Die „Wahrheit“ über Lola Montez
Lola Montez gilt als eine der schillerndsten Figuren in der bayerischen Geschichte. Sie hatte eine Revolution ausgelöst und einen König zu Fall gebracht. Nur zwei kurze Jahre weilte sie im Land und hatte doch so großen Einfluss auf die politischen Geschehnisse in Bayern, dass sie Historikern und Biographen immer eine Erwähnung wert ist.
Wie die Tochter eines Monsieur Poisson zur Marquise de Pompadour erhoben wurde, so nun Lola zur Gräfin Landsfeld. Auch ihr floss beliebig viel Geld zu, auch sie hatte die selbstzerstörerische Unverschämtheit, nicht nur sich in die Politik zu mischen, sondern laut damit zu prahlen und ihren Einfluss zu übertreiben: sie allein entscheide wer Minister werde und bleibe und wer nicht. Das wahrhaft Tragische ist hier, dass der König sich nie stärker als König fühlte, ein eigentlicher Selbstherrscher, als gerade während jener zwei Jahre, 1846-48.
(Golo Mann: Ludwig I. von Bayern. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002, S. 103)
Mit ihren Gegnern, oder denen, die sie dafür hielt, machte sie wenig Federlesens. Ein Sohn des Haus- und Hofarchitekten Klenze wurde beispielsweise von Ludwig I. höchstpersönlich von einem Ball verwiesen, nur weil Lola ihn zu ihre Feinden zählte. Leutnant Krailsheim wurde auf allerhöchsten Befehl in eine andere Garnison versetzt, weil sich Lola während einer Tanzvorführung durch sein Lorgnette beobachtet gefühlt hatte.
(Reinhold Rauh: Lola Montez. Die königliche Mätresse. Diederichs Verlag, München 1996, S. 118)
Doch so viel auch über sie geschrieben wurde, sie machte es ihren Biografen nicht leicht:
Lola Montez behauptete einmal, über sie gebe es mehr Biographien als über jede andere lebende Frau, und sie fügte hinzu, dass eine Beschreibung ihres Lebens einer authentischen Geschichte über den Mann im Mond gleichkäme. Die Biographien über diese faszinierende Frau blieben weiterhin ungenau, und zwar hauptsächlich deshalb, weil ihr Sujet eine unverbesserliche Lügnerin war.
(Bruce Seymour: Lola Montez. Eine Biographie. Piper Verlag, München/Zürich 2000, S. 7)
Weitere Kapitel:
Lola Montez gilt als eine der schillerndsten Figuren in der bayerischen Geschichte. Sie hatte eine Revolution ausgelöst und einen König zu Fall gebracht. Nur zwei kurze Jahre weilte sie im Land und hatte doch so großen Einfluss auf die politischen Geschehnisse in Bayern, dass sie Historikern und Biographen immer eine Erwähnung wert ist.
Wie die Tochter eines Monsieur Poisson zur Marquise de Pompadour erhoben wurde, so nun Lola zur Gräfin Landsfeld. Auch ihr floss beliebig viel Geld zu, auch sie hatte die selbstzerstörerische Unverschämtheit, nicht nur sich in die Politik zu mischen, sondern laut damit zu prahlen und ihren Einfluss zu übertreiben: sie allein entscheide wer Minister werde und bleibe und wer nicht. Das wahrhaft Tragische ist hier, dass der König sich nie stärker als König fühlte, ein eigentlicher Selbstherrscher, als gerade während jener zwei Jahre, 1846-48.
(Golo Mann: Ludwig I. von Bayern. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002, S. 103)
Mit ihren Gegnern, oder denen, die sie dafür hielt, machte sie wenig Federlesens. Ein Sohn des Haus- und Hofarchitekten Klenze wurde beispielsweise von Ludwig I. höchstpersönlich von einem Ball verwiesen, nur weil Lola ihn zu ihre Feinden zählte. Leutnant Krailsheim wurde auf allerhöchsten Befehl in eine andere Garnison versetzt, weil sich Lola während einer Tanzvorführung durch sein Lorgnette beobachtet gefühlt hatte.
(Reinhold Rauh: Lola Montez. Die königliche Mätresse. Diederichs Verlag, München 1996, S. 118)
Doch so viel auch über sie geschrieben wurde, sie machte es ihren Biografen nicht leicht:
Lola Montez behauptete einmal, über sie gebe es mehr Biographien als über jede andere lebende Frau, und sie fügte hinzu, dass eine Beschreibung ihres Lebens einer authentischen Geschichte über den Mann im Mond gleichkäme. Die Biographien über diese faszinierende Frau blieben weiterhin ungenau, und zwar hauptsächlich deshalb, weil ihr Sujet eine unverbesserliche Lügnerin war.
(Bruce Seymour: Lola Montez. Eine Biographie. Piper Verlag, München/Zürich 2000, S. 7)