Literaturfest WortWärts am 11. und 12. August 2018 in Nürnberg
Einmal jährlich, erstmals im August 2006, findet im KUNO das Literaturfest „WortWärts“ statt. Einen ganzen Sommersonntag lang – und bei gutem Wetter unter freiem Himmel – verwandelt sich das Kuno-Gelände in einen literarischen Garten mit Lesungen, Workshops, Musik und Informationen. Auf der Lesebühne präsentieren bekannte wie weniger bekannte Wortkünstler aus Region eine Auswahl ihrer Texte. Dem interessierten Publikum bietet sich dabei die Gelegenheit, literarisch Außergewöhnliches, Erlesenes oder mit frischem Charme Debütierendes zu entdecken. Begleitende Workshops und Foren bieten die Möglichkeit zum kreativen Austausch und Experiment, zur Kontaktaufnahme und Vernetzung. Informationen aus dem Verlagswesen geben Hilfestellung und wertvolle Tipps für den Umgang mit dem literarischen Betrieb.
*
Zum 13. Mal veranstaltet das Literaturzentrum Nord, KUNO e.V., in Nürnberg das Literaturfest WortWärts – mit Lesungen, Gespräch und Diskussion, in diesem Jahr in Kooperation mit der Stadtbibliothek Nürnberg.
Das literarische Podiumsgespräch widmet sich den Qualverwandtschaften – Familienbande in der Literatur am Samstag, den 11. August 2018, mit der Literaturwissenschaftlerin Kristina Jobst (FAU), der Autorin Claudia Tieschky und dem Buchhändler Benedikt Rüssel, moderiert von Dirk Kruse.
Am Sonntag, den 12. August 2018, präsentiert die Open-Air-Lesebühne im lauschigen KUNO-Garten mehrfach ausgezeichnete aus der Region und aus der ganzen Republik, dazu die Preisträger des Wettbewerbs um den 30. Fränkischen Preis für junge Literatur – Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden.
Thomas de Padova nimmt uns mit Nonna mit auf die Reise an den Gargano, zu seiner schweigsamen, aber nicht sprachlosen Großmutter. Auch in Claudia Tieschkys Roman Engele, in dem sie ein deutsches Sittenbild von drei Frauen skizziert, kommt der Großmutter eine Schlüsselrolle zu. Mit reichlich schwarzem Humor wettert dagegen Margit Schreiner in Kein Platz mehr über die Fülle, mit der wir uns umgeben, während sich Wolfgang Wurm in Kurzum mit ausgewählten Prosaminiaturen in der Kunst der Andeutung übt. Sina Pousset zeichnet in ihrem Debütroman Schwimmen berührende Bilder von drei jungen Menschen voller zarter Melancholie, in Sabine Weigands Roman Die Manufaktur der Düfte kämpft eine Seifenfabrikantenfamilie um ihre Existenz. Zum Finale wird es gruselig, wenn Friedrich Ani in Nackter Mann, der brennt spannend, überraschend und einfühlsam erzählt, wie aus Opfern Täter werden.
Samstag, 11. August 2018, 10.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Neues von der Hexe...
Literarische Konfliktlösungen
Prosa-Schreibwerkstatt mit Arwed Vogel
Wenn alle Not endet, findet eine Geschichte oft ihren Schluss. Es sei denn sie endet tragisch. Aber genau das wollen wir uns an diesem Vormittag anschauen. Wie bringt man Geschichten zu einem interessanten Ende? Wie löst man Konflikte auf, die unauflösbar scheinen. Welche Lösungen eignen sich für welche Figurenkonstellationen? Dazu lässt sich einiges sagen. Dann greifen wir auf klassische Beispiele wie Märchen zurück, um sie in einer Übung zu einem neuen ungewohnten, ernsten oder humorvoll-parodistischen, auf jeden Fall anderen, aber ebenso erzähllogisch richtigen Schluss zu führen.
Samstag, 11. August 2018, 19.00 Uhr
Qualverwandtschaften
Familienbande in der Literatur
Der familiäre Drang zur ungeliebten Zweckheirat, die Enterbung als Quittung für die nicht standesgemäße Beziehung – allein der Blick in Thomas Manns Buddenbrooks-Universum zeugt vom schicksalsgebenden Einfluss familiärer Bande. Der Blick weiter zurück entlarvt letztendlich auch die großen Helden- und Göttersagen als Epochen und Leben verändernde Generationenromane, und selten nur verharren die beteiligten Familien- und Clanmitglieder in liebevoller, behüteter Traulichkeit.
