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29.11.2016, 15:37 Uhr
Johannes John
Text & Debatte
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Der Literaturwissenschaftler Johannes John über Bob Dylan und die Literatur

Johannes John studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in München. Promotion 1987 („Aphoristik und Romankunst. Eine Studie zu Goethes Romanwerk“). Seit 1997 forscht er in der Kommission für Neuere deutsche Literatur der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München). Dort ist er Redaktor der historisch-kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters. Zudem lehrt Johannes John am Institut für deutsche Philologie der Universität München (seit 1987) und der Katholischen Universität Eichstätt (1993–1997, 2000/2005). Er ist Mitglied des Adalbert-Stifter-Instituts (Linz), des Vorstands der Goethe-Gesellschaft München e.V. und Mitherausgeber der Zeitschrift „Der tödliche Pass. Zeitschrift zur näheren Betrachtung des Fußballspiels”. Auch über Musik hat er wiederholt geschrieben. Nachdem die allgemeine Schnappatmung nach Verkündung des Literaturnobelpreises an Bob Dylan wieder etwas abgeklungen ist, wird es Zeit, dass jemand zu Wort kommt, der dazu wirklich etwas zu sagen hat.

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Wo waren Sie, als ...?

 

Mich erreichte die Frohe Botschaft kurz nach Mittag des 14. Oktober 2016 im Hof von Schuberts Geburtshaus in Wien, Petra-Maria Dallinger, die Leiterin des Stifter-Instituts in Linz, hat sie mir überbracht. Ob ich schon gehört hätte? Hatte ich nicht, und reagierte darauf unverzüglich mit dem Ausdruck des höchsten mir möglichen Enthusiasmus: Heut ist ein schöner Tag! Und dachte mir: also doch noch …

Tags drauf fuhr ich im Railjet am Abend nach München zurück, mir gegenüber hatte ein junge Frau – Anfang Zwanzig? – Platz genommen, die legte zunächst die Freitagsausgabe der Salzburger Nachrichten auf den Tisch vor sich und zückte anschließend sogleich ihr smartphone, mit dem sie dann auch beschäftigt blieb. Irgendwann legte sie es auf die Zeitung ab, dazu tippten und trommelten ihre Finger spielerisch auf der Titelseite. Das tat weh, und natürlich war ich versucht, sie – show a little more respect – darauf hinzuweisen, dass sie sich damit auf dem halbseitenfüllenden Foto des diesjährigen Literaturnobelpreisträgers befand, links neben seinem Portrait weiß auf schwarz der Schriftzug: „Ist Bob Dylan ein Poet?“ Und natürlich hab ich nichts gesagt, denn warum um Himmels Willen soll jemandem, die möglicherweise auf die Welt kam, als jener fragwürdige ,Poet‘ mit Good As I Been To You, World Gone Wrong und nachfolgend Time Out of Mind in sein Spätwerk eintrat, dieser seltsame Zausel von 75 Jahren irgendetwas bedeuten?

Darf ich persönlich bleiben?

Vor ein paar Wochen war Marta, unsere katalanische Nachbarin von gegenüber, auf einen Sprung bei uns oben, und dabei erfuhr ich, dass sie im letzten Jahr – genau war’s der 4. Juli 2015, Festival Pedralbes, das hat man schnell nachermittelt – in Barcelona auf einem Dylan-Konzert gewesen sei. Das erste, fragte ich zurück? Sie nickte, und ich ahnte ihren Eindruck voraus. Seltsam, eher verstörend, habe er doch kein Wort ans Publikum gerichtet. Das hätte ich dir sagen können, Marta, und nimm’s nicht persönlich. Der späte Dylan: nichts für Quereinsteiger.

Nein, das wird jetzt kein Besinnungsaufsatz „Mein Weg zu Bob Dylan“, kaum etwas ist öder, nervender und auch eitler als solche Wegbeschreibungen. Nur soviel: in der Schulzeit Creedence Clearwater Revival, sodann hat mich in oder kurz nach der Pubertät Leonard Cohen ein für allemal gelehrt, was Schönheit ist und KUNST. Seitdem war Hesses Steppenwolf, den ich wohl parallel dazu gelesen haben mag, nur noch kalter Kaffee. Das mag repräsentativ sein, also braucht’s erst recht keine weiteren Worte mehr.

Dylan kam später, als das Studium die Schule abgelöst hatte, spätestens ab ʼ75, Blood on The Tracks, dann synchron, so ist es geblieben bis heute. Dylan überhaupt: vermutlich eher was für Erwachsenwerdende und dann womöglich irgendwann halbwegs Erwachsene, zumal wenn sie der Generation der knapp Nachgeborenen angehören. Am 1. Juli 1978 dann das Open-Air in Nürnberg, Zeppelinfeld (und eben nicht, auch so eine Legende, der erste Auftritt auf deutschem Boden: da war er kurz zuvor schon zweimal in Dortmund und in Berlin gewesen): die GIs neben uns, die pünktlich, als die Sonne durchkam und Dylan – weit weg – die Bühne betrat, überm nachmittäglichen Kiffen eingeschlafen und auch durch Rütteln und Fußtritte nicht mehr zu wecken waren.

