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06.12.2013, 13:52 Uhr
Frank Piontek
Jean-Paul-Reihe
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Jean Paul selbst nannte seinen Debütroman eine „geborne Ruine“: Frank Piontek liest „Die unsichtbare Loge“ von Jean Paul, Tag für Tag, von der ersten bis zur letzten Seite, und bloggt darüber.

Logen-Blog [295]: Besuch in Berlin

Der Gläubige besuche die Ausstellung Dintenuniversum in Berlin. Im Max-Liebermann-Haus am Pariser Platz Nr. 7 schaue er sich jenes Exemplar der Unsichtbaren Loge an, das am 17. November 1825 im Begräbniszug Jean Pauls – von der Friedrichstrasse zum Friedhof, draussen vor der Stadt – mitgetragen wurde. Er stehe davor und schweige ein paar Minuten, in inniger Betrachtung versunken.

Im Ernst: es ist durchaus ein sonderbares Gefühl, vor eben jenem Buch zu stehen, das zu den Exemplaren gehört, die gelegentlich in den Jean-Paul-Biographien erwähnt werden. Die unsichtbare Loge wurde damals, für einen kurzen Augenblick, zu einem gleichsam heiligen Objekt stilisiert. Dass dieses eine Exemplar noch existierte – auch dies erfährt der Jeanpaulianer durch die didaktisch gut gemachte Schau, die die Reise nach Berlin lohnt.

Fotos: Frank Piontek, 24.11. 2013

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