Die Schilderung von Afrika-Expeditionen und Himalaya-Besteigungen hat spannende literarische Werke hervorgebracht. Doch die wirklich harten Herausforderungen erleben Romanfiguren in der Konfrontation mit Herkunft und Familie. Ob von Geburt gegeben oder verwandt durch eigene Wahl – jede Art von Familienbande nimmt bewusst und unbewusst Einfluss auf die individuelle Existenz. Über Generationen hinweg werden Schicksale geprägt, gefördert und zerstört, wird der Grundstein gelegt zu glücklichen Karrieren ebenso wie zu traumatisch tradierten seelischen Verkrüppelungen.
Für den Erfolg literarisch packender Lebensgeschichten sind diese längst nicht mehr auf den Themenfundus „Große Lübecker Kaufmannsfamilie“ oder „Cosa Nostra“ angewiesen. Aktuelle Erfolgstitel wie die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante beweisen die literarische Wirkkraft „gewöhnlicher“, zunächst unscheinbarer Familiengeschichten. Allen Werken gemein ist das fatale, unausweichliche Wirken familiärer Bande. Zumindest aber auf die selbstbestimmte Möglichkeit richtungsweisender Impulse hoffte Erich Kästner, wenn er schreibt: „Dass wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, dass die Kinder so werden wie wir.“
Gäste auf dem WortWärts-Podium: Claudia Tieschky (Autorin, München), Kristina Jobst (FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte), Benedikt Rüssel (Buchhändler, Nürnberg), Dirk Kruse (Moderation)
Sonntag, 12. August 2018, 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Open-Air Lesungen und mehr
Wolfgang Wurm (Stadtlichter Presse), Sabine Weigand (S. Fischer Verlag), Thomas de Padova (Hanser Verlag), Claudia Tieschky (Rowohlt Verlag), 30. Fränkischer Preis für junge Literatur: Anja Gmeinwieser, Kevin Höhn, Margit Schreiner (Schöffling & Co. Verlag), Sina Pousset (Ullstein Verlag), Friedrich Ani (Suhrkamp Verlag)
Begleitprogramm
Literaturcafé, Bücherstand der Buchhandlung Weidinger, Literarische Kostbarkeiten, Präsentation des Fürther Verlags edition promenade, Ausstellung mit Eugen Gomringer, Esther Hagenmaier und Gisela Hoffmann im Galeriehaus Nord. Bei schlechtem Wetter finden die Lesungen im Galeriehaus statt. Ebenfalls zum Literaturfest erscheint Wortlaut 24 – Zeitschrift für Literatur in Franken.
Literaturfest WortWärts am 11. und 12. August 2018 in Nürnberg>
Einmal jährlich, erstmals im August 2006, findet im KUNO das Literaturfest „WortWärts“ statt. Einen ganzen Sommersonntag lang – und bei gutem Wetter unter freiem Himmel – verwandelt sich das Kuno-Gelände in einen literarischen Garten mit Lesungen, Workshops, Musik und Informationen. Auf der Lesebühne präsentieren bekannte wie weniger bekannte Wortkünstler aus Region eine Auswahl ihrer Texte. Dem interessierten Publikum bietet sich dabei die Gelegenheit, literarisch Außergewöhnliches, Erlesenes oder mit frischem Charme Debütierendes zu entdecken. Begleitende Workshops und Foren bieten die Möglichkeit zum kreativen Austausch und Experiment, zur Kontaktaufnahme und Vernetzung. Informationen aus dem Verlagswesen geben Hilfestellung und wertvolle Tipps für den Umgang mit dem literarischen Betrieb.
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Zum 13. Mal veranstaltet das Literaturzentrum Nord, KUNO e.V., in Nürnberg das Literaturfest WortWärts – mit Lesungen, Gespräch und Diskussion, in diesem Jahr in Kooperation mit der Stadtbibliothek Nürnberg.
Das literarische Podiumsgespräch widmet sich den Qualverwandtschaften – Familienbande in der Literatur am Samstag, den 11. August 2018, mit der Literaturwissenschaftlerin Kristina Jobst (FAU), der Autorin Claudia Tieschky und dem Buchhändler Benedikt Rüssel, moderiert von Dirk Kruse.
Am Sonntag, den 12. August 2018, präsentiert die Open-Air-Lesebühne im lauschigen KUNO-Garten mehrfach ausgezeichnete aus der Region und aus der ganzen Republik, dazu die Preisträger des Wettbewerbs um den 30. Fränkischen Preis für junge Literatur – Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden.