Wo waren Sie am 11. September 2001?

Ein Dienstag, und natürlich erinnere ich mich, wohin der Tag auch hier ab Mittag kippte. Und doch begann mein Nine-Eleven am Abend zuvor. 23.05 Uhr, Nachtmix auf Bayern-2, und Karl Bruckmaier würde uns die ersten Tracks und Töne von „Love and Theft“ präsentieren, Dylans Neuer, deren Erscheinen für den nächsten Tag angekündigt war: Kassettenrekorderzeiten, Mitschnitt. Als dann am nächsten Abend die Twin Towers zum gefühlt fünfzigsten Mal in sich zusammengekracht waren und die Bilder jenen Hauch familiärer Vertrautheit zu verströmen begannen, mit denen die Endlosschleifen der Medienmaschinerie auch schlimmste Katastrophen erträglich, weil vertraut machen, schaltete ich irgendwann ab und aus und ließ Stille sein. Im Kopf Verwirrung, was sonst: something is happening and you don’t know what it is … Was immer da passiert ist und noch passieren wird, so rumorte es schließlich in mir, unsere Kunst, unsere Musik können sie uns nicht nehmen. Und schaltete die Kassette an: Well, today has been a sad and lonesome day …

In den nächsten Wochen und Monaten liefen bei mir zuhaus eigentlich nur zwei Lieder: Alexandra Leaving von Cohen und Sugar Baby, mit dem „Love and Theft“ (vergesst die Anführungszeichen nicht!) endet: … you always got to be prepared, but you never know for what … Als ich im Dezember dann in der Süddeutschen Zeitung in einem Interview mit John Cale las, dass dieser seit Nine-Eleven nur zwei Lieder gehört habe – Alexandra Leaving und Sugar Baby – zog’s mir für einen Moment doch den Boden weg. Es gibt keine Zufälle, allenfalls den simple twist of fate, von allen meinen Lieblingsliedern vermutlich das Lieblingslieblingslied.

Heavyweight Champion of the Weeeerld: Rang, Gewicht, Einfluss, diverse Periodisierungen, all die Volten, Absetzbewegungen, Brüche, Konversionen oder aber klandestine direkte Linien mögen andere würdigen oder verspotten, das ist seit jenem Oktoberdonnerstag abgefeiert und oft genug auch Sache derjenigen gewesen, die den Fundus der üblichen Zitatverdächtigen heruntergebetet respektive -geleiert haben. Verschnitte auf der sicheren Seite. Auch keine Schnitzeljagd nach Zitatfetzen zwischen den Richterstühlen von Plagiatsverdammung und akademischer Heiligsprechung, die Inthronisierung neben Homer und Shakespeare inklusive, drunter geht’s nicht. Stattdessen aus den jacket notes zu Bringing It All Back Home anno 1965: the great books ’ve been written / the great sayings have all been said / I am about t’sketch You a picture of what goes on around here sometimes. Though I don’t understand too well myself what’s really happening … – wohl wissend, dass man ihm damit schon auf den Leim gegangen ist. Die meiste Zeit ist Gaby Teichert eher verwirrt, ließ uns Alexander Kluge über seine Patriotin wissen, weil: Das ist eine Frage des Zusammenhangs. Wohl wahr. Aber Verwirrung muss man in Worte fassen können, sonst hat das alles keinen Sinn: so Fellini in Achteinhalb.

Bob Dylan, 1963

Übers WERK rede ich gerne, wennʼs grade passt. Aber bevorzugt mit denen, die damit auch vertraut sind, über den Kanon von Blowinʼ in the Wind, Tambourine Man, Masters of War, Times Are A-Changing oder gerademal die erste Halbstrophe vom Subterranean Homesick Blues hinaus, all die Outtakes von Up to Me, Carribean Wind, dem hämmernden Series of Dreams, Blind Willie McTell, Huck’s Tune, Across the Green Mountain undundund nicht zu vergessen. Diese Arroganz gönn ich mir mittlerweile: zum Missionarischen später.

