Schelling-Salon
Im ersten Teil „Herr Kobler wird Paneuropäer“ wird von den Erlebnissen des Autoschiebers Alfons Kobler auf seiner Reise von München zur Weltausstellung 1929 in Barcelona erzählt. Ein unredliches Autogeschäft hat ihm einen ansehnlichen Geldbetrag zum Antritt dieser Reise verschafft; nichts interessiert Kobler allerdings weniger als die Errungenschaften neuer Technik oder fremde Kulturen. Dem Ratschlag eines adligen Freundes folgend, ist das Ziel seiner Reise, eine reiche Frau kennenzulernen, sie zu kompromittieren und zur Ehe zu zwingen. Kobler begegnet auf seiner Reise einer Reihe von Spießern; noch während der Bahnfahrt lernt er die Tochter eines reichen Großindustriellen kennen, mit der er eine Nacht in Barcelona verbringt. Da sie jedoch mit einem amerikanischen Millionär verlobt ist, muss er seine Fehleinschätzung, unter den Reichen mitzumischen, einsehen und nach Deutschland zurückkehren.
Bevor Herr Kobler nach Barcelona fährt, verbringt er einen Abend in seinem Stammlokal in der Münchner Schellingstraße, im Schelling-Salon.
Im Adressbuch von 1878 war erstmals ein Georg Bauer als dessen Wirt verzeichnet; 1889 kaufte Sylvester Mehr das Café, das seither im Besitz der Familie blieb. Ursprünglich eine Gartenwirtschaft, von der die Trauernden zum Alten Nördlichen Friedhof zogen, wurde der Schelling-Salon um 1900 im Stile eines Wiener Café-Restaurants mit Billardtischen eingerichtet. Bis heute ist diese Einrichtung (neben Schach, Tischtennis und Kartenspiel) weitgehend erhalten geblieben.
Am Abend bevor Kobler zur Weltausstellung fuhr, betrat er nochmals sein Stammlokal in der Schellingstraße, das war ein Café-Restaurant und nannte sich „Schellingsalon“. Er betrat es, um zu imponieren, und bestellte sich einen Schweinsbraten mit gemischtem Salat. „Sonst noch was?“ fragte die Kellnerin. „Ich fahr nach Barcelona“, sagte er. „Geh, wer werd denn so blöd sein!“ meinte sie und ließ ihn sitzen.
Da ging der Herr Kastner an seinem Tisch vorbei. „Ich fahr nach Barcelona!“ rief ihm der Kobler zu, aber der Herr Kastner war schon längst vorbei.
Auch der Herr Dünzl ging an ihm vorbei. „Sie fahren nach Barcelona?“ fragte der Dünzl bissig. „In diesen ernsten Zeiten, junger Mann ...“ „Kusch!“ unterbrach ihn Kobler verstimmt.
Auch der Graf Blanquez ging vorbei. „Ich fahr nach Barcelona“, sagte Kobler. „Seit wann denn?“ erkundigte sich der Graf. „Seit heute.“ „Also dann steigst mir noch heut auf den Hut!“ sagte der Graf.
Und auch der Herr Schaal ging vorbei. „Ich fahr nach Barcelona“, meinte Kobler. „Glückliche Reise!“ sagte der brave Herr Schaal und setzte sich an einen andern Tisch.
Kobler war erschüttert, denn er wollte ja imponieren, und es ging unter keinen Umständen. Geduckt schlich er ins Klosett.
„Zu zehn oder fünfzehn?“ fragte ihn die zuvorkommende alte Rosa. „Ich fahr nach Barcelona“, murmelte er. „Was fehlt Ihnen?!“ entsetzte sich die gute Alte, aber Kobler schwieg beharrlich, und die Alte machte sich so ihre Gedanken. Als er dann wieder draußen war, schielte sie sorgenvoll durch den Türspalt, ob er sich auch ein Bier bestellt hätte. Ja, er hatte sich sogar bereits das zweite Glas Bier bestellt, so hastig hatte er das erste heruntergeschüttet, weil er niemandem imponieren konnte. Es ist schon alles wie verhext! sagte er sich.
