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Alle Bilder (c) Stadtbibliothek Fürstenfeldbruck
Bullachstraße 26
82256 Fürstenfeldbruck
Öffnungszeiten: Mo: 14–20 Uhr, Di–Fr: 10–18 Uhr, erster Samstag im Monat: 10–13 Uhr
Telefon: 08141 / 36309-10
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Kontakt:
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Stadtbibliothek Fürstenfeldbruck

Ihren Anfang nimmt die bibliothekarische Tradition Fürstenfeldbrucks im Zisterzensierkloster Fürstenfeld, das im Jahr 1263 von Herzog Ludwig II. gestiftet wird. Die Geschichte dieser mönchischen Büchersammlung endet allerdings im Jahr 1803 mit der Säkularisation und der Aufhebung des Klosters. Schon wenig später nimmt das Volk die eigene Bildung selbst in die Hand: 1846 vermeldet das Königliche Landgericht die Gründung eines Lesevereins in Bruck, dessen „Lesecabinett“ – ein Zimmer mit Zeitungen und Zeitschriften, untergebracht im Anwesen eines Gasthauses – sogar in einem Reiseführer von 1865 lobend erwähnt wird: „ein Institut, das nicht genug anzuerkennen ist“. Dem zur Seite gesellt sich 1909 die Ortsgruppe des Katholischen Preßvereins für Bayern, die sich die Einrichtung einer Volksbibliothek in Fürstenfeldbruck zum Ziel gesetzt hat, „um zu wehren dem weiteren Vordringen der Schund- und Schmutzliteratur“. Das Vorhaben gelingt, am 21.11.1909 eröffnet die Bücherei des Preßvereins.

Kaum weniger ideologischen Zielen ist der Plan einer Städtischen Volksbücherei geschuldet, der Mitte der 1930er-Jahre aufkommt. 1936 ruft NSDAP-Bürgermeister Adolf Schorer zum Beitritt zur Buchgemeinschaft auf, und im Juli 1938 wird die Städtische Volksbücherei eröffnet. Im selben Atemzug wird der Buchbestand des Katholischen Preßvereins nach nationalsozialistischen Kriterien dezimiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs garantieren die Bookmobiles der Amerikaner die Erstversorgung der lesenden Bevölkerung; der Arbeitskreis der Heimatvertriebenen organisiert ab 1952 eine Wanderbücherei, im Mai desselben Jahres wird die Kreisjugendbibliothek eröffnet.

Stadtbibliothek in der Aumühle bei Tag und bei Nacht

Die Gründung der Stadtbibliothek West in einer neu errichteten Volksschule im Mai 1961 stillt zwar einen Teil der Bedürfnisse, lässt die Notwendigkeit einer Bücherei im Zentrum der Stadt aber nur noch dringlicher erscheinen. Ein entsprechender Beschluss wird im September 1963 gefällt – doch bis die Städtische Bücherei eine dauerhafte Bleibe findet, vergehen mehrere Jahrzehnte. Anfangs kommt sie in der Evangelischen Schule unter, dann zieht sie in ein Gebäude der Stadtverwaltung, schließlich in das Haus der ehemaligen Landeskrankenkasse. Erst 1985 kommt eine endgültige Lösung in den Blick: die erstmals im Jahr 1321 urkundlich erwähnte Bullachmühle, hinter der eine noch wechselvollere Geschichte liegt.

Unterhaltung für Kinder und Erwachsene

1986 beginnen die Restaurierungs- und Umbauarbeiten an dem mittlerweile „Aumühle“ genannten Anwesen, doch nur wenige Monate vor der Eröffnung ereignet sich die Katastrophe. Am 21. März 1989 um 19.34 Uhr alarmiert die Fürstenfeldbrucker Polizei die Feuerwehr: Die Aumühle brennt. Am nächsten Morgen bietet sich ein Bild der Verwüstung – das glücklicherweise schlimmer aussieht, als die Sachverständigen urteilen. Zwar ist viel der historischen Substanz verloren, darunter vor allem der berühmte Turm, dennoch kann das Projekt vollendet werden: Am 9. März 1990 wird die Stadtbücherei in der Aumühle eröffnet. Sie stellt sich heute als moderne und leistungsorientierte Einrichtung in einem historischen Gebäude, eingebunden in ein denkmalgeschütztes Ensemble mit einem landschaftlich reizvollen Umfeld vor. Ihr Auftrag ist die Vorhaltung eines aktuellen, multimedialen Informationsangebotes zur Aus- und Weiterbildung, zur persönlichen und gesellschaftlich-politischen Orientierung, zur kreativen Freizeitgestaltung und zur Leseförderung als eine Grundlage zum lebenslangen Lernen.