[#litmuc14]: Fernsehpreis an Dominik Graf und Hans-Michael Marten

Der städtische Fernsehpreis LiteraVision wurde am Samstagabend in den Kategorien Lang- und Kurzfilm vergeben. Bürgermeister Josef Schmid hat die mit je 5 000 Euro dotierten Preise im Literaturhaus München verliehen.

Der Fernsehpreis LiteraVision in der Kategorie Langfilm 2014 geht an Dominik Graf für Lawinen der Erinnerung. Ein Film über Oliver Storz. SWR / arte / WDR, 88:40 Min. In der Jurybegründung heißt es: „‚Lawinen der Erinnerung‘ von Dominik Graf ist eine Hommage an den Dramaturgen, Drehbuchautor und Regisseur Oliver Storz, der noch in hohem Alter seinen Lebensroman ‚Die Freibadclique‘ geschrieben hat. Mit leichter Hand gelingt es Graf, die literarischen Erinnerungen von Storz in eine hochpoetische, formal innovative Filmerzählung zusammenzufügen, die weit über eine bloße biografische Skizze hinausgeht. Dieser Film ist eine kreative Auseinandersetzung mit dem persönlichen Gedächtnis, mit dem kollektiven Gedächtnis Deutschlands und mit dem Raum, den Gedächtnis im Medium Fernsehen überhaupt einnehmen kann. Ein berührender und kluger Film, der die innere Notwendigkeit, aus der Kunst entsteht, dokumentiert.“

Der Fernsehpreis LiteraVision in der Kategorie Kurzfilm 2014 geht an Hans-Michael Marten für artour: David Wagners Roman ‚Leben‘. MDR, 4:02 Min. Dazu die Jury: „Einen stillen Mann zum Sprechen bringen, das gelingt Hans-Michael Marten in seinem Beitrag über David Wagners Roman ‚Leben‘. Es geht um die vielfältigen Auseinandersetzungen eines Schriftstellers mit einer Transplantation. Dem Buch entsprechend sind die Filmbilder zugleich voller Tiefe und Gelassenheit und geben ihm mit lichtdurchfluteten Alltagsszenen eine zusätzliche Ebene voller Lebensfreude. Atmosphärisch stimmig, überraschend und einfallsreich nutzt der Filmautor Hans-Michael Marten das knappe Format von vier Minuten.“

Der Fernsehwettbewerb LiteraVision 2014 wurde von der Landeshauptstadt München zum 21. Mal veranstaltet. Alle zwei Jahre zeichnet der Preis Regisseurinnen und Regisseure aus, die herausragende Fernsehfilme über Bücher, Autorinnen und Autoren gedreht haben. Zur Jury 2014 gehören: Yasemin Ergin (Preisträgerin 2012), Stephan Hutter (Prokino Filmverleih), Kirsten Martins (Filmkritikerin), Doris Metz (Regisseurin), Christiane Schmidt (Lektorin) und Dr. Andreas Ströhl (Goethe-Institut) sowie aus dem Münchner Stadtrat Kathrin Abele, Beatrix Burkhardt, Kristina Frank, Dr. Florian Roth und Klaus Peter Rupp. Der Fernsehpreis LiteraVision wurde 2014 erstmals im Rahmen des Literaturfests München vergeben.