Info

Das Allgäuer Literaturfestival 2016 präsentiert sein Programm

In diesem Jahr findet zum ersten Mal das Allgäuer Literaturfestival statt. Von 31. Mai bis 11. Juni werden im ganzen Allgäu, von Oberstaufen bis Buchloe, von Füssen bis Memmingen prominente Schriftstellerinnen und Schriftsteller auftreten. Sie laden zu ganz unterschiedlichen Lesungen an typische Allgäuer Orte ein. Mit dabei sind unter anderem die Bachmannpreisträgerin Nora Gomringer und ihr Musikerkollege Philipp Scholz, Gert Heidenreich, Lena Gorelik, Axel Hacke, Bas Böttcher und Friedrich Ani.

*

Das Allgäuer Literaturfestival 2016 basiert auf einer nie dagewesenen Kooperation: 13 erfahrene Allgäuer Kulturveranstalter haben sich zusammengeschlossen, um dem Publikum ein attraktives, innovatives Literaturfestival mit spezifischem Allgäuer Profil zu präsentieren.

Auf Anregung von Thomas Kraft, der sich ein großes Literaturfestival für das Allgäu wünschte und in Sylvia Heudecker von der Schwabenakademie Irsee eine kongeniale Kooperationspartnerin fand, bildete sich spontan eine Arbeitsgruppe „Literaturfestival“, bestehend aus Allgäuer Literaturenthusiasten und erfahrenen Veranstaltungsmachern. Über viele Monate hinweg arbeitete die Gruppe daran, eine organisatorisch und finanziell tragfähige Konstruktion für dieses Großprojekt zu erstellen. Nach vielen Gesprächen mit Kulturschaffenden und möglichen Partnern kann heute der Startschuss für dieses bislang für das Allgäu einmalige Festival gegeben werden. Dank des Engagements der Schwabenakademie Irsee und zahlreicher Unterstützer wird Literatur an zahlreichen ausgewählten Orten der Region für alle erlebbar.

Mit dreizehn Lesungen von renommierten Autoren bietet das Festival Literatur und Unterhaltung für Leser jeglichen Alters. Mit dem attraktiven Termin im Sommer 2016 ist das Festival in der glücklichen Lage, viel gefragte Autorinnen und Autoren ins Allgäu zu locken: Nora Gomringer & Philipp Scholz, Gert & Julian Heidenreich, Axel Hacke, Bas Böttcher, Tobias Elsäßer, Nicola Förg, Wolfgang Schorlau, Georg Ringsgwandl, Matthias Nawrat, Lena Gorelik, Friedrich Ani und viele Slamer und Wortpoeten.

Im Allgäu ist in diesen Tagen richtig was los: Da will einer Wörter miteinander verkuppeln, zwei andere knallen sie sich um die Ohren, auf dass es „Peng!“ machen möge, wieder zwei andere, ein junger und ein älterer, werfen sich Silben und Töne zu, um daraus etwas Neues entstehen zu lassen. Dann kommt noch einer, der liest, macht auch ein bisschen Musik dazu und stellt ungehörige Fragen, wie die, ob sich ein Null-Energie-Haus auf das Liebesleben seiner Bewohner auswirke, einer fliegt zu einer Zwischenlandung ein und lässt die Sonne heller scheinen und die Welt sich langsamer drehen. Interessant wird es auch, wenn ein Teil einer künstlichen Hüfte zwei Touristen wie ein Katapult um die Ohren fliegt und man sich darauf auf die Suche nach ihrem Besitzer macht. Eine Frau erzählt von Leuten, die nur schreiben konnten, wenn verfaulte Äpfel auf ihrem Tisch lagen, sie immer ein und dasselbe Hemd trugen oder ihr Goldfisch in der Nähe war. Ein Mann verliest auf der Bühne ein kolumnistisches Manifest, von dem man nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt. Andere junge Menschen stürmen Bühnen, um, mal sanft, mal laut, Sätze vorzutragen, die sie sich ausgedacht haben. Und dann warten sie darauf, dass geklatscht wird. An anderen Orten geht es um die Rolle schützender Hände in Staat und Gesellschaft, um Opa Jurek, der seltsamer Weise mehrfach gestorben ist, und um den langen Schatten der Vergangenheit, der einen Rentner dazu bringt, einen toten Fall zum Leben zu erwecken.

Mit diesem hochkarätigem Lesungsangebot soll eine besondere Festivalatmosphäre im „Leseland Allgäu“ entstehen und den Lesern die Chance gegeben werden, „ihre“ Autorin und „ihren“ Autor persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.