Logen-Blog [517]: Die blauen Indianer
Es geht wieder einmal um Gustavs ach so tugendhafte Tugend: eine ganze Seite lang. Nein, lieber Jean Paul, ich möchte das weder kommentieren noch zitieren, das kann jeder selber lesen. Ich gehöre leider zu den vielen, die jetzt eher, wie Du sagen würdest, all das aushöhnen, was Du und Gustav so toll finden. Ich mag’s einfach nicht, und somit genug davon – und nun fort.
Die blauen Indianer
Der Blogger zieht sich lieber noch einmal in den heißen Süden zurück. Im 1926 veröffentlichten genialischen „Monsterroman“ Moravagine, der just in diesem Jahr 2014 in einer philologisch exzellenten, wohl definitiven Edition und Übersetzung wieder einmal ins Deutsche kam, schreibt Blaise Cendrars – der übrigens wie Jean Paul selbst in seinem Roman als Figur erscheint –, wie der mörderische Held seines Romans und der Erzähler in den Dschungel geraten, in dem die blauen Indianer leben. Die philologisch annähernd korrekte Erläuterung lautet (auf S. 196) wie folgt:
Die Daten ihrer Geschichte sind von den Bewohnern von Bogotá bis heute aufbewahrt worden, sie hüten noch das Andenken des großen Kaziken, des Kipa Saguanmachica, von dem der alte Chronist Mota Padilla in seiner „Conquista del Reino de la Nueva Granda, cap. 25, numeros 3y4.M.S.“ spricht. (Ich habe diese Angaben zehn Jahre später in den Archiven von Sevilla gefunden, als ich ein Attentat auf den König von Spanien vorbereitete.)
Cendrars bzw. der Erzähler Raymond de la Science haben sich ein bisschen geirrt, denn der genaue Titel des Werks des Matías Ángel López de la Mota y Padillalautet: Conquista de el Reyno de la Nueva Galicia en la América Septentrional.
Genauer: Conquista de el Reyno de la Nueva Galicia en la América Septentrional. Fundación de su Capital Ciudad de Guadalaxara: sus progresos Militares y Políticos y Breve descripción de los Reynos de la Nueva Viscaya, Nayarit, Coahuila, Texas, León, Zonora y Zinaloa; con noticias de la Ysla de la California por comprehenderse unos de estos Reynos en el Obispado de Guadalaxara y otros en el distrito de su Real Audiencia. Escrita por el Lizenciado Don Mathías de la Mota Padilla, natural de la Ciudad de Guadalaxara, Alguacil maior de el Santo oficio y actual Avogado Fiscal de dicha Real Audiencia. Año de 1742.
Die Archive von Sevilla... Wir kennen das schöne Archiv, wir haben es schon einmal betreten.
Cendrars hat nicht geflunkert: Eine Handschrift des Werks von Mota Padilla findet sich hier unter dem Sigel „MP-LIBROS_MANUSCRITOS,42“.
Mozart ist übrigens auch hier. Der Komponist einer Oper, die in Sevilla spielt.
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Es geht wieder einmal um Gustavs ach so tugendhafte Tugend: eine ganze Seite lang. Nein, lieber Jean Paul, ich möchte das weder kommentieren noch zitieren, das kann jeder selber lesen. Ich gehöre leider zu den vielen, die jetzt eher, wie Du sagen würdest, all das aushöhnen, was Du und Gustav so toll finden. Ich mag’s einfach nicht, und somit genug davon – und nun fort.
Die blauen Indianer
Der Blogger zieht sich lieber noch einmal in den heißen Süden zurück. Im 1926 veröffentlichten genialischen „Monsterroman“ Moravagine, der just in diesem Jahr 2014 in einer philologisch exzellenten, wohl definitiven Edition und Übersetzung wieder einmal ins Deutsche kam, schreibt Blaise Cendrars – der übrigens wie Jean Paul selbst in seinem Roman als Figur erscheint –, wie der mörderische Held seines Romans und der Erzähler in den Dschungel geraten, in dem die blauen Indianer leben. Die philologisch annähernd korrekte Erläuterung lautet (auf S. 196) wie folgt:
Die Daten ihrer Geschichte sind von den Bewohnern von Bogotá bis heute aufbewahrt worden, sie hüten noch das Andenken des großen Kaziken, des Kipa Saguanmachica, von dem der alte Chronist Mota Padilla in seiner „Conquista del Reino de la Nueva Granda, cap. 25, numeros 3y4.M.S.“ spricht. (Ich habe diese Angaben zehn Jahre später in den Archiven von Sevilla gefunden, als ich ein Attentat auf den König von Spanien vorbereitete.)
Cendrars bzw. der Erzähler Raymond de la Science haben sich ein bisschen geirrt, denn der genaue Titel des Werks des Matías Ángel López de la Mota y Padillalautet: Conquista de el Reyno de la Nueva Galicia en la América Septentrional.
Genauer: Conquista de el Reyno de la Nueva Galicia en la América Septentrional. Fundación de su Capital Ciudad de Guadalaxara: sus progresos Militares y Políticos y Breve descripción de los Reynos de la Nueva Viscaya, Nayarit, Coahuila, Texas, León, Zonora y Zinaloa; con noticias de la Ysla de la California por comprehenderse unos de estos Reynos en el Obispado de Guadalaxara y otros en el distrito de su Real Audiencia. Escrita por el Lizenciado Don Mathías de la Mota Padilla, natural de la Ciudad de Guadalaxara, Alguacil maior de el Santo oficio y actual Avogado Fiscal de dicha Real Audiencia. Año de 1742.
Die Archive von Sevilla... Wir kennen das schöne Archiv, wir haben es schon einmal betreten.
Cendrars hat nicht geflunkert: Eine Handschrift des Werks von Mota Padilla findet sich hier unter dem Sigel „MP-LIBROS_MANUSCRITOS,42“.
Mozart ist übrigens auch hier. Der Komponist einer Oper, die in Sevilla spielt.