Viktualienmarkt
Sigi Sommer beginnt sein Tagwerk als Chronist Münchens häufig mit einem Gang über den Viktualienmarkt, oftmals mit einer Zeitung unter dem Arm, zumeist im Gespräch mit Passanten und Bekannten.
Der Viktualienmarkt, Lebensmittel- und Feinschmeckermarkt sowie Touristenmagnet, ist somit wohl nicht zufällig Schauplatz der ersten Blasius-Blinzl-Glosse in der Rubrik „Lokalspitze“ in der Süddeutschen Zeitung am 21. November 1949.
Der damalige SZ-Lokalchef Bernhard Pollak lässt seine Idee, mit einer Glosse eine typische Münchner Kunstfigur – augenzwinkernd, daher der Nachname Blinzl – über die aktuellen Stadtgeschehnisse granteln zu lassen, von Sigi Sommer umsetzen. Zum Gefallen vieler: Der Verleger beider Zeitungen in der Sendlinger Straße, Werner Friedmann, transferiert die Blasius-Kolumne nach Erscheinen der zweiten Glosse zur Abendzeitung.
Laut Spiegel vom 16. Dezember 1953 „übernahm Lokalreporter Sommer die Innereien des Gemüts von seinem eigenen Onkel, „einem Postamtmann a. D., der unentwegt prozessierte, schimpfte und sich sein Suppengrün – als Sendlinger – liebevoll in Schwabing einkaufte". Die Kunstfigur „Blasius der Spaziergänger“ gestatte, so der Spiegel, „eine Unbefangenheit, deren sich kein Reporter und kein Kritiker sonst bedienen dürften“.
Der Karikaturist Ernst Hürlimann trägt dabei 37 Jahre lang als kongenialer Blasius-Zeichner seinen Teil zum Erfolg bei.
In der ersten Blasius-Kolumne geht es um Eierpreise: „Der Münchner Bundesbürger Blasius Blinzl steht vor dem Eierstand der Walburga Eisenherz auf dem Viktualienmarkt“. Die Eier kosten derart viel, nämlich 53 Pfennig, da die Verkäuferin, nach eigener Auskunft auf Blasius' Empörung hin, sonst draufzahlt. Die Kolumne endet pointiert damit, dass Blasius die langfristige Ersparnis beim Kauf einer Henne, statt Eiern, kalkuliert: „‚Freili, Herr Nachbar‘, dienert die Standlfrau, und Blinzl erklärt: ‚De is kafft!‘ – Er schlägt zufrieden, mit der gerupften Eierfabrik unter dem Arm, den Heimweg an“.
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Sigi Sommer beginnt sein Tagwerk als Chronist Münchens häufig mit einem Gang über den Viktualienmarkt, oftmals mit einer Zeitung unter dem Arm, zumeist im Gespräch mit Passanten und Bekannten.
Der Viktualienmarkt, Lebensmittel- und Feinschmeckermarkt sowie Touristenmagnet, ist somit wohl nicht zufällig Schauplatz der ersten Blasius-Blinzl-Glosse in der Rubrik „Lokalspitze“ in der Süddeutschen Zeitung am 21. November 1949.
Der damalige SZ-Lokalchef Bernhard Pollak lässt seine Idee, mit einer Glosse eine typische Münchner Kunstfigur – augenzwinkernd, daher der Nachname Blinzl – über die aktuellen Stadtgeschehnisse granteln zu lassen, von Sigi Sommer umsetzen. Zum Gefallen vieler: Der Verleger beider Zeitungen in der Sendlinger Straße, Werner Friedmann, transferiert die Blasius-Kolumne nach Erscheinen der zweiten Glosse zur Abendzeitung.
Laut Spiegel vom 16. Dezember 1953 „übernahm Lokalreporter Sommer die Innereien des Gemüts von seinem eigenen Onkel, „einem Postamtmann a. D., der unentwegt prozessierte, schimpfte und sich sein Suppengrün – als Sendlinger – liebevoll in Schwabing einkaufte". Die Kunstfigur „Blasius der Spaziergänger“ gestatte, so der Spiegel, „eine Unbefangenheit, deren sich kein Reporter und kein Kritiker sonst bedienen dürften“.
Der Karikaturist Ernst Hürlimann trägt dabei 37 Jahre lang als kongenialer Blasius-Zeichner seinen Teil zum Erfolg bei.
In der ersten Blasius-Kolumne geht es um Eierpreise: „Der Münchner Bundesbürger Blasius Blinzl steht vor dem Eierstand der Walburga Eisenherz auf dem Viktualienmarkt“. Die Eier kosten derart viel, nämlich 53 Pfennig, da die Verkäuferin, nach eigener Auskunft auf Blasius' Empörung hin, sonst draufzahlt. Die Kolumne endet pointiert damit, dass Blasius die langfristige Ersparnis beim Kauf einer Henne, statt Eiern, kalkuliert: „‚Freili, Herr Nachbar‘, dienert die Standlfrau, und Blinzl erklärt: ‚De is kafft!‘ – Er schlägt zufrieden, mit der gerupften Eierfabrik unter dem Arm, den Heimweg an“.
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