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Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth

Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 18: Und Freunde werden wir doch von Sabine Jörg und Die Frau, die ihr Gewissen verlor von Christa von Bernuth

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© privat

Zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche hat Sabine Jörg publiziert. Darüber hinaus verfasste die Psychologin wissenschaftliche Artikel zum Einfluss der Medien auf die kindliche Entwicklung und war für ARD und ZDF programmplanerisch tätig. In ihrem Roman Und Freunde werden wir doch steht der dreizehnjährige Ronni im Mittelpunkt. Er ist Stammgast in Albertos italienischem Café. Dem Wirt gelingt es, seinen Gästen ein Zuhausegefühl zu vermitteln, besonders den Kindern, die bei ihm alles dürfen. So auch Ronni, mit dem sich Alberto normalerweise in einem kreativen Durcheinander von Deutsch, Italienisch und Spanisch verständigt. Als Ronni plötzlich verschwindet, ohne dass die beiden ihre Sprachkunst ausüben können, sorgt sich Alberto um seinen jungen Freund. Er ist nicht der einzige – in der Schule wartet Sandra schon seit drei Tagen auf ihren Mitschüler, kann den Blick nicht von seinem leeren Platz lösen und macht sich schließlich auf den Weg zu Ronnis Wohnung.

 

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Christa von Bernuth veröffentlichte 1999 ihren ersten Kriminalroman Die Frau, die ihr Gewissen verlor. Julia, die Protagonistin, genießt das Flair von Miami Beach, besucht ein Café und zieht, weit weg von Europa, Bilanz: Model war sie nicht geworden, weil sie zu klein war. Als Schauspielerin war sie ungeeignet, weil sie immer sie selbst war, nie eine andere Person. Schreiben bot die einzige Möglichkeit, ihren Exhibitionismus zu leben. Doch das fiel ihr zunehmend schwer. So schweiften ihre Gedanken ständig ab. Flüchtige Begegnungen mit Menschen zogen sie so stark in ihren Bann, dass sie spontan deren Lebensgeschichte für sich erfand, das eigentliche Geschehen im Hier und Jetzt jedoch nicht registrierte. So zeigte ihr ein Blick auf die Uhr, dass sie mittlerweile zwei Stunden in dem Café verbracht hatte, ohne sich daran zu erinnern, was in dieser Zeit geschehen war. Eine beunruhigende Entdeckung.

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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.

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