Literatur am Telefon (12): Michael Lentz und Friederike Hausmann
Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 12: Es war einmal ... Il était une fois von Michael Lentz und Die deutschen Anarchisten von Chicago oder warum Amerika den 1. Mai nicht kennt von Friederike Hausmann.
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Der Schriftsteller, Lautpoet und Literaturwissenschaftler Michael Lentz verfasste 1998 seine Dissertation zu dem Thema Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme. Es war der erste Versuch einer kritischen Darstellung der lautpoetischen und -musikalischen Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg und Grundlage für ein gleichnamiges zweibändiges Dokumentarwerk. Während seiner Recherchen in Paris begegnete Lentz dem Erfinder des Lettrismus, Isidore Isou, der in seinem Lettristischen Manifest „die Zerstörung der Wörter zugunsten der Buchstaben“ verkündet hat. Die Besuche bei dem „Megalomanen“, „Erneuerungsmaniac“ und „Verkünder der paradiesischen Gesellschaft“, der durch Krankheit an seine Wohnung in Saint-Germain-de-Prés gefesselt war, haben Lentz zu seiner Erzählung Es war einmal ... Il était une fois inspiriert.
Foto: privat
Nach einer Demonstration gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen explodierte im Mai 1886 auf dem Chicagoer Haymarket eine Bombe, bei der sieben Polizisten ums Leben kamen. Es war das erste Bombenattentat in den USA und es veränderte das Land grundlegend. Acht Arbeiterführer wurden des Mordes angeklagt und in einem skandalösen Justizverfahren zum Tode verurteilt. Wer die Bombe geworfen hat, wurde nie geklärt. Friederike Hausmann schildert die Entwicklung Chicagos zum Symbol eines mörderischen Fortschritts und wie sich dort, vor allem unter den Zugewanderten aus Deutschland, die ersten Arbeiterorganisationen bildeten. Sie liefert die Biografien der verurteilten Arbeiterführer, die zu Märtyrern wurden und zu deren Erinnerung der 1. Mai als Gedenktag in fast allen Ländern der Welt gefeiert wird – nicht aber in den USA.
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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.
- Literatur am Telefon (19): Franz Kotteder und Jörg Schröder / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (16): Beate Klepper und Bernhard Setzwein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (15): Shirley Michaela Seul und Arwed Vogel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (19): Franz Kotteder und Jörg Schröder / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (17): Alma Larsen und Wolfgang Sréter / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (16): Beate Klepper und Bernhard Setzwein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (15): Shirley Michaela Seul und Arwed Vogel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (14): Verena Nolte und Lukas Hammerstein / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (13): Ulrike Draesner und Simon Werle / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (10): Asta Scheib und Georg M. Oswald / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (9): Gisela Corleis und Albert Ostermaier / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (8): Alfred Gulden und Brigitte Riebe / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (7): Ursula Haas und Anton G. Leitner / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (6): Barbara Bronnen und Thomas Grasberger / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (5): Fabienne Pakleppa und Hans Pleschinski / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (4): Keto von Waberer und Uwe Timm / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (3): Dagmar Leupold und Günter Herburger / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (2): Friedrich Ani und Tanja Kinkel / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon. Eine neue Reihe im Literaturportal Bayern / Gunna Wendt / Monacensia
Literatur am Telefon (12): Michael Lentz und Friederike Hausmann>
Das Literaturtelefon-Archiv wird in der Monacensia im Hildebrandhaus aufbewahrt. Es umfasst 40 CDs, auf denen insgesamt 573 Lesungen enthalten sind. Die Monacensia und das Literaturportal Bayern präsentieren monatlich eine Auswahl dieser Lesungen. Folge 12: Es war einmal ... Il était une fois von Michael Lentz und Die deutschen Anarchisten von Chicago oder warum Amerika den 1. Mai nicht kennt von Friederike Hausmann.
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Der Schriftsteller, Lautpoet und Literaturwissenschaftler Michael Lentz verfasste 1998 seine Dissertation zu dem Thema Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme. Es war der erste Versuch einer kritischen Darstellung der lautpoetischen und -musikalischen Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg und Grundlage für ein gleichnamiges zweibändiges Dokumentarwerk. Während seiner Recherchen in Paris begegnete Lentz dem Erfinder des Lettrismus, Isidore Isou, der in seinem Lettristischen Manifest „die Zerstörung der Wörter zugunsten der Buchstaben“ verkündet hat. Die Besuche bei dem „Megalomanen“, „Erneuerungsmaniac“ und „Verkünder der paradiesischen Gesellschaft“, der durch Krankheit an seine Wohnung in Saint-Germain-de-Prés gefesselt war, haben Lentz zu seiner Erzählung Es war einmal ... Il était une fois inspiriert.
Foto: privat
Nach einer Demonstration gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen explodierte im Mai 1886 auf dem Chicagoer Haymarket eine Bombe, bei der sieben Polizisten ums Leben kamen. Es war das erste Bombenattentat in den USA und es veränderte das Land grundlegend. Acht Arbeiterführer wurden des Mordes angeklagt und in einem skandalösen Justizverfahren zum Tode verurteilt. Wer die Bombe geworfen hat, wurde nie geklärt. Friederike Hausmann schildert die Entwicklung Chicagos zum Symbol eines mörderischen Fortschritts und wie sich dort, vor allem unter den Zugewanderten aus Deutschland, die ersten Arbeiterorganisationen bildeten. Sie liefert die Biografien der verurteilten Arbeiterführer, die zu Märtyrern wurden und zu deren Erinnerung der 1. Mai als Gedenktag in fast allen Ländern der Welt gefeiert wird – nicht aber in den USA.
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Alle Folgen des Literaturtelefons finden Sie HIER.
- Literatur am Telefon (19): Franz Kotteder und Jörg Schröder / Gunna Wendt / Monacensia
- Literatur am Telefon (18): Sabine Jörg und Christa von Bernuth / Gunna Wendt / Monacensia
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- Literatur am Telefon (7): Ursula Haas und Anton G. Leitner / Gunna Wendt / Monacensia
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