Theaterverein Bayrischer Hiasl Osterzell e.V.
1922 erfolgt der Erwerb der Schriftrollen mit der Geschichte um den Bayrischen Hiasl gegen Naturalien.
1924 kommt es zur Gründung des Theatervereins Bayrischer Hiasl. Namentlich bekannte Gründungsmitglieder sind
· Fridolin Röck – Vorstand
· Anton Reeß – Spielleiter
· Josef Meichelböck
· Peter Zeizel
· Therese Völk
· Therese Lippert
· Agathe Wölfle
Die Erinnerung an den Wildschützen Matthäus (Matthias) Klostermay(e)r / Klostermeier hat dem Verein den Namen gegeben. In den Jahren 1924 bis 1979 ist das Gasthaus Zur Post das Vereinslokal. Der Spielort ist historisch bedingt durch die Gefangennahme von Matthäus Klostermay(e)r / Klostermeier, genannt der Bayrische Hiasl, am 14. Januar 1771 in der dortigen Wirtsstube.
Seit 1924 wird in Osterzell regelmäßig Theater gespielt. Das alte Theaterstück Matthias Klostermeier genannt ‚Bayrischer Hiasl‘, Historisches Volksstück in 8 Bildern, wird 1924, 1929 und 1939 im Gasthaus Zur Post aufgeführt. Das Theaterstück ist nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unauffindbar. Josef Fleschutz schreibt 1966 das Stück Bayrischer Hiasl in 8 Akten aus erhaltenen Rollenbüchern und Schilderungen ehemaliger Schauspieler neu. 1967 wird es in 24 Aufführungen und vor Zuschauern aus ganz Bayerisch-Schwaben wieder gespielt. Später wird das Stück mehrfach überarbeitet und 1971, 1982, 1994 und 2006 erneut aufgeführt.
1979 wird der Theaterverein Mitglied im Volksspielkunstverband Bayern e.V., seit 1996 Verband Bayrischer Amateurtheater e.V.
Seit 1980 finden die Theateraufführungen im renovierten, denkmalgeschützten Pfarrstadel statt. 1982 kommen zu den 20 Aufführungen des Traditionsstücks Der Bayrische Hiasl rund 6.500 Zuschauer. Auf der neuen Bühne wird bis heute im 2-Jahres-Rhythmus Theater gespielt. Allein ab 1982 haben über 60.000 Zuschauer die Theateraufführungen im Pfarrstadel Osterzell besucht. Seit 1988 werden regelmäßig Kindertheaterstücke aufgeführt, um den Nachwuchs zu fördern.
1993 wird dem Theaterverein der Ostallgäuer Mundartpreis Korbinian verliehen. 1996 erfolgt die Uraufführung einer eigenen Bühnenfassung des Heimatfilms Knecht bleibt Knecht (Filmautor: Georg Lohmeier), Rollenbuch: Hannelore Fleschutz. 1999 nimmt der Theaterverein an der Museumsnacht im Bayerischen Nationalmuseum teil. 2003 erfolgt die Eintragung ins Vereinsregister.
2004 gibt es erstmals Theateraufführungen auf der Schongauer Freilichtbühne. 2007 ist der Theaterverein mit seinem Hiasl-Spiel beim 4. Gesamtdeutschen Räubertreffen in Kissing vertreten. 2010 und 2012 werden die beiden sozialkritischen Dramen Der Ruepp und Der Sternsteinhof unter der Regie von Olaf Krätke (Schauspieler, Regisseur, Autor und Filmproduzent) aufgeführt.
Im Jubiläumsjahr 2014 steht der Theaterklassiker Der Brandner Kaspar auf dem Programm der Osterzeller Bühne. 2018 erfolgt die Aufführung des Stücks Der Revisor von Nikolai Gogol, übertragen in die Allgäuer Mundart durch Angelika Angerer, Paul Lohner und Roland Wick. 2018 beträgt der Mitgliederstand des Theatervereins 143 Mitglieder.
Im Rollenbuch des Osterzeller Theaterstücks Bayrischer Hiasl von 1967 gibt das Vorwort Auskunft über die Entstehungsgeschichte des Stücks:
Dieses Theaterstück nach einem Buch von Herman Schmid wurde vor dem 2. Weltkrieg einige Male in Osterzell aufgeführt. Das Original-Rollenbuch ist nach Auseinandersetzungen verlorengegangen, laut Überlieferung. Einige Rollenfetzen und auch einige Rollen wurden nach dem Kriege wiedergefunden. Josef Fleschutz hat anhand dieser Reste und nach oben genanntem Buch im Jahre 1966 das Stück überarbeitet und wieder zusammengestellt. 1967 und 1971 wurde der Bayrische Hiasl in Osterzell wieder aufgeführt. 1981 wurde das Stück noch einmal überarbeitet von Herrn Spieß, München, Konrad Guggemos und Hannelore Fleschutz und soll 1982 in der neuen Fassung zur Aufführung kommen zum Auftakt als erstes Theaterstück im neuen Osterzeller Pfarrstadel.
Sekundärliteratur:
Wolf, Klaus (2017): Matthias (Matthäus) Klostermayr – der Bayerische Hiasl (1736-1771). Räuber, Wilderer und ein Phänomen der Literaturgeschichte (Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben, 19).
