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Geb.: 6. 1.1945 in Sankt Heinrich

Anatol Regnier

Der Schriftsteller, Chansonnier und Gitarrist Anatol Regnier wird 1945 in St. Heinrich bei Münsing geboren. Sein literarisches Schaffen handelt zum Großteil von seiner eigenen berühmten Familie, den Wedekinds. Er berichtet aber auch von Leben und Wirken anderer Kinder berühmter Eltern (darunter Gero Erhardt, Erika, Klaus und Frido Mann sowie Falladas Söhne). Darüber hinaus schreibt Regnier Romane und spielt Musik. 

Werdegang

Anatol Regnier ist der Sohn von Pamela Wedekind und Charles Regnier, beides bekannte Persönlichkeiten: Die Mutter ist die ältere Tochter des Dramatikers Frank Wedekind und steht selbst im Rampenlicht als Schauspielerin und Sängerin, der Vater ist Schauspieler fürs Fernsehen und Theater. Regnier studiert in London am Royal College of Music und doziert später am Richard-Strauss-Konservatorium in München. 1985 wandert er mit seiner ersten Frau, der israelischen Sängerin Nehama Hendel, und seinen Kindern nach Australien aus.

Anatol Regnier lebt heute mit seiner zweiten Ehefrau in München und am Starnberger See.

Wichtige Werke

Sein literarisches Schaffen handelt zum Großteil von seiner eigenen berühmten Familie. Regnier befasst sich u.a. mit seinem Großvater Frank Wedekind in der gleichnamigen Biografie Frank Wedekind. Eine Männertragödie (2008) und schreibt über seine Großmutter in Du auf deinem höchsten Dach. Tilly Wedekind und ihre Töchter (2003). In seiner Studie Wir Nachgeborenen. Geschichten über Kinder berühmter Eltern (2014) betrachtet der Autor das Leben und Wirken von Kindern berühmter Eltern (darunter Gero Erhardt, Erika, Klaus und Frido Mann sowie Falladas Söhne) und wie diese mit dem elterlichen Vermächtnis umgehen bzw. ihr eigenes Leben im Schatten ihrer Erzeuger und Vorfahren gestalten. Eine Audio-CD mit Bänkelliedern und Gedichten seines Großvaters u.d.T. Greife wacker nach der Sünde (2005) spielt Regnier zusammen mit seiner Schwester Carola ein.

Belletristisch ragt vor allem sein eigener Roman Damals in Bolechów. Ene jüdische Odysee (1997) heraus, welcher die Geschichte einer jüdischen Familie und deren Verfolgung während des NS-Regimes eindrucksvoll schildert. In Jeder schreibt für sich allein (2022) analysiert Regnier die literarische Szene der NS-Zeit anhand einer zentralen Frage: War es möglich, als Schriftsteller im nationalsozialistischen Deutschland integer zu bleiben? 2024 erscheint seine Autobiografie Erinnerungen eines Taugenichts.

Preise & Auszeichnungen

Für sein Werk erhält Regnier mehrere literarische Auszeichnungen, darunter 2005 den Ernst-Hoferichter-Preis und 2012 den Schwabinger Kunstpreis (Ehrenpreis).

Mitgliedschaften

Seit 2007 ist er Mitglied bei der süddeutschen Literatenvereinigung „Die Turmschreiber“.

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