Technologie und Alltag darstellt.
Der Wettbewerb sucht Geschichten, die sich mit Nietzsches provokantem Zitat auseinandersetzen – im gesellschaftlichen Bereich wie im Privaten: Texte, die die Augen der Leser für Erfahrungen in Liebe, Freundschaft, Nachbarschaft, in Beruf, Sport, Schule, Universität und Forschung öffnen. Gibt es noch Wahrheiten, gibt es höhere Wahrheiten, ist wirklich alles erlaubt, und wenn ja, wie muss man damit umgehen? Welche negativen oder positiven Ausrichtungen hat ein Weltbild, das nur individuelle Werte kennt?
Der Wettbewerb
Die unveröffentlichten Texte sollen bis zum 30. September 2018 elektronisch an
Informationen über bisher stattgefundene Lesungen und die Veranstalter sind unter der Kategorie ‚Lesen’ auf www.zuendeln.de zu finden.
Die BewerberInnen erklären sich mit der Einsendung damit einverstanden, dass ihre Geschichte bei Auswahl in die Bestenliste (circa 100 Geschichten) in der StoryApp veröffentlicht wird sowie bei Erreichen der Siegerrunde (circa 20 Geschichten) auf der Homepage bzw. gegebenenfalls in einer Printanthologie oder bei angeschlossenen Pressepartnern publiziert werden. Die Rechte an den Texten bleiben immer den AutorInnen, die Geschichten der Bestenliste können mit Ausschreiben des nächsten Wettbewerbs aus der Veröffentlichung zurückgezogen werden.
Die Jury (Prof. Dr. Kathrin Bleuler (Univ. Salzburg), Dr. Katrin Lange (Literaturhaus München), Heike Hauf (freie Lektorin)) wählt aus den eingesandten Geschichten vier aus. Die Lesung dieser vier Siegergeschichten findet am 24. November (genauer Ort wird noch bekannt gegeben) in München statt. Jeder Text wird erst musikalisch (live) eingeführt, dann von einem Schauspieler gelesen, daraufhin in einem Menügang interpretiert. Vier solcher Gänge gibt es. Das Publikum wählt zum Schluss den Sieger; das Preisgeld wird im Anschluss vergeben.
Insgesamt 2.000 Euro Preisgeld: 1.500 Euro Publikumspreis, am Lesungsabend gewählt und verteilt auf die Plätze 1 (1.000 Euro), 2 und 3 (je 250 Euro), 500 Euro Jurorenpreis (wird von der Jury für die von ihr gewählte beste Geschichte vergeben).