Passau, Donaukai: Emerenz-Meier-Büste
Im Jahr 2007 beschließt der Soroptimist International Club Passau, die lokale Gruppe einer internationalen Vereinigung berufstätiger Frauen, der niederbayerischen Dichterin Emerenz Meier zu deren 80. Todestag ein Denkmal zu errichten. Im Januar 2008 genehmigt der Passauer Kulturausschuss das Vorhaben, für das die Bildhauerin Christine Wagner bald einen ersten Entwurf vorlegt. Die Skulptur soll am Ufer der Donau, gegenüber des Niederhauses, und unweit des Lokals Zum Koppenjäger stehen, das Emerenz Meier Anfang des 20. Jahrhunderts eineinhalb Jahre als Wirtin führte.
Am 19. Oktober 2008 wird das Denkmal aus gegossener Bronze in einem feierlichen Akt enthüllt. Der Donau und vor allem dem Bayerischen Wald kehrt die zwei Meter Hohe Figur den Rücken zu, um die Abwendung zu versinnbildlichen, die Emerenz Meier unternahm, als sie ihre Heimat verließ und in die USA auswanderte. Die Büste ruht jedoch auf einem Sockel aus Granit aus dem Bayerwald – um die auch im Exil andauernde Verbundenheit Meiers mit ihrer Herkunft anzuzeigen. „Jede Seite sieht etwas anders aus“, erklärt die Bildhauerin gegenüber der Passauer Neuen Presse, „ich habe versucht, viele Facetten dieser Frau unterzubringen. Mal wirkt sie schlanker, mal etwas dicklicher, je nach Perspektive. Außerdem steht sie hier auch mit ihrem Anteil des Nichtgelungenen.“ Soroptimist-Präsidentin Maria Iacono-Schwarz freut sich: „Mit der Skulptur holen wir diese Frau in die Heimat zurück.“
Auch die politische Dimension dieses Denkmals bleibt von der Bildhauerin nicht unerwähnt: „Heute werden keine erfolgreichen Feldherren mehr geehrt, sondern eine Frau, eine Kommunistin, eine Atheistin, die ihren Weg gegangen ist, die seelische, geistige und materielle Not kannte, die den Aspekt des Scheiterns in sich trägt. Diese Identifikationsfigur ist für Passau und die Region wichtig.“
Auf einer Platte neben der Büste findet sich dementsprechend das Gedicht Stoßseufzer von Emerenz Meier:
Hätte Goethe Suppen schmalzen,
Klöße salzen,
Schiller Pfannen waschen müssen,
Heine nähn, was er verrissen,
Stuben scheuern, Wanzen morden,
Ach die Herren,
Alle wären
Keine großen Dichter worden.
Im Jahr 2007 beschließt der Soroptimist International Club Passau, die lokale Gruppe einer internationalen Vereinigung berufstätiger Frauen, der niederbayerischen Dichterin Emerenz Meier zu deren 80. Todestag ein Denkmal zu errichten. Im Januar 2008 genehmigt der Passauer Kulturausschuss das Vorhaben, für das die Bildhauerin Christine Wagner bald einen ersten Entwurf vorlegt. Die Skulptur soll am Ufer der Donau, gegenüber des Niederhauses, und unweit des Lokals Zum Koppenjäger stehen, das Emerenz Meier Anfang des 20. Jahrhunderts eineinhalb Jahre als Wirtin führte.
Am 19. Oktober 2008 wird das Denkmal aus gegossener Bronze in einem feierlichen Akt enthüllt. Der Donau und vor allem dem Bayerischen Wald kehrt die zwei Meter Hohe Figur den Rücken zu, um die Abwendung zu versinnbildlichen, die Emerenz Meier unternahm, als sie ihre Heimat verließ und in die USA auswanderte. Die Büste ruht jedoch auf einem Sockel aus Granit aus dem Bayerwald – um die auch im Exil andauernde Verbundenheit Meiers mit ihrer Herkunft anzuzeigen. „Jede Seite sieht etwas anders aus“, erklärt die Bildhauerin gegenüber der Passauer Neuen Presse, „ich habe versucht, viele Facetten dieser Frau unterzubringen. Mal wirkt sie schlanker, mal etwas dicklicher, je nach Perspektive. Außerdem steht sie hier auch mit ihrem Anteil des Nichtgelungenen.“ Soroptimist-Präsidentin Maria Iacono-Schwarz freut sich: „Mit der Skulptur holen wir diese Frau in die Heimat zurück.“
Auch die politische Dimension dieses Denkmals bleibt von der Bildhauerin nicht unerwähnt: „Heute werden keine erfolgreichen Feldherren mehr geehrt, sondern eine Frau, eine Kommunistin, eine Atheistin, die ihren Weg gegangen ist, die seelische, geistige und materielle Not kannte, die den Aspekt des Scheiterns in sich trägt. Diese Identifikationsfigur ist für Passau und die Region wichtig.“
Auf einer Platte neben der Büste findet sich dementsprechend das Gedicht Stoßseufzer von Emerenz Meier:
Hätte Goethe Suppen schmalzen,
Klöße salzen,
Schiller Pfannen waschen müssen,
Heine nähn, was er verrissen,
Stuben scheuern, Wanzen morden,
Ach die Herren,
Alle wären
Keine großen Dichter worden.