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Rentamtsberg 1
94315 Straubing
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-18 Uhr, Do 9-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr
Telefon: 09421/991919
Fax: 09421/991911
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Stadtbibliothek Straubing

Im Jahr 1568 fertigt der Straubinger Drechsler Jakob Sandtner ein maßstabsgetreues und äußerst präzises Modell seiner Heimatstadt – aus Lindenholz. Die historische Relevanz ist kaum zu unterschätzen, denn dieses Modell – das den bayerischen Herzog Albrecht V. derart begeistert, dass er Sandtner in seine Dienst nimmt – gilt als ältester Nachweis des Straubinger Salzstadels, der von einer wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt an der Donau zeugt.

Anfangs bildet die 1356 errichtete Stadtmauer die Außenwand des Hauses zur Donau hin. Mitte des 18. Jahrhunderts wird der Stadel erweitert und dabei die Stadtmauer so überbaut, dass sie nun die mittlere Längsachse des Gebäudes darstellt. Im 20. Jahrhundert wird es als Lagerhaus genutzt, 1992 beschließt der Stadtrat schließlich den Umbau, um fortan die Stadtbibliothek, die Bildstelle und das Staatsarchiv dort unterzubringen. Im Jahr 1999 eröffnet das neue Medien- und Informationszentrum im Salzstadel: Auf zwei Etagen stehen den Nutzerinnen und Nutzern mehr als 60.000 Medien zur Ausleihe bereit. Unterschiedliche Abteilungen bieten für Jung und Alt zu jedem Themengebiet interessante Medien, im Lesecafé liegen aktuelle Tageszeitungen und Zeitschriften zur Lektüre bereit, im dritten Stock findet sich ein Veranstaltungsraum, der etwa 100 Personen Platz bietet, im Keller ein ca. 400 qm großer Ausstellungsraum.

Bei schönem Wetter ist zudem der Agnes-Bernauer-Garten geöffnet – ein so historisches wie literarisches Monument. Auf diesem Gelände befindet sich auch ein spätmittelalterlicher Turm, der im Volksmund „Agnes-Bernauer-Turm“ genannt wird, seit ein Bauzeichner im Jahr 1830 den Turm kurzerhand nach der Geliebten des Herzogs Albrecht III. benannt hatte. Eine „kühne Lüge“, wie man später zugeben muss, denn Agnes Bernauer war niemals dort eingesperrt, der Turm diente nie als Gefängnis, sondern anfangs der Verteidigung und später als Sommerhäuschen und wurde ohnehin erst nach dem Tod der Bernauerin errichtet. Seit 2004 schmückt eine bronzene Statue, die an das Schicksal der Agnes Bernauer erinnert, den Garten des Salzstadels.