Doch meistens kommt’s ja gar nicht soweit. Wurde ich in diesen Tagen gefragt, was ich von der Stockholmer Entscheidung hielte, folgte meist sogleich der Nachsatz, es gäbe dazu ja durchaus unterschiedliche Meinungen. Eben: Meinungen. Wo es doch um Urteile, also zu allererst Kenntnis gehen sollte. Näheres dazu war freilich schon vor fast einem halben Jahrhundert auf den Liner Notes zu John Wesley Harding nachzulesen gewesen: Mr. Dylan has come out with a new record. This record of course features none but his own songs and we understand that youʼre the key.‘ ,Thatʼs right,‘ said Frank, ,I am.‘ ,Well then,‘ said the king in a bit of excitement, ,could you please open it up for us?‘ […] ,And just how far would you like to go in?‘ he asked and the three kings all looked at each other. ,Not too far but just far enough soʼs we can say that weʼve been there,‘ said the first chief. So das Ansinnen der drei reichlich unheiligen Könige, die von Frank dann nach einem bizarren Initiationsszenario ,belohnt‘ entlassen werden, tumbling along the road

Was es ist?

Jenes Andocken. So gab es auf (fast) jedem Album eigentlich immer eine Zeile, einen Vers, der mich eine Zeitlang Tag für Tag begleitet hat, mit dem ich lebte. Zusammen mit dem erleichternden Gefühl, wenn da jemand eine momentane Verfassung so gültig in Worte gefasst hat, dass man selbst nicht mehr unbeholfen nach Formulierungen kramen muss. Oh my god am I here all alone half über manche Oberseminarsitzung hinweg, und zwar jenseits von Witzelei, Ironie oder Zynismus. Auf die absurde Frage ,Alles klar?‘ erklingen inwendig unvermeidlich die Zeilen I’m going down the river / Down to New Orleans / They tell me everything is gonna be all right / But I don’t know what ,all right‘ even means. Im Rumpeln des Lonesome Day Blues die Verse I tell myself something’s coming / But it never does … Solche Zeilen machen widerstandsfähiger: spätestens wenn die Basslinie jedes Selbstmitleid platt macht. In fourteen months I’ve only smiled once and I didn’t do it consciously: na, immerhin.

Wie auch andere: And there’s no exit in any direction / ʼCept the one that you can’t see with your eyes. Überhaupt die Augen: The sun is beginning to shine on me / But it’s not like the sun that used to be / The party’s over and there’s less and less to say /I got new eyes / Everything looks far away. Ein im übrigen wunderbares Beispiel für den oft übersehenen Dylan’schen Humor: da knallt uns einer in Highlands 16 Minuten snapshots und Geschichten (I’m in Boston town, in some restaurant …) um die Ohren, um abschließend zu resümieren, dass es immer weniger zu sagen gäbe.

Ich muss mich bremsen, ist ja auch nicht soo spannend: Atlantic City by the cold grey sea / I hear a voice crying, ,Daddy‘, I always think it’s for me, auch das ,stimmt‘ in einer Phase des Lebens, und wenn dieses gelegentlich als version of death called life daherkommt, kann seitlich zuweilen auch Helles einfallen: Well my ship’s been split to splinters and it’s sinkin’ fast / I’m drownin’ in the poison, got no future, got no past / But my heart is not weary, it’s light and it’s free /I’ve got nothin’ but affection for all those who’ve sailed with me.

Und eine Zeile tippt die andere an, da ist nix zu machen: Most of the time / I’m clear focused all around / Most of the time / I can keep both feet on the ground, was dann immerhin ein halfway content offeriert. Wenngleich Verwirrung stets produktiver bleibt: Did you ever have a dream that you couldn’t explain? Wie ich all denen, die in sich gehen und zu sich kommen wollen, eher die entgegengesetzte Richtung empfehlen würde: Iʼve been trying to get as far away from myself as I can. Freilich: If I’d paid attention to what others were thinkin’, the heart inside me would’ve died. Punkt, und zugleich eine Warnung: man kann sich in diesem Kosmos – kein Labyrinth! – verlieren und sich dabei wohl aufgehoben fühlen. Immerhin scheint es sich dabei – und hier waren sich die meisten, ob sie nun Lob oder Häme ausschütteten, einig – um Texte zu handeln, die seit einem halben Jahrhundert ihre Wirkung entfaltet haben: Näheres hierzu im Testament des Alfred Nobel, Stichwort ,Literatur‘.

Vom „Schwellenwächter, als ich 14 war und im Dunkeln", hat Friedrich Ani gesprochen, und davon, dass er es bis heute geblieben sei, „wenn es dunkel wird". Und wenn er den „Mut zum Schreiben und Weiterschreiben" Dylan verdanke, wird er wohl nichts dagegen haben, wenn man diesen Beistand – verfängliche Worte, ich weiß – auch auf Außerliterarisches ausdehnt. Wer das alles nun für einen brav ausgeschnittenen und fleißig zusammengepappten Starschnitt hält, und glaubt, Wert, Rang und Gewicht Dylan’scher Dichtung bemesse sich aus ihrer Eignung für Poesiealben, Kalendersprüche, Trostbüchlein und Lebensratgeber, wer sein Ouevre, und nur davon mag ich sprechen, also auf ein Florilegium geflügelter Worte eindampft, hat sich auf diesen Trip nie eingelassen.

