Platenhäuschen
Bis heute lässt sich die Burg, welcher der Burgberg von Erlangen seinen Namen verdankt, nicht nachweisen, obwohl im 15. Jahrhundert mehrfach eine „Purckleithe“ erwähnt wird. Ende des 17. Jahrhunderts entdecken die städtischen Braumeister das Gelände als idealen Lagerungsort für ihr Bier und treiben Felsenkeller in den Berg, deren längster heute knapp 860 Meter misst. 1726 errichtet die Königlich Privilegierte Hauptschützengesellschaft am Burgberg ihr Altstädter Schießhäuschen. Dort wird 30 Jahre später auch die Idee geboren, den Erlanger Pfingstmarkt mit dem traditionellen Vogelschießen der Gesellschaft zusammenzulegen: Die Erlanger Bergkirchweih wird geboren, noch heute eines der größten Volksfeste Bayerns. Nicht zuletzt deshalb entwickelt sich der Burgberg zum beliebten Ausflugsziel.
1756/7 wird auf der Nordseite ein kleines, zweistöckiges Gartenhäuschen errichtet, in dem der Dichter August von Platen im Jahr 1824 den Sommer verbringt, um dort sein Lustspiel Der Schatz des Rhampsinit zu vollenden. Am 3. Juli 1824 schreibt er an seinen Freund Friedrich Graf Fugger:
Ich glaube, du wirst mein Stillschweigen verzeihen, wenn ich dir sage, daß unter der Zeit wieder eine Komödie in fünf Akten entstanden ist, die, wofern sie etwas taugt, bedeutender ist als der gläserne Pantoffel. Was sagst du zum Berengar und den beiliegenden Gedichten des ersten Bändchens? Der Stoff und Titel meines neuen Stücks ist eine Geschichte aus dem Herodot, der „Schatz des Rhampsinit“, ein Stoff, der nicht leicht zu behandeln war und schon weit mehr Kunst und Charakteristik verlangt als der gläserne Pantoffel. Da du das Drama so bald nicht zu sehen kriegen wirst (wenn du mir nicht etwa sagen kannst, daß wir im Salzburgischen zusammentreffen, wohin ich es dann mitnehmen könnte), so will ich dir wenigstens ein Lied daraus abschreiben, daß du vielleicht komponieren magst:
Durch die Lüfte schwer beklommen
Kommt der bleiche Mond geschwommen
(S. Schatz des Rhamps. Anfang des V. Akt.)
Im Jahr 1925 kauft der Heimatverein das Platenhäuschen und richtet darin einen biedermeierlichen Erinnerungsort ein. Am Tag der Eröffnung, dem 13. September 1925, gründet sich die Platen-Gesellschaft. Nachdem das Häuschen nach dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus genutzt wird, wird es im Juli 1956 als Gedenkstätte wiedereröffnet; seit 1963 befindet sich das Häuschen im Besitz der Stadt Erlangen. Sowohl 1977 als auch 2007 wird die Ausstellung über Leben und Werk des Dichters aktualisiert und neu konzipiert.
Bis heute lässt sich die Burg, welcher der Burgberg von Erlangen seinen Namen verdankt, nicht nachweisen, obwohl im 15. Jahrhundert mehrfach eine „Purckleithe“ erwähnt wird. Ende des 17. Jahrhunderts entdecken die städtischen Braumeister das Gelände als idealen Lagerungsort für ihr Bier und treiben Felsenkeller in den Berg, deren längster heute knapp 860 Meter misst. 1726 errichtet die Königlich Privilegierte Hauptschützengesellschaft am Burgberg ihr Altstädter Schießhäuschen. Dort wird 30 Jahre später auch die Idee geboren, den Erlanger Pfingstmarkt mit dem traditionellen Vogelschießen der Gesellschaft zusammenzulegen: Die Erlanger Bergkirchweih wird geboren, noch heute eines der größten Volksfeste Bayerns. Nicht zuletzt deshalb entwickelt sich der Burgberg zum beliebten Ausflugsziel.
1756/7 wird auf der Nordseite ein kleines, zweistöckiges Gartenhäuschen errichtet, in dem der Dichter August von Platen im Jahr 1824 den Sommer verbringt, um dort sein Lustspiel Der Schatz des Rhampsinit zu vollenden. Am 3. Juli 1824 schreibt er an seinen Freund Friedrich Graf Fugger:
Ich glaube, du wirst mein Stillschweigen verzeihen, wenn ich dir sage, daß unter der Zeit wieder eine Komödie in fünf Akten entstanden ist, die, wofern sie etwas taugt, bedeutender ist als der gläserne Pantoffel. Was sagst du zum Berengar und den beiliegenden Gedichten des ersten Bändchens? Der Stoff und Titel meines neuen Stücks ist eine Geschichte aus dem Herodot, der „Schatz des Rhampsinit“, ein Stoff, der nicht leicht zu behandeln war und schon weit mehr Kunst und Charakteristik verlangt als der gläserne Pantoffel. Da du das Drama so bald nicht zu sehen kriegen wirst (wenn du mir nicht etwa sagen kannst, daß wir im Salzburgischen zusammentreffen, wohin ich es dann mitnehmen könnte), so will ich dir wenigstens ein Lied daraus abschreiben, daß du vielleicht komponieren magst:
Durch die Lüfte schwer beklommen
Kommt der bleiche Mond geschwommen
(S. Schatz des Rhamps. Anfang des V. Akt.)
Im Jahr 1925 kauft der Heimatverein das Platenhäuschen und richtet darin einen biedermeierlichen Erinnerungsort ein. Am Tag der Eröffnung, dem 13. September 1925, gründet sich die Platen-Gesellschaft. Nachdem das Häuschen nach dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus genutzt wird, wird es im Juli 1956 als Gedenkstätte wiedereröffnet; seit 1963 befindet sich das Häuschen im Besitz der Stadt Erlangen. Sowohl 1977 als auch 2007 wird die Ausstellung über Leben und Werk des Dichters aktualisiert und neu konzipiert.