Thomas-Mann-Forum München
Um die dauerhafte Erinnerung an den Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann und den mehr als vierzigjährigen Aufenthalt der Familie Mann in München zu verstärken, wird im Jahr 1999 der gemeinnützige Thomas-Mann-Förderkreis München (seit 2012: Thomas-Mann-Forum München) e.V. gegründet. Ziel des Vereins ist anfangs der Auf- und Ausbau der zerstörten Villa der Manns im Herzogpark als Gedenk- und Dokumentationszentrum für Thomas Mann. Da sich das nicht verwirklichen lässt, werden Kooperationspartner in München und Umgebung gefunden, um in den dortigen Räumen dasjenige Programm mit Vorträgen und Diskussionen zu gestalten, das in einem ‚echten‘ Thomas-Mann-Haus in München angeboten worden wäre.
Die Zusammenarbeit mit Münchner Institutionen beginnt mit dem Literaturhaus München, wo Joachim Kaiser am 18. Juli 2000 einen Vortrag zum Thema „Thomas Mann und die Musik“ hält, mit dem 2001 die Thomas-Mann-Schriftenreihe (TMSR) eröffnet wird. In der Ludwig-Maximilians-Universität kann auf Initiative des Forums 2003 eine Thomas-Mann-Halle und mit einer Thomas-Mann-Büste von Gottfried Bermann-Fischer (1970) ausgestattet werden. An der LMU finden zwischen 2005 und 2009 Sommervorträge zum Thema „Thomas Mann in München“ statt, die ebenfalls Eingang in die TMSR finden. Mit dem Lehrstuhl für Jüdische Kultur und Geschichte (Prof. Dr. Michael Brenner) werden Vorträge zum Thema „Nachbarschaften. Thomas Mann und jüdische Schriftstellerkollegen in München“ organisiert; an dieser Reihe beteiligt sich auch das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde (Ellen Presser). In der Universitätsbibliothek wird zudem eine Sammlung des Vereins mit dem Nachlass von Anita Naef (1924-2000), der letzten Sekretärin der Familie Mann, und mit Materialien des Villino-Freundes Dr. Georg Martin Richter (1875-1942) eingerichtet.
Die Hochschule für Musik und Theater München wird nicht nur zum vielfachen Veranstaltungsort, sondern bietet dem Verein durch die Adresse Arcisstraße 12, der einstigen Adresse des Palais Pringsheim auf der südlichen Seite der Brienner Straße, die Möglichkeit zu einer symbolisch aufgewerteten Postadresse.
Mit dem seit 2015 in der Nachbarschaft der Musikhochschule eröffneten NS-Dokumentationszentrum besteht eine Kooperation in Form einer Broschüre, die 2018 erscheint und eine Polemik Thomas Manns zum Anlass für eine Dokumentation nimmt: „Bruder Hitler? Thomas Manns Entlarvung des Nationalsozialismus“.
Erfreulicherweise hat die Stadtbibliothek München mit dem Literaturarchiv Monacensia im Zuge eines großen Umbaus des Hildebrandhauses an der Maria-Theresia-Straße eine eigene Bibliothek zur Familie Mann eingerichtet, die zu den Öffnungszeiten zur Verfügung steht. Die Nachlässe der Kinder Erika, Klaus, Monika, Elisabeth und Michael Mann erfreuen sich dort lebhafter Nutzung. Viele Ausstellungen zum Thema unterstreichen die Bedeutung der Familie Mann für München.
In München bringt der Verein an vier ehemaligen Wohn- und Schreiborten Thomas Manns Gedenktafeln an: Feilitzschstraße 32: Buddenbrooks; Franz-Joseph-Straße 2: Königliche Hoheit; Mauerkircherstraße 13: Der Tod in Venedig; Thomas-Mann-Allee 10: Wohnhaus-Neubau. Dazu kommt eine Gedenktafel auf dem Waldfriedhof am einstigen Familiengrab der Manns. Die Gestaltung der Tafeln übernehmen die Künstler Joachim Jung und Robert Barta (Wohnhaus Mann). Zwischen 1999 und 2018 konnten in Thomas Manns „Villino“, dem ehemaligem Sommerhaus in Feldafing am Starnberger See, eine Dauerausstellung besichtigt sowie Villino-Konzerte (mit Grammophon) gegeben und Villino-Gespräche geführt werden. Nach der Schließung des Hauses wurden das Mobiliar und die Bibliothek in die Stadtbibliothek Bad Tölz überführt, wo dafür ein eigenes Thomas-Mann-Zimmer eingerichtet wurde. Mit dem originalen Büromobiliar der letzten Mann-Sekretärin Anita Naef und Bücherbeständen aus dem Villino richtet das Museum Polling eine eigene Anita-Naef-Bibliothek ein, aus der Bücher von und über Thomas Mann und seinen Umkreis ausgeliehen werden können.
Der Vorstand des TMFM mit dem Künstler Joachim Jung im November 2020 vor dem neu angebrachten zweiteiligen Gedenktafelkunstwerk (2000) für die Familie Mann am Haus Franz-Joseph-Straße 2 (v.l.): Alexander Krause (Publikationen), Dirk Heißerer (Vorsitzender), Regine Urban-Falkowski (Schatzmeisterin), Joachim Jung, Eckhard Zimmermann (2. Vorsitzender). Foto: Helen Heißerer
Der Verein entfaltet seit 1999 rege Informationsarbeit für seine derzeit rund 300 Mitglieder und für die Öffentlichkeit.
Das Thomas-Mann-Forum München e.V. ist seit 2011 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. (ALG).