Zum einen nämlich gibt es wohl kaum einen Künstler, der sich für ein vertrauensvoll raunendes Ich versteh dich voll und ganz weniger eignete als dieser ungreifbare Dauerreisende, masked and anonymous im Nirgendwo und Irgendwo, auf seiner never ending tour gelegentlich für einen Abend zu besichtigen. Wer also glaubt, diese Dichtung will fit me like a glove und hielte warm an kalten Tagen, hat sich dem höhnischen Tonfall des how does it feel … nie ausgesetzt, das alle Identifikationsstrohhalme aber sowas von knickt und jeden, der hier Trost, Sinn und Heimstatt sucht, ins eigene Ego zurückwirft, meinetwegen ausspuckt, in jedem Fall: auf Distanz hält. Nicht das Schlechteste, was Dichtung mit einem tun kann, finde ich. Weshalb man denn auch den zynischen zweiten Teil der Formel … thereʼs no success like failure. And that failureʼs no success at all nicht einfach unterschlagen sollte. Und sich das Fazit When you think that you've lost everything / You find out you can always lose a little more … nicht unbedingt als Große Ermutigung verstehen lässt. In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen, hat Brecht die Nachgeborenen wissen lassen, natürlich im festen Vertrauen darauf, von diesen gelesen, gehört und beherzigt zu werden.

Zum anderen hat jenes I, me und my, das da zuweilen über den Atlantik oder von wo auch immer in den eigenen Erfahrungshorizont eindringt, nichts, aber auch gar nichts (und damit sehr viel) mit autobiographischer Aufrichtigkeit oder gar Konfessionsmanie zu tun: Iʼm the oldest son of a crazy man / Iʼm in a cowboy band … Das kann man lernen, wenn man im Grundkurs über ,Moderne Lyrik‘ aufmerksam gewesen ist oder versucht, das nur scheinbare Paradoxon I don’t regard myself as Bob Dylan auf sein inszenatorisches Potential hin zu durchdenken. Wer das mit Verweis auf Rimbaud für ein ausgelutschtes Bonbon hält, übersieht, dass dieser Je est un autre vor seinem Verschwinden in gerade mal einem Medium (plus Autorisierungshoheit) präsent war. Der Künstler als Seismograph und Katalysator, als Durchlauferhitzer und polyphoner Stimmenimitator, als Experte für die Verdichtung all jener Stimmungen und Schwingungen, die – eben noch nicht buchstäblich – in der Luft liegen: kein neues Konzept, mit dem dieses lyrische Ich unter dem Rubrum Bob Dylan hier experimentiert; neu freilich die Anforderungen, sich in einer Landschaft, in der die Aufmerksamkeitspanne auch für superstars exakt 15 Minuten beträgt, immer wieder als Verkleidungskünstler und professioneller Hakenschläger – gemeint ist der Hase, nicht der Boxer – auf- und abzutauchen: was ihm in seinen späten Texten und Auftritten allemal besser und souveräner gelang als etwa in den aggressiv-altklugen Interviewmetzeleien während der unter medialer Dauerbeobachtung absolvierten hektischen Welttournee 1965/66.

Ein Letztes imprägniert diese Versatzstücke gegen jeden Missbrauch als Vademecum oder Hustensaft: In Zeiten, in denen wir alle uns bekanntlich jeden Morgen vor dem Spiegel neu erfinden müssen, weil nichts bleibt, wie es sein wird, ist auch das Innenleben dieses stabilen Gebäudes – so jedenfalls meine Erfahrung – in ständiger Bewegung, verschieben sich diese und andere Verse, Strophen und Songs ständig mit- und gegeneinander, werden einige blind und sinken als Fremdkörper in momentane Bedeutungslosigkeit, während andere ans Licht treten, zu funkeln, vor allem: zu sprechen beginnen. Wobei die irisierende Vielbezüglichkeit integraler Bestandteil vieler Lieder selbst ist. Bevor ich von seiner Konversion las, war mir Slow Train Coming schon zu Ohren gekommen, und ich hielt I Believe in You und Precious Angel für wunderschöne Liebeslieder – die sie auf ihre Weise ja auch sind. Ein Hallraum, in dessen Interaktionsspielen sich, wer will, in Worten (und Tönen) wiedererkennen und – durch die Widerspenstigkeit ihrer performance auf Distanz gehalten – dabei ebenso den Blick für größere, überpersönliche Zusammenhänge schärfen lassen kann.