Da kam sie, das Fräulein Anna Pollinger.
„Ich fahr nach Barcelona“, begrüßte er sie. „Wieso?“ fragte sie und sah ihn erschrocken an. Er sonnte sich in ihrem Blick. „Dort ist doch jetzt eine internationale Weltausstellung“, lächelte er gemein, und das tat ihm sogar wohl, obzwar er sonst immer anständig zu ihr gewesen ist.
Er half ihr überaus aufmerksam aus dem Mantel und legte ihn ordentlich über einen Stuhl, dabei hatte er jedoch einen sehr höhnischen Gesichtsausdruck. Sie nahm neben ihm Platz und beschäftigte sich mit einem wackelnden Knöpfchen auf ihrem Ärmel. Das Knöpfchen war nur zur Zierde da. Sie riß es ab.
Dann erst sah sich Anna in dem Lokal um und nickte ganz in Gedanken dem Herrn Schaal zu, der sie gar nicht kannte. „Nach Barcelona“, sagte sie, „da tät ich schon auch gern hinfahren.“ „Und warum fährst du nicht?“ protzte Kobler. „Frag doch nicht so dumm“, sagte sie. –
Kennt ihr das Märchen von Fräulein Pollinger? Vielleicht ist noch einer unter euch, der es nicht kennt, und dann zahlt sich's ja schon aus, daß ihr's alle noch mal hört. Also:
Es war einmal ein Fräulein, das fiel bei den besseren Herren nirgends besonders auf, denn es verdiente monatlich nur hundertzehn Mark und hatte nur eine Durchschnittsfigur und ein Durchschnittsgesicht, nicht unangenehm, aber auch nicht hübsch, nur nett. Sie arbeitete im Kontor einer Kraftwagenvermietung, doch konnte sie sich höchstens ein Fahrrad auf Abzahlung leisten. Hingegen durfte sie ab und zu auf einem Motorrad hinten mitfahren, aber dafür erwartete man auch meistens was von ihr. Sie war auch trotz allem sehr gutmütig und verschloß sich den Herren nicht. Sie ließ aber immer nur einen drüber, das hatte ihr das Leben bereits beigebracht. Oft liebte sie zwar gerade diesen einen nicht, aber es ruhte sie aus, wenn sie neben einem Herren sitzen konnte, im Schellingsalon oder anderswo. Sie wollte sich nicht sehnen, und wenn sie dies trotzdem tat, wurde ihr alles fad. Sie sprach sehr selten, sie hörte immer nur zu, was die Herren untereinander sprachen. Dann machte sie sich heimlich lustig, denn die Herren hatten ja auch nichts zu sagen. Mit ihr sprachen die Herren nur wenig, meistens nur dann, wenn sie gerade mal mußten. Oft wurde sie dann in den Anfangssätzen boshaft und tückisch, aber bald ließ sie sich wieder gehen. Es war ihr fast alles in ihrem Leben einerlei, denn das mußte es ja sein, sonst hätte sie's nicht ausgehalten. Nur wenn sie unpäßlich war, dachte sie intensiver an sich.
Einmal ging sie mit einem Herrn beinahe über ein Jahr, der hieß Fritz. Ende Oktober sagte sie: „Wenn ich ein Kind bekommen tät, das wär das größte Unglück.“ Dann erschrak sie über ihre Worte. „Warum weinst du?“ fragte Fritz. „Ich hab es nicht gern, wenn du weinst! Heuer fällt Allerheiligen auf einen Samstag, das gibt einen Doppelfeiertag, und wir machen eine Bergtour.“ Und er setzte ihr auseinander, daß bekanntlich die Erschütterungen beim Abwärts steigen sehr gut dafür wären, daß sie kein Kind kriegt.
