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Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises 2015 an Christoph Süß

Am gestrigen Abend wurde zum 40. Mal der mit 5.000 Euro dotierte Ernst-Hoferichter-Preis in feierlichem Rahmen im Literaturhaus München durch den Kulturreferenten Dr. Hans-Georg Küppers verliehen. Ausgezeichnet wurde dieses Jahr der Münchner Kabarettist, Moderator und Autor Christoph Süß.

Nach dem Tod des bekannten Münchner Publizisten Ernst Hoferichter setzte Hoferichters Witwe Franzi die Stadt 1975 als Erbin ein mit der Auflage, die Stiftung Ernst-Hoferichter-Preis einzurichten. Seitdem werden jährlich Münchner Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett von der Ernst-Hoferichter-Stiftung geehrt. Die Auszeichnung ist gedacht als Förderung für freischaffende Autorinnen und Autoren, die in ihren Werken wie Ernst Hoferichter „Originalität mit Weltoffenheit und Humor“ verbinden.

In den vergangenen 40 Jahren wurde diese Ehre fast 100 KünstlerInnen zuteil. Doch das Jubiläum wurde auch getrübt von einer schlechten Nachricht, denn zum ersten – und vermutlich auch nicht zum letzten – Mal konnte der Preis 2015 aufgrund der niedrigen Zinserträge nur an eine und nicht wie bisher üblich an zwei Personen vergeben werden, was auch Küppers in seiner Begrüßungsrede sehr bedauerte.

Cover zu Christoph Süß' Buch Ich denke, also bin ich verwirrt © Piper / Christoph Süß (links) und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers bei der Preisverleihung im Literaturhaus © Literaturportal Bayern

Umso mehr freute sich Christoph Süß über seine Auszeichnung. Mit ihm geht der Ernst-Hoferichter-Preis an einen echten „Querdenker mit Rampensau-Gen“. Als „aufklärerischer Satiriker" hat er sich den Ernst-Hoferichter-Preis „mit Originalität und Weltoffenheit und Humor“ verdient“, so Küppers bei der Urkundenübergabe.

Christoph Süß wurde 1967 in München geboren und begann 1990 zunächst ein Studium der Philosophie, dass er aber zugunsten seiner Kabarettistenkarriere abbrach. 1995 startete er mit seinem ersten Soloprogramm. 1998 engagierte ihn das Bayerische Fernsehen als Moderator für das Polit- und Satiremagazin „quer“, das seitdem wöchentlich zu sehen ist. Er moderiert zahlreiche Fernseh-Galas und  bis vor kurzer Zeit war er in seiner Kolumne „Süßstoff der Woche“ auf Bayern 2 zu hören. Auch als Schauspieler wirkte er in Filmen von Marcus H. Rosenmüller und Helmut Dietl mit und hat nicht zuletzt zwei Bücher veröffentlicht.

Die Laudatio für Süß hielt sein langjähriger Freund und Kollege Christian Springer, der es sich nicht nehmen ließ, die ein oder andere amüsante Anekdote von gemeinsamen Fressorgien, störrischen Eseln oder abenteuerlichen Kamelritten zum Besten zu geben. Für den musikalischen Rahmen des Festaktes sorgte das Duo Toni Hornsteiner (Zither, Gesang) und Christoph Kriner (Gitarre, Gesang) aus Mittenwald, die den Abend gebührend ausklingen ließen.

Der Jury gehörten der Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Dr. Hans-Georg Küppers (Vorsitz), der Leiter der Münchner Stadtbibliothek, Dr. Arne Ackermann, sowie Wolfgang Görl, Dr. Brigitta Rambeck, Michael Skasa und Christian Ude an.