Individuell Erahntes, Gespürtes, Gewusstes wie zuweilen (von Hollis Brown oder Hattie Carroll) Erlittenes als Facetten kollektiver Verfasstheiten erkennen und in Worte fassen (können), sich zum Resonanzboden dieser Geschichten, Erfahrungen, Träume und Wünsche prüfend in ein Verhältnis setzen: wenn Dichtung, wenn Literatur im Ohren wie andere Sinne betäubenden öffentlichen Geräusch, im Zeitalter der Tweets, Internetforen und Chatrooms mit ihren Abbreviaturen einer Pidgin-Sprache, in Zeiten, in denen intellektuelle Selbstwahrnehmung ,Literaturbetrieb‘ und Feuilleton mit gesellschaftlicher Relevanz verwechselt, überhaupt noch eine – jawohl: existentielle – Funktion hat, die über die Sparten des gedruckten Feuilletons hinausreicht, dann diese, und wenn es bei Dylan, Jahrgang 1941, dafür der Probe auf’s Exempel bedürfte, hatte er diese mit seinen frühen balladesken Anklagen – das mag er nun abstreiten, solange er will – spätestens anno 64/65 bereits bestanden. Die im übrigen auch das andere der beiden Kriterien, die Alfred Nobel mit seinem Literaturbegriff verknüpft hat, locker erfüllen.

Noch rasch zu drei Vorwürfen, und wenn zum ersten Goethe zitiert sei, dann nicht, um mit einer fragwürdig gewordenen Autoritätskeule – who the fack is Göthe? – zu wedeln, sondern um auf eine spezifische Eigenart von Spätwerken hinzuweisen: Mon oeuvre est celle d’un être collectif überliefert Soret ein keineswegs resignativ-deprimiertes, sondern sehr klarsichtiges Resümee, das Goethe – hier mögen alle Parallelen enden – im Februar 1832, also wenige Wochen vor seinem Tod, rückblickend zog. Zur unüberhörbaren Skepsis gegen jede Originalitätsvergötterung, die dem frühen Goethe ebenso wenig fremd war wie dem mit angelesenem Bildungsgut protzend um sich schmeißenden jungen Dylan, und dem Wissen, dass alles Gescheidte schon einmal gedacht wurde und es nur (!) darauf ankäme, es noch einmal zu denken (nochmals Goethe), tritt – Iʼm just goinʼ down the road feeling bad – neben der Tendenz zu kunstlos einfachen Formeln (vorletztmals, versprochen) eine Form von De- und Entpersonalisierung als Signatur vieler Alterswerke, in denen vieles nach- und durchlässig gehandhabt wird (und dabei auch die Klebestreifen auf allen Anleihen und Einfügungen sichtbar bleiben dürfen), weil zuletzt alle Namen – auch der eigene – irgendwann zu Schall, Rauch und Lexikoneinträgen werden und im großen Traditionsraum der Überlieferung nur überlebt, was unabhängig von Lebensgeschichten und entschlackt von ihren biographischen Fährnissen, nachfolgende Generationen noch zu erreichen imstande ist. Was den Körper hinter den Worten, Bildern und Tönen nicht unwichtig macht, aber vor allem auf eines verpflichtet: Zeitgenossenschaft. Im Vertrauen darauf, dass diese in der Amalgamierung von Eigenem und Angeeignetem jenes Eigenartige und bislang Unerhörte zu entdecken vermögen, das den Spielräume der Condition humaine je neu vermisst: große Worte, die allerdings Alfred Nobel mit Unterschrift vom 27. November 1895 vorgab. Und wer sich an der Integration von Zitatmaterial, Wortfetzen und Anspielungen zumal in den Alben dieses Jahrtausends noch immer stört, möge bedenken, dass derlei Spurensuche immerhin einer ganzen Armada von Kommentatoren spannenden Zeitvertreib liefert, einige wenige sogar in Lohn und Brot setzt.

Doch was schert uns Zeitgenossen die Karte Nachwelt, die in diesen Tagen vor allem die zücken, die die Literaturnobelpreisverleihung 2016 für einen Witz halten? ,No reason to get excited,‘ the thief, he kindly spoke / ,There are many here among us who feel that life is but a joke‘, klar. Aber ernsthaft: als seien Dylans Lieder nicht jederzeit imstande, mit knappen Strichen auf engstem Raum Bilder zu beschwören und Atmosphären zu kreieren, die für sich stehen und nichts als große Lyrik sind: There’s smoke on the water, it’s been there since June / Tree trunks uprooted, ʼneath the high crescent moon / Feel the pulse and vibration and the rumbling force / Somebody is out there beating a dead horse. Dort wenig später die Zeilen There are no mistakes in life some people say / It is true sometimes you can see it that way, auch so ein Wegbegleiter. Oder aus dem Titanic-Szenario von Tempest: The captain, barely breathing / Kneeling at the wheel / Above him and beneath him / Fifty thousand tons of steel / He looked over at his compass / And he gazed into its face / Needle pointing downward / He knew heʼd lost the race.