Thomas de Padova nimmt uns mit Nonna mit auf die Reise an den Gargano, zu seiner schweigsamen, aber nicht sprachlosen Großmutter. Auch in Claudia Tieschkys Roman Engele, in dem sie ein deutsches Sittenbild von drei Frauen skizziert, kommt der Großmutter eine Schlüsselrolle zu. Mit reichlich schwarzem Humor wettert dagegen Margit Schreiner in Kein Platz mehr über die Fülle, mit der wir uns umgeben, während sich Wolfgang Wurm in Kurzum mit ausgewählten Prosaminiaturen in der Kunst der Andeutung übt. Sina Pousset zeichnet in ihrem Debütroman Schwimmen berührende Bilder von drei jungen Menschen voller zarter Melancholie, in Sabine Weigands Roman Die Manufaktur der Düfte kämpft eine Seifenfabrikantenfamilie um ihre Existenz. Zum Finale wird es gruselig, wenn Friedrich Ani in Nackter Mann, der brennt spannend, überraschend und einfühlsam erzählt, wie aus Opfern Täter werden.
Samstag, 11. August 2018, 10.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Neues von der Hexe...
Literarische Konfliktlösungen
Prosa-Schreibwerkstatt mit Arwed Vogel
Wenn alle Not endet, findet eine Geschichte oft ihren Schluss. Es sei denn sie endet tragisch. Aber genau das wollen wir uns an diesem Vormittag anschauen. Wie bringt man Geschichten zu einem interessanten Ende? Wie löst man Konflikte auf, die unauflösbar scheinen. Welche Lösungen eignen sich für welche Figurenkonstellationen? Dazu lässt sich einiges sagen. Dann greifen wir auf klassische Beispiele wie Märchen zurück, um sie in einer Übung zu einem neuen ungewohnten, ernsten oder humorvoll-parodistischen, auf jeden Fall anderen, aber ebenso erzähllogisch richtigen Schluss zu führen.
Samstag, 11. August 2018, 19.00 Uhr
Qualverwandtschaften
Familienbande in der Literatur
Der familiäre Drang zur ungeliebten Zweckheirat, die Enterbung als Quittung für die nicht standesgemäße Beziehung – allein der Blick in Thomas Manns Buddenbrooks-Universum zeugt vom schicksalsgebenden Einfluss familiärer Bande. Der Blick weiter zurück entlarvt letztendlich auch die großen Helden- und Göttersagen als Epochen und Leben verändernde Generationenromane, und selten nur verharren die beteiligten Familien- und Clanmitglieder in liebevoller, behüteter Traulichkeit.
Die Schilderung von Afrika-Expeditionen und Himalaya-Besteigungen hat spannende literarische Werke hervorgebracht. Doch die wirklich harten Herausforderungen erleben Romanfiguren in der Konfrontation mit Herkunft und Familie. Ob von Geburt gegeben oder verwandt durch eigene Wahl – jede Art von Familienbande nimmt bewusst und unbewusst Einfluss auf die individuelle Existenz. Über Generationen hinweg werden Schicksale geprägt, gefördert und zerstört, wird der Grundstein gelegt zu glücklichen Karrieren ebenso wie zu traumatisch tradierten seelischen Verkrüppelungen.
Für den Erfolg literarisch packender Lebensgeschichten sind diese längst nicht mehr auf den Themenfundus „Große Lübecker Kaufmannsfamilie“ oder „Cosa Nostra“ angewiesen. Aktuelle Erfolgstitel wie die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante beweisen die literarische Wirkkraft „gewöhnlicher“, zunächst unscheinbarer Familiengeschichten. Allen Werken gemein ist das fatale, unausweichliche Wirken familiärer Bande. Zumindest aber auf die selbstbestimmte Möglichkeit richtungsweisender Impulse hoffte Erich Kästner, wenn er schreibt: „Dass wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, dass die Kinder so werden wie wir.“
Gäste auf dem WortWärts-Podium: Claudia Tieschky (Autorin, München), Kristina Jobst (FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte), Benedikt Rüssel (Buchhändler, Nürnberg), Dirk Kruse (Moderation)
Sonntag, 12. August 2018, 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Open-Air Lesungen und mehr
Wolfgang Wurm (Stadtlichter Presse), Sabine Weigand (S. Fischer Verlag), Thomas de Padova (Hanser Verlag), Claudia Tieschky (Rowohlt Verlag), 30. Fränkischer Preis für junge Literatur: Anja Gmeinwieser, Kevin Höhn, Margit Schreiner (Schöffling & Co. Verlag), Sina Pousset (Ullstein Verlag), Friedrich Ani (Suhrkamp Verlag)
Begleitprogramm
Literaturcafé, Bücherstand der Buchhandlung Weidinger, Literarische Kostbarkeiten, Präsentation des Fürther Verlags edition promenade, Ausstellung mit Eugen Gomringer, Esther Hagenmaier und Gisela Hoffmann im Galeriehaus Nord. Bei schlechtem Wetter finden die Lesungen im Galeriehaus statt. Ebenfalls zum Literaturfest erscheint Wortlaut 24 – Zeitschrift für Literatur in Franken.