Sie stieg dann mit Fritz auf die westliche Wasserkarspitze, zweitausendsiebenunddreißig Meter hoch über dem fernen Meer. Als sie auf dem Gipfel standen, war es schon ganz Nacht, aber droben hingen die Sterne. Unten im Tal lag der Nebel und stieß langsam zu ihnen empor. Es war sehr still auf der Welt, und Anna sagte: „Der Nebel schaut aus, als würden da drinnen die ungeborenen Seelen herumfliegen.“ Aber Fritz ging auf diese Tonart nicht ein.
Seit dieser Bergtour hatte sie oft eine kränkliche Farbe. Sie wurde auch nie wieder ganz gesund, und ab und zu tat ihr's im Unterleib schon ganz verrückt weh. Aber sie trug das keinem Herrn nach, sie war eben eine starke Natur. Es gibt so Leut, die man nicht umbringen kann. Wenn sie nicht gestorben ist, so lebt sie heute noch. –
Mitte September saß sie also neben Kobler im Schellingsalon und bestellte sich lediglich ein kleines dunkles Bier. Ihr Abendbrot, zwei Buttersemmeln, hatte sie bereits in der Kraftwagenvermietung zu sich genommen, denn sie hatte dort an diesem Tag ausnahmsweise bis abends neun Uhr zu tun. Sie mußte dies durchschnittlich viermal wöchentlich ausnahmsweise tun. Für diese Überstunden bekam sie natürlich nichts bezahlt, denn sie hatte ja das Recht, jeden Ersten zu kündigen, wenn sie arbeitslos werden wollte.
„Gib mir was von deinem Kartoffelsalat“, sagte sie plötzlich, denn plötzlich mußte sie noch etwas verzehren. „Bitte“, meinte Kobler, und es war ihm unvermittelt, als müßte er sich eigentlich schämen, daß er nach Barcelona fährt.
„Es wird sehr anstrengend werden“, sagte er.
„Dann wird es also heut nacht nichts“, sagte sie.
„Nein“, sagte er.[1]
[1] Ö. v. H.: Gesammelte Werke. Bd. 12, S. 151-154.
Sekundärliteratur:
http://www.schelling-salon.de, (28.05.2013).
Weitere Kapitel:
Im ersten Teil „Herr Kobler wird Paneuropäer“ wird von den Erlebnissen des Autoschiebers Alfons Kobler auf seiner Reise von München zur Weltausstellung 1929 in Barcelona erzählt. Ein unredliches Autogeschäft hat ihm einen ansehnlichen Geldbetrag zum Antritt dieser Reise verschafft; nichts interessiert Kobler allerdings weniger als die Errungenschaften neuer Technik oder fremde Kulturen. Dem Ratschlag eines adligen Freundes folgend, ist das Ziel seiner Reise, eine reiche Frau kennenzulernen, sie zu kompromittieren und zur Ehe zu zwingen. Kobler begegnet auf seiner Reise einer Reihe von Spießern; noch während der Bahnfahrt lernt er die Tochter eines reichen Großindustriellen kennen, mit der er eine Nacht in Barcelona verbringt. Da sie jedoch mit einem amerikanischen Millionär verlobt ist, muss er seine Fehleinschätzung, unter den Reichen mitzumischen, einsehen und nach Deutschland zurückkehren.
Bevor Herr Kobler nach Barcelona fährt, verbringt er einen Abend in seinem Stammlokal in der Münchner Schellingstraße, im Schelling-Salon.
Im Adressbuch von 1878 war erstmals ein Georg Bauer als dessen Wirt verzeichnet; 1889 kaufte Sylvester Mehr das Café, das seither im Besitz der Familie blieb. Ursprünglich eine Gartenwirtschaft, von der die Trauernden zum Alten Nördlichen Friedhof zogen, wurde der Schelling-Salon um 1900 im Stile eines Wiener Café-Restaurants mit Billardtischen eingerichtet. Bis heute ist diese Einrichtung (neben Schach, Tischtennis und Kartenspiel) weitgehend erhalten geblieben.