Um die dauerhafte Erinnerung an den Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann und den mehr als vierzigjährigen Aufenthalt der Familie Mann in München zu verstärken, wird im Jahr 1999 der gemeinnützige Thomas-Mann-Förderkreis München (seit 2012: Thomas-Mann-Forum München) e.V. gegründet. Ziel des Vereins ist anfangs der Auf- und Ausbau der zerstörten Villa der Manns im Herzogpark als Gedenk- und Dokumentationszentrum für Thomas Mann. Da sich das nicht verwirklichen lässt, werden Kooperationspartner in München und Umgebung gefunden, um in den dortigen Räumen dasjenige Programm mit Vorträgen und Diskussionen zu gestalten, das in einem ‚echten‘ Thomas-Mann-Haus in München angeboten worden wäre.
Die Zusammenarbeit mit Münchner Institutionen beginnt mit dem Literaturhaus München, wo Joachim Kaiser am 18. Juli 2000 einen Vortrag zum Thema „Thomas Mann und die Musik“ hält, mit dem 2001 die Thomas-Mann-Schriftenreihe (TMSR) eröffnet wird. In der Ludwig-Maximilians-Universität kann auf Initiative des Forums 2003 eine Thomas-Mann-Halle und mit einer Thomas-Mann-Büste von Gottfried Bermann-Fischer (1970) ausgestattet werden. An der LMU finden zwischen 2005 und 2009 Sommervorträge zum Thema „Thomas Mann in München“ statt, die ebenfalls Eingang in die TMSR finden. Mit dem Lehrstuhl für Jüdische Kultur und Geschichte (Prof. Dr. Michael Brenner) werden Vorträge zum Thema „Nachbarschaften. Thomas Mann und jüdische Schriftstellerkollegen in München“ organisiert; an dieser Reihe beteiligt sich auch das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde (Ellen Presser). In der Universitätsbibliothek wird zudem eine Sammlung des Vereins mit dem Nachlass von Anita Naef (1924-2000), der letzten Sekretärin der Familie Mann, und mit Materialien des Villino-Freundes Dr. Georg Martin Richter (1875-1942) eingerichtet.
Die Hochschule für Musik und Theater München wird nicht nur zum vielfachen Veranstaltungsort, sondern bietet dem Verein durch die Adresse Arcisstraße 12, der einstigen Adresse des Palais Pringsheim auf der südlichen Seite der Brienner Straße, die Möglichkeit zu einer symbolisch aufgewerteten Postadresse.
Mit dem seit 2015 in der Nachbarschaft der Musikhochschule eröffneten NS-Dokumentationszentrum besteht eine Kooperation in Form einer Broschüre, die 2018 erscheint und eine Polemik Thomas Manns zum Anlass für eine Dokumentation nimmt: „Bruder Hitler? Thomas Manns Entlarvung des Nationalsozialismus“.
Erfreulicherweise hat die Stadtbibliothek München mit dem Literaturarchiv Monacensia im Zuge eines großen Umbaus des Hildebrandhauses an der Maria-Theresia-Straße eine eigene Bibliothek zur Familie Mann eingerichtet, die zu den Öffnungszeiten zur Verfügung steht. Die Nachlässe der Kinder Erika, Klaus, Monika, Elisabeth und Michael Mann erfreuen sich dort lebhafter Nutzung. Viele Ausstellungen zum Thema unterstreichen die Bedeutung der Familie Mann für München.
In München bringt der Verein an vier ehemaligen Wohn- und Schreiborten Thomas Manns Gedenktafeln an: Feilitzschstraße 32: Buddenbrooks; Franz-Joseph-Straße 2: Königliche Hoheit; Mauerkircherstraße 13: Der Tod in Venedig; Thomas-Mann-Allee 10: Wohnhaus-Neubau. Dazu kommt eine Gedenktafel auf dem Waldfriedhof am einstigen Familiengrab der Manns. Die Gestaltung der Tafeln übernehmen die Künstler Joachim Jung und Robert Barta (Wohnhaus Mann). Zwischen 1999 und 2018 konnten in Thomas Manns „Villino“, dem ehemaligem Sommerhaus in Feldafing am Starnberger See, eine Dauerausstellung besichtigt sowie Villino-Konzerte (mit Grammophon) gegeben und Villino-Gespräche geführt werden. Nach der Schließung des Hauses wurden das Mobiliar und die Bibliothek in die Stadtbibliothek Bad Tölz überführt, wo dafür ein eigenes Thomas-Mann-Zimmer eingerichtet wurde. Mit dem originalen Büromobiliar der letzten Mann-Sekretärin Anita Naef und Bücherbeständen aus dem Villino richtet das Museum Polling eine eigene Anita-Naef-Bibliothek ein, aus der Bücher von und über Thomas Mann und seinen Umkreis ausgeliehen werden können.
Der Vorstand des TMFM mit dem Künstler Joachim Jung im November 2020 vor dem neu angebrachten zweiteiligen Gedenktafelkunstwerk (2000) für die Familie Mann am Haus Franz-Joseph-Straße 2 (v.l.): Alexander Krause (Publikationen), Dirk Heißerer (Vorsitzender), Regine Urban-Falkowski (Schatzmeisterin), Joachim Jung, Eckhard Zimmermann (2. Vorsitzender). Foto: Helen Heißerer
Der Verein entfaltet seit 1999 rege Informationsarbeit für seine derzeit rund 300 Mitglieder und für die Öffentlichkeit.
Das Thomas-Mann-Forum München e.V. ist seit 2011 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. (ALG).