Hofbibliothek Aschaffenburg
In den 1780er Jahren bestellt der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal den Kanonikus Heinrich Günther als Bibliothekar, um seine bibliophile Privatsammlung in professionellen Händen zu wissen. Auf Günther folgt der Dichter Wilhelm Heinse, der die Privatbibliothek des Kurfürsts von 1787 bis 1803 betreut, ordnet und katalogisiert und zudem eine Sammlung von Reformations- und Flugschriften anlegt (202 Luther-Schriften, 280 Wittenberger Drucke). 1794 flüchtet Erthal vor den französischen Revolutionstruppen mit seiner Bibliothek ins Schloss Johannisburg zu Aschaffenburg – wo sie noch heute beheimatet ist.
Nach dem Tod Erthals 1802 fügt Kurfürst Karl Theodor von Dalberg Teile seiner eigenen Büchersammlung hinzu. 1803 werden Cimelien der Mainzer Dombibliothek der Hofbibliothek einverleibt, 1806/07 wird die Büchersammung Lothar Franz von Erthals vollständig integriert.
Mit dem Erbe von Erthal gründet Dalberg den Friderizianischen Fond und sichert damit der nun quasi staatlichen Bibliothek – sie ist von 1803 bis 1810 Eigentum des neugegründeten Fürstentums Aschaffenburg und bis 1814 des Großherzogtums Frankfurt – viele Jahre den Unterhalt. 1814 übernimmt das Königreich Bayern die Verwaltung der Bibliothek, ab 1818 darf sie auch von Benutzern, die nicht zum Hof gehören, und von Studenten benutzt werden. Sie wandelt sich zur Gebrauchsbibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte und Theologie. Im Jahr 1900 erkennt ein Gutachten die Königliche Bibliothek als Staatliche Provinizialanstalt an und sichert so deren Verbleib in Aschaffenburg.
Einblick und Ausblick der Hofbibliothek Aschaffenburg (c) Hofbibliothek
Den Zweiten Weltkrieg übersteht der Bestand weitgehend unbeschadet, da er rechtzeitig ausgelagert wird. Nach der Rückkehr ins Schloss nimmt im Jahr 1959 erstmals ein hauptamtlicher Diplombibliothekar seine Arbeit auf. Der Bestand wächst, vor allem durch Schenkungen etwa aus den Jesuiten-Kollegien Aschaffenburg und Ravensburg (1967) stetig an. Im Jahr 1979 bezieht die Bibliothek das Erdgeschoß des Mainflügels mit dem Westturm, im Jahr 2010, als die Räume renoviert werden, zählt ihr Besitz über 105.000 Bände überwiegend zu den Fachgebieten Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
Als moderne wissenschaftliche Bibliothek versorgt sie die Region Bayerischer Untermain mit Medien für die berufliche Arbeit und Fortbildung. Anmeldung sowie Ausleihe sind kostenlos; Werke, die in Aschaffenburg nicht vorhanden sind, werden per Fernleihe beschafft. Als Partner der hiesigen Schulen vermittelt sie Bibliotheks- und Informationskompetenz und bietet diverse Serviceleistungen.
In den 1780er Jahren bestellt der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal den Kanonikus Heinrich Günther als Bibliothekar, um seine bibliophile Privatsammlung in professionellen Händen zu wissen. Auf Günther folgt der Dichter Wilhelm Heinse, der die Privatbibliothek des Kurfürsts von 1787 bis 1803 betreut, ordnet und katalogisiert und zudem eine Sammlung von Reformations- und Flugschriften anlegt (202 Luther-Schriften, 280 Wittenberger Drucke). 1794 flüchtet Erthal vor den französischen Revolutionstruppen mit seiner Bibliothek ins Schloss Johannisburg zu Aschaffenburg – wo sie noch heute beheimatet ist.
Nach dem Tod Erthals 1802 fügt Kurfürst Karl Theodor von Dalberg Teile seiner eigenen Büchersammlung hinzu. 1803 werden Cimelien der Mainzer Dombibliothek der Hofbibliothek einverleibt, 1806/07 wird die Büchersammung Lothar Franz von Erthals vollständig integriert.
Mit dem Erbe von Erthal gründet Dalberg den Friderizianischen Fond und sichert damit der nun quasi staatlichen Bibliothek – sie ist von 1803 bis 1810 Eigentum des neugegründeten Fürstentums Aschaffenburg und bis 1814 des Großherzogtums Frankfurt – viele Jahre den Unterhalt. 1814 übernimmt das Königreich Bayern die Verwaltung der Bibliothek, ab 1818 darf sie auch von Benutzern, die nicht zum Hof gehören, und von Studenten benutzt werden. Sie wandelt sich zur Gebrauchsbibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte und Theologie. Im Jahr 1900 erkennt ein Gutachten die Königliche Bibliothek als Staatliche Provinizialanstalt an und sichert so deren Verbleib in Aschaffenburg.
Einblick und Ausblick der Hofbibliothek Aschaffenburg (c) Hofbibliothek
Den Zweiten Weltkrieg übersteht der Bestand weitgehend unbeschadet, da er rechtzeitig ausgelagert wird. Nach der Rückkehr ins Schloss nimmt im Jahr 1959 erstmals ein hauptamtlicher Diplombibliothekar seine Arbeit auf. Der Bestand wächst, vor allem durch Schenkungen etwa aus den Jesuiten-Kollegien Aschaffenburg und Ravensburg (1967) stetig an. Im Jahr 1979 bezieht die Bibliothek das Erdgeschoß des Mainflügels mit dem Westturm, im Jahr 2010, als die Räume renoviert werden, zählt ihr Besitz über 105.000 Bände überwiegend zu den Fachgebieten Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
Als moderne wissenschaftliche Bibliothek versorgt sie die Region Bayerischer Untermain mit Medien für die berufliche Arbeit und Fortbildung. Anmeldung sowie Ausleihe sind kostenlos; Werke, die in Aschaffenburg nicht vorhanden sind, werden per Fernleihe beschafft. Als Partner der hiesigen Schulen vermittelt sie Bibliotheks- und Informationskompetenz und bietet diverse Serviceleistungen.