Brechthaus
Seit dem Mittelalter wird das Lechviertel in Augsburg vor allem von einfachen und finanziell nicht sonderlich gut gestellten Handwerkern wie Gerbern, Färbern und Badern bewohnt, die die zahlreichen Lech-Kanäle zur Ausübung ihres Berufs benötigen. Das Haus mit der Anschrift „Auf dem Rain 7“ wird vermutlich im 16. Jahrhundert errichtet und um 1700 noch einmal neu aufgebaut.
Im Mai 1897 zieht das frischgebackene Ehepaar Berthold Friedrich und Sophie Brecht in den ersten Stock des Hauses, in dessen Erdgeschoß sich die Feilenhauerei Bierl befindet. Am 10. Februar 1898 wird ihr Sohn Eugen Berthold Friedrich, der sich später Bertolt Brecht nennt, im zweiten Stock dieses Hauses geboren. Bereits im September desselben Jahres zieht die junge Familie dort aus, vermutlich wegen des Lärms der Feilenhauer. Seine Kindheit und Jugend verbringt Bertolt Brecht in der Bleichstraße 2 am Oblatterwall, in der die Familie seit 1900 wohnt.
Eine private Initiative erreicht bereits 1960 die Anbringung einer Gedenktafel an dem Geburtshaus Brechts, doch die Stadt benötigt noch einige Zeit, um mit ihrem bedeutenden Sohn Frieden zu schließen, der sich politisch weit links verortet. Noch Mitte der 1970er Jahre sorgt angeblich eine Forderung der DKP nach einem Brechthaus für Aufruhr unter den Augsburger Bürgern. Doch zugleich wird sich die Stadt endlich ihres Erbes bewusst und erwirbt 1981 das Gebäude „Auf dem Rain 7“, um nicht zuletzt anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1985 das Augsburger Andenken an Brecht zu institutionalisieren. Die Bert-Brecht-Gedenkstätte wird am 10. Februar 1985 eröffnet.
Das Brechthaus und die beiden Gedenktafeln im/am Gebäude
(c) Literaturportal Bayern
Fünf Jahre später soll die Erforschung, Darstellung und Vermittlung des Lebens und des Werks von Brecht auf eine neue Grundlage gestellt werden, weshalb eine Bert-Brecht-Forschungsstätte eingerichtet und die Gedenkstätte neu gestaltet wird. Nach zweijähriger Umbauphase wird das Brechthaus pünktlich zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht, am 10. Februar 1998, im Rahmen eines Festakts eröffnet. Seitdem präsentiert sich das Haus als kleines Literaturmuseum zu Leben, Denken und Schaffen des Augsburger Dichters: Im ersten Stock lernt man die wichtigsten fünf Lebensabschnitte von Bertolt Brecht kennen – wann immer möglich kommt er selbst zu Wort, lebensgroße Porträts geben einen Eindruck seiner damaligen Gestalt. Zudem sind wertvolle Originale, das Schlafzimmer der Mutter Brechts, Erstausgaben seiner Werke, ein Bühnenbild von 1949, Lebend- und Totenmaske sowie Kunstwerke von Caspar Neher, Paul Hamann, Gustav Seitz und Waldemar Grzimek einbezogen. Eine Präsenzbibliothek und eine Videoinstallation mit Dokumentarfilmen runden das Angebot einer Begegnung mit der Persönlichkeit Brechts und seiner literarischen Entwicklung ab.
Seit dem Mittelalter wird das Lechviertel in Augsburg vor allem von einfachen und finanziell nicht sonderlich gut gestellten Handwerkern wie Gerbern, Färbern und Badern bewohnt, die die zahlreichen Lech-Kanäle zur Ausübung ihres Berufs benötigen. Das Haus mit der Anschrift „Auf dem Rain 7“ wird vermutlich im 16. Jahrhundert errichtet und um 1700 noch einmal neu aufgebaut.
Im Mai 1897 zieht das frischgebackene Ehepaar Berthold Friedrich und Sophie Brecht in den ersten Stock des Hauses, in dessen Erdgeschoß sich die Feilenhauerei Bierl befindet. Am 10. Februar 1898 wird ihr Sohn Eugen Berthold Friedrich, der sich später Bertolt Brecht nennt, im zweiten Stock dieses Hauses geboren. Bereits im September desselben Jahres zieht die junge Familie dort aus, vermutlich wegen des Lärms der Feilenhauer. Seine Kindheit und Jugend verbringt Bertolt Brecht in der Bleichstraße 2 am Oblatterwall, in der die Familie seit 1900 wohnt.
Eine private Initiative erreicht bereits 1960 die Anbringung einer Gedenktafel an dem Geburtshaus Brechts, doch die Stadt benötigt noch einige Zeit, um mit ihrem bedeutenden Sohn Frieden zu schließen, der sich politisch weit links verortet. Noch Mitte der 1970er Jahre sorgt angeblich eine Forderung der DKP nach einem Brechthaus für Aufruhr unter den Augsburger Bürgern. Doch zugleich wird sich die Stadt endlich ihres Erbes bewusst und erwirbt 1981 das Gebäude „Auf dem Rain 7“, um nicht zuletzt anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1985 das Augsburger Andenken an Brecht zu institutionalisieren. Die Bert-Brecht-Gedenkstätte wird am 10. Februar 1985 eröffnet.
Das Brechthaus und die beiden Gedenktafeln im/am Gebäude
(c) Literaturportal Bayern
Fünf Jahre später soll die Erforschung, Darstellung und Vermittlung des Lebens und des Werks von Brecht auf eine neue Grundlage gestellt werden, weshalb eine Bert-Brecht-Forschungsstätte eingerichtet und die Gedenkstätte neu gestaltet wird. Nach zweijähriger Umbauphase wird das Brechthaus pünktlich zum 100. Geburtstag von Bertolt Brecht, am 10. Februar 1998, im Rahmen eines Festakts eröffnet. Seitdem präsentiert sich das Haus als kleines Literaturmuseum zu Leben, Denken und Schaffen des Augsburger Dichters: Im ersten Stock lernt man die wichtigsten fünf Lebensabschnitte von Bertolt Brecht kennen – wann immer möglich kommt er selbst zu Wort, lebensgroße Porträts geben einen Eindruck seiner damaligen Gestalt. Zudem sind wertvolle Originale, das Schlafzimmer der Mutter Brechts, Erstausgaben seiner Werke, ein Bühnenbild von 1949, Lebend- und Totenmaske sowie Kunstwerke von Caspar Neher, Paul Hamann, Gustav Seitz und Waldemar Grzimek einbezogen. Eine Präsenzbibliothek und eine Videoinstallation mit Dokumentarfilmen runden das Angebot einer Begegnung mit der Persönlichkeit Brechts und seiner literarischen Entwicklung ab.