Sulzbach-Rosenberg, Bayreuther Straße 8: Höllerers Geburtshaus
Das Geburtshaus von Walter Höllerer in der heutigen Bayreuther Straße 8 trägt seinerzeit nur die Hausnummer 599, ohne Straßennamen. Es wird Ende des 19. Jahrhunderts als Offiziersgebäude errichtet (1896-1989). Familie Höllerer wohnt in der von 1921 bis 1936 in der Erdgeschoßwohnung mit drei heizbaren Zimmern, einer Küche und einer Kammer. Die Miete beträgt etwa 40 Reichsmark inklusive Gartenanteil. Die Nachbarn sind der Justizinspektor Ludwig Platzer und der Notar Max von Krumpelhuber. Das Haus beherbergt kurze Zeit das Gesundheitsamt, heute befindet sich darin die Altenpflegeschule der Caritas. Bei einem Besuch in den 1970er Jahren sagt Walter Höllerer über sein Geburtshaus:
Sein lustig schwebender Jugendstil-Balkon über dem Vorplatz hebt sich ab gegen den Annaberg, der mit seiner Wallfahrtskirche herüberschaut – und im Keller des Hauses hat sich der Geruch nach Äpfeln, Kartoffeln und altem Gemäuer gehalten, wie er vor fünfzig Jahren war. Beim Blick aus dem Fenster des Hauses auf den Turnplatz (...) fällt mir eine Gedichtzeile ein, aus dem frühen Gedicht von mir, mit der Überschrift „Kinderspiele“ [später veröffentlicht unter dem Titel „Widerspiele“]: „Der Lattich blüht am Zaun.“ – Dort war es, wo er blühte, im frühen Frühjahr, der Platz dort unten war der Ausgangspunkt des Gedichts. Meine Kindheit war zwar nicht „leicht“ – aber in diesem Haus habe ich die schönsten Stunden und Träume gehabt. (Welteibuch S.12)
Walter Höllerer wird am 19. Dezember 1922 in Sulzbach geboren. Die Familie väterlicherseits kommt aus Floß.
Meine Vorfahren scheinen als Salzburger Exilanten in die damaligen protestantischen Enklaven in der Oberpfalz eingewandert zu sein, – nicht allzu weit von Salzburg gibt es einen Höllerer-See. (Welteibuch S. 15)
Der Vater Hans Höllerer ist Lehrer an der evangelischen Schule in Sulzbach. Vorher war er in den Schulen Rosenberg, Röckenricht und Weigendorf. Mütterlicherseits kommt die Familie aus Sulzbach. Die Großmutter mütterlicherseits, die mit der Familie lebt, ist Katharina Pürkner, Tochter des Sulzbacher Baumeisters Carl Schneider. Seine Mutter Christine Höllerer, geborene Pürkner, ist nicht berufstätig, konnte jedoch wie ihre sechs Brüder studieren. Walter hat eine Schwester Traudl, sie ist sieben Jahre älter als er. Als Walter Höllerer acht Jahre alt ist, verstirbt die Mutter.
Als sie starb, war das ein jäher Einschnitt für mich. Als kleines Kind hat man das Gefühl, es geht immer so weiter. Ich erkannte jetzt, dass das nicht der Fall war. Ich merkte es frühzeitig und abrupt.
Das Geburtshaus von Walter Höllerer in der heutigen Bayreuther Straße 8 trägt seinerzeit nur die Hausnummer 599, ohne Straßennamen. Es wird Ende des 19. Jahrhunderts als Offiziersgebäude errichtet (1896-1989). Familie Höllerer wohnt in der von 1921 bis 1936 in der Erdgeschoßwohnung mit drei heizbaren Zimmern, einer Küche und einer Kammer. Die Miete beträgt etwa 40 Reichsmark inklusive Gartenanteil. Die Nachbarn sind der Justizinspektor Ludwig Platzer und der Notar Max von Krumpelhuber. Das Haus beherbergt kurze Zeit das Gesundheitsamt, heute befindet sich darin die Altenpflegeschule der Caritas. Bei einem Besuch in den 1970er Jahren sagt Walter Höllerer über sein Geburtshaus:
Sein lustig schwebender Jugendstil-Balkon über dem Vorplatz hebt sich ab gegen den Annaberg, der mit seiner Wallfahrtskirche herüberschaut – und im Keller des Hauses hat sich der Geruch nach Äpfeln, Kartoffeln und altem Gemäuer gehalten, wie er vor fünfzig Jahren war. Beim Blick aus dem Fenster des Hauses auf den Turnplatz (...) fällt mir eine Gedichtzeile ein, aus dem frühen Gedicht von mir, mit der Überschrift „Kinderspiele“ [später veröffentlicht unter dem Titel „Widerspiele“]: „Der Lattich blüht am Zaun.“ – Dort war es, wo er blühte, im frühen Frühjahr, der Platz dort unten war der Ausgangspunkt des Gedichts. Meine Kindheit war zwar nicht „leicht“ – aber in diesem Haus habe ich die schönsten Stunden und Träume gehabt. (Welteibuch S.12)
Walter Höllerer wird am 19. Dezember 1922 in Sulzbach geboren. Die Familie väterlicherseits kommt aus Floß.
Meine Vorfahren scheinen als Salzburger Exilanten in die damaligen protestantischen Enklaven in der Oberpfalz eingewandert zu sein, – nicht allzu weit von Salzburg gibt es einen Höllerer-See. (Welteibuch S. 15)
Der Vater Hans Höllerer ist Lehrer an der evangelischen Schule in Sulzbach. Vorher war er in den Schulen Rosenberg, Röckenricht und Weigendorf. Mütterlicherseits kommt die Familie aus Sulzbach. Die Großmutter mütterlicherseits, die mit der Familie lebt, ist Katharina Pürkner, Tochter des Sulzbacher Baumeisters Carl Schneider. Seine Mutter Christine Höllerer, geborene Pürkner, ist nicht berufstätig, konnte jedoch wie ihre sechs Brüder studieren. Walter hat eine Schwester Traudl, sie ist sieben Jahre älter als er. Als Walter Höllerer acht Jahre alt ist, verstirbt die Mutter.
Als sie starb, war das ein jäher Einschnitt für mich. Als kleines Kind hat man das Gefühl, es geht immer so weiter. Ich erkannte jetzt, dass das nicht der Fall war. Ich merkte es frühzeitig und abrupt.