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11.07.2017, 13:49 Uhr
Freundeskreis Sophie La Roche
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Sophie La Roche

Der Freundeskreis Sophie La Roche erinnert an Josef Guggenmos

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Rosenaktion an der Grabstelle von Josef Guggenmos in Irsee

Im Rahmen des diesjährigen Rosengedenkens, das seit vielen Jahren bundesweit von den Deutschen Literaturlandschaften ausgerufen wird, hat der Freundeskreis Sophie La Roche e. V. aus Kaufbeuren das örtliche Rosengedenken dem weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Josef Guggenmos gewidmet. Er wurde am 2. Juli 1922 geboren und verstarb am 25. September 2003 in Irsee, wo er auch begraben ist.

Helga Ilgenfritz, Vorsitzende des Freundeskreises Sophie La Roche, erinnerte zu Beginn des Gedenkens an die wesentlichen Stationen und Wegmarken der Lebens- und Wirkungsgeschichte von Josef Guggenmos, der schon seit vielen Jahren Namenspatron der Irseer Grundschule und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde im Ostallgäu ist und im Laufe der Zeit mit dem Bayerischen Verdienstorden (1983) und vielen anderen hohen literarischen und sonstigen Ehrungen bedacht wurde.

Nach dem Besuch des  humanistischen Gymnasiums im oberbayerischen St. Ottilien interessierte und begeisterte sich Josef Guggenmos für die Kultur der Länder, die er schon während der Kriegszeit kennenlernte (zuletzt Estland); zu jener Zeit waren seine ersten Gedichte bereits in dortigen Zeitungen veröffentlicht worden. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgten - mit Unterbrechungen - Studienaufenthalte an den Hochschulen in Dillingen, Marburg, Erlangen und Bonn. Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt in Finnland schlossen sich berufliche Stationen in Stuttgart, Verden, Donauwörth, Wien und Salzburg an. Dort arbeitete er für verschiedene Verlage als Lektor und Übersetzer. Nach der Heirat mit Therese Wild bezog er in der angestammten Allgäuer Heimat wieder sein Irseer Geburtshaus und wurde Vater von drei Töchtern. Er betätigte sich fortan und bis zu seinem Lebensende als freier Schriftsteller, unternahm ausgedehnte Reisen nach Italien, Frankreich und Namibia und trat dabei zunehmend als immer bekannter werdender Poet und vor allem als Kinder-Lyriker in Erscheinung. Er veröffentlichte unzählige Gedichte, die teilweise auch in die türkische Sprache übersetzt wurden.

Josef-Guggenmos-Preis erstmals im Jahr 2016 vergeben

Am Rande des Rosengedenkens wurde auch mitgeteilt, dass im Jahr 2016 erstmals der Josef-Guggenmos-Preis verliehen wurde. Der Kieler Lyriker Arne Rautenberg ist der erste Preisträger dieses neu eingerichteten Preises der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach.

Vor der Niederlegung der Rosen an der Grabstelle gestaltete das Team des POMONA-Salons des Freundeskreises Sophie La Roche um Christa Berge, Wiltrud Fleischmann und Karin Klinger mit ausgesuchten Texten von Josef Guggenmos die eindrücklich vorgetragene Lesung. Die Texte nahmen dabei auch Bezug auf eine zurückliegende literarische Salonveranstaltung des Freundeskreises Sophie La Roche, die am 17. Oktober 2015 unter dem Titel Was denkt die Maus am Samstag? im Stadtmuseum Kaufbeuren Josef Guggenmos gewidmet war und dabei eine ebenso würdige wie eindrucksvolle Resonanz erfahren hatte.

Nachdem die Niederlegung der Einzelrose des Freundeskreises Sophie La Roche und jener der anderen Teilnehmer den Abschluss und Höhepunkt der Gedenkveranstaltung bildeten, fand man sich noch im Klosterbräustüble Irsee zu einer literarischen Plauderstunde und Nachlese ein.

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