Externe Links:
1922 erfolgt der Erwerb der Schriftrollen mit der Geschichte um den Bayrischen Hiasl gegen Naturalien.
1924 kommt es zur Gründung des Theatervereins Bayrischer Hiasl. Namentlich bekannte Gründungsmitglieder sind
· Fridolin Röck – Vorstand
· Anton Reeß – Spielleiter
· Josef Meichelböck
· Peter Zeizel
· Therese Völk
· Therese Lippert
· Agathe Wölfle
Die Erinnerung an den Wildschützen Matthäus (Matthias) Klostermay(e)r / Klostermeier hat dem Verein den Namen gegeben. In den Jahren 1924 bis 1979 ist das Gasthaus Zur Post das Vereinslokal. Der Spielort ist historisch bedingt durch die Gefangennahme von Matthäus Klostermay(e)r / Klostermeier, genannt der Bayrische Hiasl, am 14. Januar 1771 in der dortigen Wirtsstube.
Seit 1924 wird in Osterzell regelmäßig Theater gespielt. Das alte Theaterstück Matthias Klostermeier genannt ‚Bayrischer Hiasl‘, Historisches Volksstück in 8 Bildern, wird 1924, 1929 und 1939 im Gasthaus Zur Post aufgeführt. Das Theaterstück ist nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unauffindbar. Josef Fleschutz schreibt 1966 das Stück Bayrischer Hiasl in 8 Akten aus erhaltenen Rollenbüchern und Schilderungen ehemaliger Schauspieler neu. 1967 wird es in 24 Aufführungen und vor Zuschauern aus ganz Bayerisch-Schwaben wieder gespielt. Später wird das Stück mehrfach überarbeitet und 1971, 1982, 1994 und 2006 erneut aufgeführt.
1979 wird der Theaterverein Mitglied im Volksspielkunstverband Bayern e.V., seit 1996 Verband Bayrischer Amateurtheater e.V.
Seit 1980 finden die Theateraufführungen im renovierten, denkmalgeschützten Pfarrstadel statt. 1982 kommen zu den 20 Aufführungen des Traditionsstücks Der Bayrische Hiasl rund 6.500 Zuschauer. Auf der neuen Bühne wird bis heute im 2-Jahres-Rhythmus Theater gespielt. Allein ab 1982 haben über 60.000 Zuschauer die Theateraufführungen im Pfarrstadel Osterzell besucht. Seit 1988 werden regelmäßig Kindertheaterstücke aufgeführt, um den Nachwuchs zu fördern.
1993 wird dem Theaterverein der Ostallgäuer Mundartpreis Korbinian verliehen. 1996 erfolgt die Uraufführung einer eigenen Bühnenfassung des Heimatfilms Knecht bleibt Knecht (Filmautor: Georg Lohmeier), Rollenbuch: Hannelore Fleschutz. 1999 nimmt der Theaterverein an der Museumsnacht im Bayerischen Nationalmuseum teil. 2003 erfolgt die Eintragung ins Vereinsregister.
2004 gibt es erstmals Theateraufführungen auf der Schongauer Freilichtbühne. 2007 ist der Theaterverein mit seinem Hiasl-Spiel beim 4. Gesamtdeutschen Räubertreffen in Kissing vertreten. 2010 und 2012 werden die beiden sozialkritischen Dramen Der Ruepp und Der Sternsteinhof unter der Regie von Olaf Krätke (Schauspieler, Regisseur, Autor und Filmproduzent) aufgeführt.
Im Jubiläumsjahr 2014 steht der Theaterklassiker Der Brandner Kaspar auf dem Programm der Osterzeller Bühne. 2018 erfolgt die Aufführung des Stücks Der Revisor von Nikolai Gogol, übertragen in die Allgäuer Mundart durch Angelika Angerer, Paul Lohner und Roland Wick. 2018 beträgt der Mitgliederstand des Theatervereins 143 Mitglieder.
Im Rollenbuch des Osterzeller Theaterstücks Bayrischer Hiasl von 1967 gibt das Vorwort Auskunft über die Entstehungsgeschichte des Stücks:
Dieses Theaterstück nach einem Buch von Herman Schmid wurde vor dem 2. Weltkrieg einige Male in Osterzell aufgeführt. Das Original-Rollenbuch ist nach Auseinandersetzungen verlorengegangen, laut Überlieferung. Einige Rollenfetzen und auch einige Rollen wurden nach dem Kriege wiedergefunden. Josef Fleschutz hat anhand dieser Reste und nach oben genanntem Buch im Jahre 1966 das Stück überarbeitet und wieder zusammengestellt. 1967 und 1971 wurde der Bayrische Hiasl in Osterzell wieder aufgeführt. 1981 wurde das Stück noch einmal überarbeitet von Herrn Spieß, München, Konrad Guggemos und Hannelore Fleschutz und soll 1982 in der neuen Fassung zur Aufführung kommen zum Auftakt als erstes Theaterstück im neuen Osterzeller Pfarrstadel.
Verfasst von: Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS / Rosmarie Mair, M.A.
Wolf, Klaus (2017): Matthias (Matthäus) Klostermayr – der Bayerische Hiasl (1736-1771). Räuber, Wilderer und ein Phänomen der Literaturgeschichte (Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben, 19).