Info
Gewerbemuseumsplatz 4
90403 Nürnberg
Öffnungszeiten: Lesesaal: Mo.-Fr.: 11.00-17.00 Uhr, Sa.: 11.00-16.00 Uhr.
Telefon: 0911 / 231-7565
Fax: 0911 / 231-5476
Website

Stadtbibliothek Nürnberg

Die Stadtbibliothek in Nürnberg ist die älteste städtische Bibliothek im deutschen Sprachraum. Der erste Beleg für die Existenz dieser Büchersammlung stellt ein Leihschein in Gestalt einer Urkunde dar, datiert auf den 30. Dezember 1370. Anfang des 16. Jahrhunderts übernimmt die Stadt ausgewählte Bestände der bei der Einführung der Reformation aufgehobenen Klöstern, 1538 werden diese mit Teilen der Ratsbibliothek vereinigt. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts bürgert sich die Bezeichnung „Stadtbibliothek“ ein.

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kommt es zum Ankauf bedeutender Privatbibliotheken; der Erwerb der Biblotheca Norica Williana des Altdorfer Professors Georg Andreas Will (1727-1798) legt im Jahr 1792 den Grundstock für die bewusste Pflege des in und über Nürnberg erscheinenden Schrifttums. Für die Literatur zu Nürnbergs Geschichte und zu Nürnberger Persönlichkeiten wird bis heute die Norica-Sammlung des Kaufmanns Georg Paul Amberger (1789-1844) fortgeführt, die 1844 als Vermächtnis an die Stadtbibliothek fällt.

Im Jahr 1921 übernimmt die Stadt Nürnberg die aus einer Privatinitiative hervorgegangene Volksbücherei. Die Bombardierung Nürnbergs im Zweiten Weltkrieg übersteht der Altbestand dank einer rechtzeitigen Auslagerung unversehrt; durch Plünderungen gehen jedoch um die 10.000 Bände verloren. 1957 bezieht die Bibliothek ihr neu errichtetes Domizil im ehemaligen Pellerhaus am Egidienplatz, 1973 wird sie mit der im späten 19. Jahrhundert entstandenen Stadtbücherei im Luitpoldhaus organisatorisch zu einem kommunalen Bibliothekssystem vereinigt. Als Folge dieser Entwicklung wird das 1964 gegründete Institut für Fränkische Literatur zwar aufgelöst, dessen Bestand aber übernommen und als Fränkische Literatursammlung bis heute fortgeführt. 1978 wird der Grundstein für den Wiederaufbau des an das Luitpoldhaus grenzenden ehemaligen Katharinenklosters gelegt, in dem 1984 die erweiterte Zentralbibliothek eröffnet. Aktuell befinden sich die Gebäude in einer erneuten Umbauphase, die im Oktober 2012 abgeschlossen sein wird und dem Zweck dient, die Zentralbibliothek, die Bibliothek Egidienplatz und die Musikbibliothek unter einem Dach zu versammeln.

Sekundärliteratur:

Goldmann, Karlheinz: Geschichte der Stadtbibliothek Nürnberg. Nürnberg 1957
Bibliotheken in Nürnberg. In: Bibliotheksforum Bayern 12 (1984) S. 100-192
Jürgensen, Renate: Stadtbibliothek Nürnberg, in: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Band 12. Hildesheim 1996, S. 111-152.
Thomann, Günther: Stadtbibliothek Nürnberg. In: Regionalbibliotheken in Deutschland. Mit einem Ausblick auf Österreich und die Schweiz, hrsg. von Bernd Hagenau. Frankfurt a.M. 2000, S. 410-417.
Jürgensen, Renate: Bibliotheca Norica : Patrizier- und Gelehrtenbibliotheken in Nürnberg zwischen Mittelalter und Aufklärung. - Wiesbaden, 2002. (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen ; 43)


Externe Links:

Fränkische Literatursammlung der Stadtbibliothek Nürnberg

Verwandte Inhalte
Preise & Förderungen
Preise & Förderungen
Städteporträts
Städteporträts