Am Abend bevor Kobler zur Weltausstellung fuhr, betrat er nochmals sein Stammlokal in der Schellingstraße, das war ein Café-Restaurant und nannte sich „Schellingsalon“. Er betrat es, um zu imponieren, und bestellte sich einen Schweinsbraten mit gemischtem Salat. „Sonst noch was?“ fragte die Kellnerin. „Ich fahr nach Barcelona“, sagte er. „Geh, wer werd denn so blöd sein!“ meinte sie und ließ ihn sitzen.
Da ging der Herr Kastner an seinem Tisch vorbei. „Ich fahr nach Barcelona!“ rief ihm der Kobler zu, aber der Herr Kastner war schon längst vorbei.
Auch der Herr Dünzl ging an ihm vorbei. „Sie fahren nach Barcelona?“ fragte der Dünzl bissig. „In diesen ernsten Zeiten, junger Mann ...“ „Kusch!“ unterbrach ihn Kobler verstimmt.
Auch der Graf Blanquez ging vorbei. „Ich fahr nach Barcelona“, sagte Kobler. „Seit wann denn?“ erkundigte sich der Graf. „Seit heute.“ „Also dann steigst mir noch heut auf den Hut!“ sagte der Graf.
Und auch der Herr Schaal ging vorbei. „Ich fahr nach Barcelona“, meinte Kobler. „Glückliche Reise!“ sagte der brave Herr Schaal und setzte sich an einen andern Tisch.
Kobler war erschüttert, denn er wollte ja imponieren, und es ging unter keinen Umständen. Geduckt schlich er ins Klosett.
„Zu zehn oder fünfzehn?“ fragte ihn die zuvorkommende alte Rosa. „Ich fahr nach Barcelona“, murmelte er. „Was fehlt Ihnen?!“ entsetzte sich die gute Alte, aber Kobler schwieg beharrlich, und die Alte machte sich so ihre Gedanken. Als er dann wieder draußen war, schielte sie sorgenvoll durch den Türspalt, ob er sich auch ein Bier bestellt hätte. Ja, er hatte sich sogar bereits das zweite Glas Bier bestellt, so hastig hatte er das erste heruntergeschüttet, weil er niemandem imponieren konnte. Es ist schon alles wie verhext! sagte er sich.
Da kam sie, das Fräulein Anna Pollinger.
„Ich fahr nach Barcelona“, begrüßte er sie. „Wieso?“ fragte sie und sah ihn erschrocken an. Er sonnte sich in ihrem Blick. „Dort ist doch jetzt eine internationale Weltausstellung“, lächelte er gemein, und das tat ihm sogar wohl, obzwar er sonst immer anständig zu ihr gewesen ist.
Er half ihr überaus aufmerksam aus dem Mantel und legte ihn ordentlich über einen Stuhl, dabei hatte er jedoch einen sehr höhnischen Gesichtsausdruck. Sie nahm neben ihm Platz und beschäftigte sich mit einem wackelnden Knöpfchen auf ihrem Ärmel. Das Knöpfchen war nur zur Zierde da. Sie riß es ab.