That’s poetry, höre ich im Hinterkopf Kris Kristoffersons Worte über Johnny Cashs Big River, und wer dies nicht für Lyrik hält, sondern allenfalls für lyrics, dem kann zumindest ich nicht mehr helfen. Und spare mir deshalb den Verweis, sich etwa Aufbau und Rahmung in Blind Willie McTell oder Black Diamond Bay zu vergegenwärtigen. Und dafür gibt’s dann halt gelegentlich Preise: Grammies und den Oscar, den Prinz-von-Asturien-Preis, die Ernennung zum Commandeur des Art et des Lettres de France, diverse Ehrendoktorwürden und zuletzt die Presidential Medal of Freedom, umgehängt von Barack Obama. Beruhigend nur, wie wenig wichtig ihm das zu sein scheint. Dass Dylan darüber hinaus, daneben und darunter zuweilen auch ein ziemlicher Klippschüler und rechter Kindskopf sein kann (Under the Red Sky nicht vergessen, mag ich Karl Bruckmaiers Aufzählung in ttt ergänzen): geschenkt.

Und natürlich gehört hierzu auch untrennbar die Stimme, die uns dies alles erzählt, und natürlich kann ich jede(n) verstehen, der diese Stimme nicht mag oder erträgt. So sind einige Gedichte von Reiner Kunze Perlen, die bleiben werden, auch wenn ich seine Art der Deklamation körperlich nur sehr schwer aushalte. Geschmacksfragen. Schlimm nur, wenn sie ausgesprochen oder implicite jener Fassungslosigkeit zugrunde liegen, dass hier jemand den Nobelpreis bekommt, obwohl er ,doch nur Lieder‘ geschrieben habe. Denen freilich hat Freund Walter schon geantwortet: dass man dieser Logik zufolge nämlich auch Walther von der Vogelweide aus den Anthologien entfernen müsse. Und wer sich ein eindrückliches Bild vom bundesrepublikanischen Alltag in den 60er Jahren machen will, der darf Franz-Josef Degenhardts Deutschen Sonntag nicht nur nachlesen: der muss ihm zuhören!

Eine Stimme, die im übrigen auch Dylans Prosa – und hier meine ich nicht das musterschülerhaft überambitionierte Tarantula – trägt und vorwärtstreibt. Wer aufmerksam einige der hundert Sessions seiner Theme Radio Hour gehört hat, dem kann nicht entgangen sein, dass viele seiner Moderationen eben keine improvisierten Plaudereien waren, sondern in Rhythmus und Phrasierung, dem timing des Sprechens viel eher an Lesungen, eben: performances erinnerten. Und wer sich die Passagen vor Augen führt, in denen Dylan die gerade beendeten Sessions zu Oh Mercy Revue passieren lässt, die ihn 1989 unter kräftiger Assistenz von Producer Daniel Lanois aus einem künstlerischen Sumpf gezogen hatten, tut gut daran, sich diese knapp gehämmerten Sätze laut vorzulesen, um leibhaftig nachzuvollziehen, dass hier nicht nur Worte aneinandergereiht werden: Our time was drawing to a close. Danny and I were sitting in the courtyard, the same way we had when we first met. Wind whipped in the open doorway and another kicking storm was rumbling earthward. There was a hurricane a hundred miles away. The light had gone out of the day. In the trees, a solitary bird warbling. We did as we damn well pleased and there was nothing more to say. When the record was all added up, I hoped it would meet head on with the realities of life. I was going to thank him, but sometimes you can do it without opening your mouth, you can live it.

Es sei nicht wichtig, was Dylan sage, sondern wie er es sage. Meinte John Lennon. Back to orality also, ad fontes, wo Dichtung ursprünglich auch herkommt, und so kann es – je nach Tageszeit oder Wetterlage – schon amüsieren oder auch nerven, wenn angesichts des Muts, den das Nobelkomitee mit seiner Entscheidung, diesmal die Grenzen des nur gedruckten Worts zu überschreiten und sich der Spannbreite zeitgenössischer Mitteilungsformen zu öffnen, bewiesen hat, in Teilen des Feuilletons flugs wieder die Gatter, Trennlinien und Mauern zwischen den Disziplinen und dort zwischen E (wie Ewigkeitspathos) und U hochgezogen werden. Die Stunde der Puristen, die sich auch vor einer Neohierarchisierung der Genres nicht scheuen, habe doch Dylan keine nennenswerte Prosa (gemeint ist: Roman, und hier natürlich der Roman) produziert. Mit dieser Logik hätte man 2011 auch Tomas Transtömer, dessen Gedichtbände – man stelle sich vor! – ein Volumen von weniger als 500 Seiten umfassen, den Preis verweigern müssen, wie es im letzten Jahr auch an Stimmen nicht fehlte, die naserümpfend darauf verwiesen, dass Swetlana Alexijewitsch ja eher Reportagen denn ,Literatur‘ verfasse. Als habe Leonard Cohen hierzu nicht Letztgültiges – … everybody knows that you live forever / when youʼve done a line or two – konstatiert: der übrigens meinte, die Ehrung seines Kollegen Dylan sei in etwa so, als würde man dem Mount Everest eine Medaille für den höchsten Berg der Welt verleihen.

