Türkischer Honig
Weißer Nougat, der mit kandierten Früchten, Pistazien, Mandeln oder Nüssen versetzt sein kann, wurde auf dem Oktoberfest in Stücken von einem harten Block abgespalten und in Tüten verpackt als exotische Süßigkeit verkauft. Seit den 1980er Jahren findet man an den Süßigkeitenständen auf der Theresienwiese jedoch zumeist weicheren türkischen Honig, der sauber in Scheiben von Blöcken abgeschnitten wird.
Aber auch Bärendreck, Zuckerstengel, Schneeflocken und türkischer Honig gehören dazu. Daß es türkischer ist, erkennt man gleich an dem roten Fez, den der Honigmann trägt, und an seinem runden Türkenmesser, mit dem er vom Süßblock säbelt. Der Mann selber natürlich ist kein richtiger Türke, dafür redet er zu auffällig einheimisch. Aber daß er den einzig richtigen Original-Türkenhonig feil hält, daran zweifeln wir nicht im geringsten. Wir lassen uns gleich am Festwieseneingang bedingungslos von ihm bedienen, lutschen die klebrige Masse aus dem Papier, beschmieren unsere Münder und Finger, Nele beschmiert im Handumdrehen auch ihr frisches Kleidchen sowie ihr Haar, und so ziehen wir wohlpräpariert in die Festwiese ein.
Ernst Heimeran: Auf der Festwiese. In: Familienalbum. Heimeran Verlag, München 1951, S. 157
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Weißer Nougat, der mit kandierten Früchten, Pistazien, Mandeln oder Nüssen versetzt sein kann, wurde auf dem Oktoberfest in Stücken von einem harten Block abgespalten und in Tüten verpackt als exotische Süßigkeit verkauft. Seit den 1980er Jahren findet man an den Süßigkeitenständen auf der Theresienwiese jedoch zumeist weicheren türkischen Honig, der sauber in Scheiben von Blöcken abgeschnitten wird.
Aber auch Bärendreck, Zuckerstengel, Schneeflocken und türkischer Honig gehören dazu. Daß es türkischer ist, erkennt man gleich an dem roten Fez, den der Honigmann trägt, und an seinem runden Türkenmesser, mit dem er vom Süßblock säbelt. Der Mann selber natürlich ist kein richtiger Türke, dafür redet er zu auffällig einheimisch. Aber daß er den einzig richtigen Original-Türkenhonig feil hält, daran zweifeln wir nicht im geringsten. Wir lassen uns gleich am Festwieseneingang bedingungslos von ihm bedienen, lutschen die klebrige Masse aus dem Papier, beschmieren unsere Münder und Finger, Nele beschmiert im Handumdrehen auch ihr frisches Kleidchen sowie ihr Haar, und so ziehen wir wohlpräpariert in die Festwiese ein.
Ernst Heimeran: Auf der Festwiese. In: Familienalbum. Heimeran Verlag, München 1951, S. 157