Dann erst sah sich Anna in dem Lokal um und nickte ganz in Gedanken dem Herrn Schaal zu, der sie gar nicht kannte. „Nach Barcelona“, sagte sie, „da tät ich schon auch gern hinfahren.“ „Und warum fährst du nicht?“ protzte Kobler. „Frag doch nicht so dumm“, sagte sie. –
Kennt ihr das Märchen von Fräulein Pollinger? Vielleicht ist noch einer unter euch, der es nicht kennt, und dann zahlt sich's ja schon aus, daß ihr's alle noch mal hört. Also:
Es war einmal ein Fräulein, das fiel bei den besseren Herren nirgends besonders auf, denn es verdiente monatlich nur hundertzehn Mark und hatte nur eine Durchschnittsfigur und ein Durchschnittsgesicht, nicht unangenehm, aber auch nicht hübsch, nur nett. Sie arbeitete im Kontor einer Kraftwagenvermietung, doch konnte sie sich höchstens ein Fahrrad auf Abzahlung leisten. Hingegen durfte sie ab und zu auf einem Motorrad hinten mitfahren, aber dafür erwartete man auch meistens was von ihr. Sie war auch trotz allem sehr gutmütig und verschloß sich den Herren nicht. Sie ließ aber immer nur einen drüber, das hatte ihr das Leben bereits beigebracht. Oft liebte sie zwar gerade diesen einen nicht, aber es ruhte sie aus, wenn sie neben einem Herren sitzen konnte, im Schellingsalon oder anderswo. Sie wollte sich nicht sehnen, und wenn sie dies trotzdem tat, wurde ihr alles fad. Sie sprach sehr selten, sie hörte immer nur zu, was die Herren untereinander sprachen. Dann machte sie sich heimlich lustig, denn die Herren hatten ja auch nichts zu sagen. Mit ihr sprachen die Herren nur wenig, meistens nur dann, wenn sie gerade mal mußten. Oft wurde sie dann in den Anfangssätzen boshaft und tückisch, aber bald ließ sie sich wieder gehen. Es war ihr fast alles in ihrem Leben einerlei, denn das mußte es ja sein, sonst hätte sie's nicht ausgehalten. Nur wenn sie unpäßlich war, dachte sie intensiver an sich.
Einmal ging sie mit einem Herrn beinahe über ein Jahr, der hieß Fritz. Ende Oktober sagte sie: „Wenn ich ein Kind bekommen tät, das wär das größte Unglück.“ Dann erschrak sie über ihre Worte. „Warum weinst du?“ fragte Fritz. „Ich hab es nicht gern, wenn du weinst! Heuer fällt Allerheiligen auf einen Samstag, das gibt einen Doppelfeiertag, und wir machen eine Bergtour.“ Und er setzte ihr auseinander, daß bekanntlich die Erschütterungen beim Abwärts steigen sehr gut dafür wären, daß sie kein Kind kriegt.
Sie stieg dann mit Fritz auf die westliche Wasserkarspitze, zweitausendsiebenunddreißig Meter hoch über dem fernen Meer. Als sie auf dem Gipfel standen, war es schon ganz Nacht, aber droben hingen die Sterne. Unten im Tal lag der Nebel und stieß langsam zu ihnen empor. Es war sehr still auf der Welt, und Anna sagte: „Der Nebel schaut aus, als würden da drinnen die ungeborenen Seelen herumfliegen.“ Aber Fritz ging auf diese Tonart nicht ein.
Seit dieser Bergtour hatte sie oft eine kränkliche Farbe. Sie wurde auch nie wieder ganz gesund, und ab und zu tat ihr's im Unterleib schon ganz verrückt weh. Aber sie trug das keinem Herrn nach, sie war eben eine starke Natur. Es gibt so Leut, die man nicht umbringen kann. Wenn sie nicht gestorben ist, so lebt sie heute noch. –
Mitte September saß sie also neben Kobler im Schellingsalon und bestellte sich lediglich ein kleines dunkles Bier. Ihr Abendbrot, zwei Buttersemmeln, hatte sie bereits in der Kraftwagenvermietung zu sich genommen, denn sie hatte dort an diesem Tag ausnahmsweise bis abends neun Uhr zu tun. Sie mußte dies durchschnittlich viermal wöchentlich ausnahmsweise tun. Für diese Überstunden bekam sie natürlich nichts bezahlt, denn sie hatte ja das Recht, jeden Ersten zu kündigen, wenn sie arbeitslos werden wollte.
„Gib mir was von deinem Kartoffelsalat“, sagte sie plötzlich, denn plötzlich mußte sie noch etwas verzehren. „Bitte“, meinte Kobler, und es war ihm unvermittelt, als müßte er sich eigentlich schämen, daß er nach Barcelona fährt.
„Es wird sehr anstrengend werden“, sagte er.
„Dann wird es also heut nacht nichts“, sagte sie.
„Nein“, sagte er.[1]
[1] Ö. v. H.: Gesammelte Werke. Bd. 12, S. 151-154.