Rentweinsdorf, Friedhof: Rückerts Jugendliebe
Der Poet und geniale Übersetzer Friedrich Rückert (1788-1866) wurde in Schweinfurt geboren. Nach beruflichen Stationen in Oberlauringen, Rügheim und Seßlach zog die Familie 1809 nach Ebern, 5 km entfernt von Rentweinsdorf. Zu dem Zeitpunkt war der junge Dichter bereits 21 Jahre alt und Student in Würzburg. In diese Zeit fallen auch Rückerts stürmische Jugendlieben, die er in Gedichtzyklen besang.
In Rentweinsdorf steht ein dreiflügeliges Rokoko-Schloss der Familie von Rotenhan. In die Literatur eingegangen ist der Ort aber über Friedrich Rückert, der sich 1812 in die Rentweinsdorfer Amtsmannstochter Agnes Müller (1796-1812) verliebte. Diese verstarb jedoch tragischerweise wenige Monate nach dem Kennenlernen nach kurzer Krankheit. Sie ist auf dem Rentweinsdorfer Friedhof begraben.
Rückert widmete ihr 41 Gesänge, die unter dem Titel „Agnes’ Todtenfeier“ bekannt wurden:
Will denn kein Stern von Himmelszinnen fallen
Zum Zeichen, daß sie fiel, die Sternengleiche?
Willst Erde du, da deine schönste Eiche
Entwurzelt sank, nicht seufzend wiederhallen?
Soll von des tauben Uhrwerks Rädern allen
Kein Rad denn stocken, brechen keine Speiche,
Daß alles fort im alten Kreislauf schleiche,
Nur sie allein nicht dürfe weiter wallen?
Ach nur ein Herz, nichts weiter, wird zerrieben;
Ein Leben nur, nichts weiter, wird zersplittert;
Sonst alles geht, wie vor, so nachher wieder:
Und keine Spur ist sonst von ihr geblieben,
Als daß ein armes Espenblättchen zittert,
Als sei's gerührt vom Odem meiner Lieder.
Berühmt ist auch Rückerts Sonettenzyklus „Amaryllis. Ein Sommer auf dem Lande“, den er der Eberner Wirtstochter Marilies Geuß widmete.
Das Grab von Rückerts Jugendliebe Agnes Müller in Rentweinsdorf (c) Literaturportal Bayern
Der Poet und geniale Übersetzer Friedrich Rückert (1788-1866) wurde in Schweinfurt geboren. Nach beruflichen Stationen in Oberlauringen, Rügheim und Seßlach zog die Familie 1809 nach Ebern, 5 km entfernt von Rentweinsdorf. Zu dem Zeitpunkt war der junge Dichter bereits 21 Jahre alt und Student in Würzburg. In diese Zeit fallen auch Rückerts stürmische Jugendlieben, die er in Gedichtzyklen besang.
In Rentweinsdorf steht ein dreiflügeliges Rokoko-Schloss der Familie von Rotenhan. In die Literatur eingegangen ist der Ort aber über Friedrich Rückert, der sich 1812 in die Rentweinsdorfer Amtsmannstochter Agnes Müller (1796-1812) verliebte. Diese verstarb jedoch tragischerweise wenige Monate nach dem Kennenlernen nach kurzer Krankheit. Sie ist auf dem Rentweinsdorfer Friedhof begraben.
Rückert widmete ihr 41 Gesänge, die unter dem Titel „Agnes’ Todtenfeier“ bekannt wurden:
Will denn kein Stern von Himmelszinnen fallen
Zum Zeichen, daß sie fiel, die Sternengleiche?
Willst Erde du, da deine schönste Eiche
Entwurzelt sank, nicht seufzend wiederhallen?
Soll von des tauben Uhrwerks Rädern allen
Kein Rad denn stocken, brechen keine Speiche,
Daß alles fort im alten Kreislauf schleiche,
Nur sie allein nicht dürfe weiter wallen?
Ach nur ein Herz, nichts weiter, wird zerrieben;
Ein Leben nur, nichts weiter, wird zersplittert;
Sonst alles geht, wie vor, so nachher wieder:
Und keine Spur ist sonst von ihr geblieben,
Als daß ein armes Espenblättchen zittert,
Als sei's gerührt vom Odem meiner Lieder.
Berühmt ist auch Rückerts Sonettenzyklus „Amaryllis. Ein Sommer auf dem Lande“, den er der Eberner Wirtstochter Marilies Geuß widmete.
Das Grab von Rückerts Jugendliebe Agnes Müller in Rentweinsdorf (c) Literaturportal Bayern