Literatur am Telefon (19): Franz Kotteder und Jörg Schröder
Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 19: Georg Ringsgwandl: Rock vom Dock von Franz Kotteder und Schröder erzählt von Jörg Schröder.
*
© privat
In seinem Artikel zum 70. Geburtstag Georg Ringsgwandls in der SZ vom 15. November 2018 schildert Franz Kotteder seine erste Erinnerung an den „Gurkenkönig aus Mittenwald“: Mit blauem Müllsack und überdimensionierter Schwimmbrille sei er auf die Bühne des Theatron am Olympiasee getreten und habe auf seinen E-Bass eingeprügelt. Kotteders erster Gedanke sei eine Frage gewesen, die er und später alle Befragen, darunter Stofferl und Hansi Well, mit „Ja“ beantworteten: „Spinnt denn der?“ Auch Ringsgwandl stimmte zu und erklärte, es seien die Auftritte des amerikanischen Performers Jango Edwards gewesen, die ihn letztlich dazu ermutigt, hätten, eine eigene bizarre Kunstfigur zu schaffen. Edwards habe ihn mit seinem Treiben auf der Bühne zum Staunen gebracht: „Was der sich alles getraut hat“. Doch darin habe ihm Ringsgwandl in Nichts nachgestanden, so Kotteder: „Er hat´s krachen lassen!“
Jörg Schröder und Barbara Kalender 1992. Foto: Bernd Hohlen
1990 entwickelten der MÄRZ-Verleger Jörg Schröder und seine Partnerin Barbara Kalender mit ihrer Reihe Schröder erzählt ein radikal neues Verlagsvertriebskonzept und publizierten 1990 die erste Folge „Glückspilze“ im neu gegründeten März Desktop Verlag. Sie wurde in der Hauptstraße 29 im oberbayerischen Fuchstal-Leeder hergestellt, wo sich das legendäre Verlegerpaar 1988 niedergelassen hatte. Autobiographische Stränge werden verknüpft mit Ereignissen aus dem öffentlichen Leben, die Erzählungen handeln von realen Figuren. Es werden „Ross und Reiter“ genannt, nichts wird verfremdet. In ihrem Work in Progress, den 74 Folgen, die ausschließlich an Subskribenten vertrieben wurden, versuchen sie, so ehrlich wie möglich zu erzählen. Jörg Schröder: „Wir wollten näher an die Wahrheit ran. Die ganze Wahrheit kennt man ja nicht, aber wir wollten näher ran. Dazu gehörte natürlich dieses Über-sich-selber-Reden, aber eben auch über Leute, denen man begegnet.“
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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (16): Beate Klepper und Bernhard Setzwein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (15): Shirley Michaela Seul und Arwed Vogel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (14): Verena Nolte und Lukas Hammerstein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (16): Beate Klepper und Bernhard Setzwein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (15): Shirley Michaela Seul und Arwed Vogel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (14): Verena Nolte und Lukas Hammerstein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (13): Ulrike Draesner und Simon Werle / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (12): Michael Lentz und Friederike Hausmann / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (11): Sabine Zaplin und Carl Wilhelm Macke / Gunna Wendt / Monacensia
- Singer-Songwriting (8): Lebensweisheiten in schrägem Gewand: Georg Ringsgwandl / Markus Mähner
- Literatur am Telefon (10): Asta Scheib und Georg M. Oswald / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (9): Gisela Corleis und Albert Ostermaier / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (8): Alfred Gulden und Brigitte Riebe / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (7): Ursula Haas und Anton G. Leitner / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (6): Barbara Bronnen und Thomas Grasberger / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (5): Fabienne Pakleppa und Hans Pleschinski / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (4): Keto von Waberer und Uwe Timm / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (3): Dagmar Leupold und Günter Herburger / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (2): Friedrich Ani und Tanja Kinkel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon. Eine neue Reihe im Literaturportal Bayern / Gunna Wendt / Monacensia
Literatur am Telefon (19): Franz Kotteder und Jörg Schröder>
Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 19: Georg Ringsgwandl: Rock vom Dock von Franz Kotteder und Schröder erzählt von Jörg Schröder.
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© privat
In seinem Artikel zum 70. Geburtstag Georg Ringsgwandls in der SZ vom 15. November 2018 schildert Franz Kotteder seine erste Erinnerung an den „Gurkenkönig aus Mittenwald“: Mit blauem Müllsack und überdimensionierter Schwimmbrille sei er auf die Bühne des Theatron am Olympiasee getreten und habe auf seinen E-Bass eingeprügelt. Kotteders erster Gedanke sei eine Frage gewesen, die er und später alle Befragen, darunter Stofferl und Hansi Well, mit „Ja“ beantworteten: „Spinnt denn der?“ Auch Ringsgwandl stimmte zu und erklärte, es seien die Auftritte des amerikanischen Performers Jango Edwards gewesen, die ihn letztlich dazu ermutigt, hätten, eine eigene bizarre Kunstfigur zu schaffen. Edwards habe ihn mit seinem Treiben auf der Bühne zum Staunen gebracht: „Was der sich alles getraut hat“. Doch darin habe ihm Ringsgwandl in Nichts nachgestanden, so Kotteder: „Er hat´s krachen lassen!“
Jörg Schröder und Barbara Kalender 1992. Foto: Bernd Hohlen
1990 entwickelten der MÄRZ-Verleger Jörg Schröder und seine Partnerin Barbara Kalender mit ihrer Reihe Schröder erzählt ein radikal neues Verlagsvertriebskonzept und publizierten 1990 die erste Folge „Glückspilze“ im neu gegründeten März Desktop Verlag. Sie wurde in der Hauptstraße 29 im oberbayerischen Fuchstal-Leeder hergestellt, wo sich das legendäre Verlegerpaar 1988 niedergelassen hatte. Autobiographische Stränge werden verknüpft mit Ereignissen aus dem öffentlichen Leben, die Erzählungen handeln von realen Figuren. Es werden „Ross und Reiter“ genannt, nichts wird verfremdet. In ihrem Work in Progress, den 74 Folgen, die ausschließlich an Subskribenten vertrieben wurden, versuchen sie, so ehrlich wie möglich zu erzählen. Jörg Schröder: „Wir wollten näher an die Wahrheit ran. Die ganze Wahrheit kennt man ja nicht, aber wir wollten näher ran. Dazu gehörte natürlich dieses Über-sich-selber-Reden, aber eben auch über Leute, denen man begegnet.“
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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (16): Beate Klepper und Bernhard Setzwein / Gunna Wendt / Monacensia
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- Literatur am Telefon (12): Michael Lentz und Friederike Hausmann / Gunna Wendt / Monacensia
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