Und all das in einem Milieu, in dem vor geraumer Zeit unter der Maßgabe schrankenloser Grenzüberschreitungen die ,Kulturwissenschaften‘ zur heiligen Kuh ausgerufen wurden, was in schlimmsten, leider nicht zu seltenen Fällen oft nichts anderes bedeutete, als mit den Methoden der eigenen Zunft auf fremdem Terrain zu dilettieren. Nicht ohne dabei den ,Medienwandel‘ – auch so ein Mantra – bei jeder passenden wie unpassenden Gelegenheit zu beschwören. Was wurde und wird da nicht alles von Schriften erzählt, die sich in Körper einschreiben, oder Körpern, die zur Schrift mutieren, oder beides zusammen zu irgendetwas Dritten, bevorzugt Virtuellem. Metaphernsalat. Et voilà, kaum ist da nun jemand, dessen Texte nicht nur untrennbar an den einen und einzigen Körper als Resonanzraum gebunden sind (nobody sings Dylan like Dylan, dabei bleibtʼs), sondern der – zumindest diesbezüglich auf der Höhe der Zeit – auch den Switch zwischen Medien unterschiedlicher Art nicht erst seit dem Zeitpunkt, da seine Texte auch schulbuchkompatibel wurden, praktiziert. Weshalb der Schuss eines Kommentators, er müsse demnächst nun wohl verstärkt Platten lesen, auch nach hinten losgeht: genau so isses, seit durch diesen Song&Dance Man (und natürlich nicht nur ihn) Literatur einen Sound bekam und Musik, die sich außerhalb von Opernhäusern ereignet, mehr mitzuteilen hatte als she loves you yeah yeah yeah. Wie sich dabei auch Charakter und Sinn (die nächsten Verfänglichkeiten) der mündlich transportierten Worte durch Instrumentierung, Phrasierung und Tempo ändern können, lässt sich am Beispiel von Mississippi trefflich auf Tonträgern studieren: und natürlich und vor allem live.

Dass die performances seiner Konzerte, die sich längst abseits jeder Zivilisation des Spektakels (wie Nobelkollege Mario Vargas Llosa ätzte, der in der Stockholmer Entscheidung auch Frivolität witterte) ereignen, auch die unlösbaren inneren Widersprüche von medialer Präsenz und Willen zu Askese und Purismus offenlegen, beweisen Dylans von Beginn seiner never ending tour an vergeblichen Versuche, den Akt der künstlerischen Präsentation wieder auf den auratischen Moment unmittelbarer Gegenwärtigkeit zurückzuführen, in dem das gesungene Wort, streng limitiert durch Ort und Zeit, auf einmalige Weise erklingt und verklingt. Was sich zum einen harmonischer anhört, als es ist, wenn der security staff regelmäßig jede Form der Dokumentation in Bild und Ton auf rüde Weise handgreiflich zu unterbinden pflegt, zum anderen natürlich hoffnungslos zum Scheitern verurteilt ist, was unsere mehr oder weniger umfänglichen bootleg-Sammlungen nicht nur jener Auftritte belegen, deren Augen- und Ohrenzeuge man im Lauf der Zeit geworden ist. Es geht die Mär, dass nahezu jedes Konzert der letzten Jahrzehnte als Mitschnitt existiert, was freilich, addiert man die Lebenszeit, die es benötigte, alle abzuhören, dann wieder einen Grad vernünftiger Absurdität erreicht. Eine contradictio in adiectu, der Dylans Vertriebslabel Sony seit geraumer Zeit geschäftstüchtig durch die Veröffentlichung immer voluminöser werdender offizieller Bootleg Series buchstäblich Rechnung trägt (wo es früher 3–4 CDs taten, sind es mittlerweile bis zu zehn und mehr pro Lieferung, deren Erwerb, so flankierend die emsige Exegetenfraktion, natürlich ein unabdingbares MUSS ist).

Dass damit – zum dritten – Philip Roth, Haruki Murakami oder Don DeLillo leer ausgingen? Und Dylans Lyrik keinen Vergleich mit dem Ouevre anderer, ,echter‘ Schriftsteller aushalte? Dazu fällt mir nur Elfriede Jelinek ein, die ihre Preisverleihung mit den Worten Wieso krieg ich den, und nicht der Peter Handke? kommentiert haben soll. So eine Haltung nenn ich nobel. Alle anderen Quervergleiche gehören ins Badezimmer und dort in die Wanne zu Dr. Klöbner und Herrn Müller-Lüdenscheidt: Aber ich kann länger!

Apropos: schon viel zu viel Worte.

So ganz recht ist uns offen gestanden die Nobilitierung nämlich gar nicht. Die Befürchtung, Dylan ,gehöre‘ damit dem Establishment, teile ich zwar nicht. Erstens, weil spätestens in der Woche darauf eine nächste Sau durchs Dorf getrieben wird, und zweitens, weil Dylan gar niemandem gehört. Obwohl auch das geflunkert ist. Am liebsten nämlich gehört er uns und nur uns und was einem ein rechter Hausschatz ist, behält man am liebsten für sich und teilt es allenfalls mit guten Freunden in ausgewählten Momenten, um es dann gleich wieder wegzusperren. Zumindest unsere Fraktion der Dylanologen ist – um damit auch ein weit verbreitetes Vorurteil aus der Welt zu schaffen – also nur in Maßen missionarisch, im Gegenteil. Und wenn wir Dylans Weg und Werk am liebsten als unsere Privatsache gewahrt wissen wollen, gestehen wir ihm seine Privacy ebenso zu. Zwar teilen wir keineswegs die Gleichgültigkeit, mit der Joan Baez die Children of the Eighties dolmetschen zu müssen glaubte – we don‘t care if Dylanʼs gone to Jesus –, mit wem er aber nun in zweiter Ehe verheiratet war, der Vater wievieler Kinder er sein mag, mit wem er momentan unterwegs ist, welche Hose und welchen Hut er am 16. April 2013 im Landmark Theatre in Richmond, Virginia getragen hat oder dass er Jack White beim Schweißen seines Gartentores geholfen hat, ist uns schlicht egal. Weil auch das Privatsache ist. Oder unerheblich.

Joan Baez und Bob Dylan auf dem Civil Rights March nach Washington D.C. am 28. August 1963

Was allein zählt, ist die jedesmal neue und spannende Frage, ob mich, ob uns diese Stimme noch erreicht und ob sie uns noch etwas zu sagen hat: the poet game. Jene Stimme, die, wie es Ulla Meinecke in einer Sendung zu seinem Fünfzigsten treffend und schön formuliert hat, von einem Außenposten kommt, ganz weit draußen. Das ist oft nur eine Frage von Sekundenbruchteilen und hat nichts mit Magie zu tun, sondern mit jener Kombination von Wort und Musik, jenem Medium, das – auch dies (s)ein Zitat, natürlich – in Tiefenschichten des Menschen vorzudringen imstande ist wie kein anderes Medium. Ist es so, ist dies ein Glücksmoment, a sort of homecoming, und wo nicht – wie bei den letzten beiden Coveralben – gibt es auch dafür Gründe, mussten die uns doch in ihrer ungeheuren Relevanz bezeichnenderweise vor allem wortreich erklärt werden – wo doch sonst das aufmerksame Zuhören genügt. Mich jedenfalls freut es, dass das Nobelkomitee für dieses Zusammenspiel der Künste in diesem Jahr ein offenes, erfreulich frisches, zeitzugewandtes Ohr hatte.

Natürlich konnte ich’s doch nicht lassen und hab nochmal nachgeschaut: Neunzehn Mal hab ich ihn im Lauf der Zeit gehört und zumal in diesem Jahrtausend keinen Konzertbesuch bedauert oder bereut – mehr verlange ich von einem Künstler nicht, womit natürlich auch das Verdienst seiner famosen Begleitband(s) nicht unterschlagen sei. Hat er sich nun schon gemeldet, bedankt, gerührt gezeigt? Von den three kings auf ihrer Pilgerfahrt zu John Wesley Harding war schon die Rede, und in Anthony Scadutos erster Biographie von 1972 war die Bemerkung A lot of kings throw their crowns around, whatʼs so sacred about a crown? nachzulesen gewesen. Ob er nun nach Stockholm kommt (offenbar ja nicht!), ob er nun im Konzert am Abend des 14. Oktober nur zwei Worte, Hello Las Vegas (genau besehen eigentlich ja drei …) gesprochen hat: we’ll see, und wenn er am Abend des 10. Dezember bereits für ein anderes Konzert gebucht ist (ist er bislang nicht) und ihm dies wichtiger sein sollte, entspräche dies dem Ethos seiner never ending tour, die ihn seit 1988 eben nicht nur all around the world, boys führt, sondern auch in Städte und Städtchen der amerikanischen Landkarte, von deren Existenz wohl auch die meisten seiner Landsleute keinen blassen Schimmer haben. Und wo ihn auch anno 2016 fernab aller Nostalgie noch Leute hören und sehen wollen.

Ende der Durchsage, weshalb Dylan abschließend auch kein aufmunterndes ,Roll on, Bob‘ oder was auch immer nötig hat. Danke für alles darf man allerdings sagen, was auf die bis heute schönste Weise John Bauldie (1949–1996) so getan hat: There’s nobody like him. Those of us who’ve been along for the ride have been fortunate indeed, And he’s still not stopping!