Buchempfehlungen in Erinnerung an den 9. November 1938
Heute vor 85 Jahren, am 9. November 1938, riefen die Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen in ganz Deutschland zu zerstören. Anlässlich der aktuell wieder steigenden antisemitischen Übergriffe ist ein wachsames Erinnern heute besonders aktuell. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat zu diesem Anlass ein Extrablatt mit Buchtipps zusammengestellt. Denn Lektüre ist auch eine Form des Eingedenkens.
*
Peter Sís (Text und Ill.)
Nicky & Vera
Ein stiller Held des Holocaust und die Kinder, die er rettete
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit.
Hildesheim: Gerstenberg 2022.
64 Seiten. 18 Euro. Ab 5 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6151-6
Im Dezember 1938 reist der Engländer Nicholas Winston nach Prag, um 669 jüdische Kinder vor den Nationalsozialismus zu retten. Der Künstler Peter Sís widmet sich in berührenden und poetischen Bildern dieser Rettung, spielt mit Perspektiven, Farben und erzählt von Mut, Menschlichkeit und auch davon, dass man still heldenhaft sein kann.
Rose Lagercrantz (Text) & Rebecka Lagercrantz (Ill.)
Zwei von jedem
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch.
Frankfurt am Main: Moritz 2021.
120 Seiten. 14 Euro. Ab 9 Jahren.
ISBN 978-3-89565-419-0
Zwei Freunde werden getrennt. Luli folgt ihrem Vater in die USA, Eli wird in ein Konzentrationslager deportiert, überlebt und kann nach Schweden gehen. Doch wie kann man das, was Eli erlebt hat, erzählen? In einfachen, knappen Worten schildert er das, was er ertragen musste. Die Illustrationen – Tuschezeichnungen, Vignetten – nähern sich dem an, was Eli nicht erzählen kann. Ein eindringliches, ein bewegendes Buch nicht nur für Kinder!
Ziggy Hanaor & Benjamin Phillips
Alte Zachen
Benni und seine jüdische Großmutter gehen einkaufen
Berlin: Hatje Cantz 2023.
72 Seiten. 22 Euro. Ab 8 Jahren.
ISBN 978-3-7757-5391-3
Benni geht mit seiner Bubbe Rosa in Brooklyn von Geschäft zu Geschäft, um alles für das Freitagabendessen am Schabbat einzukaufen. Dabei vermischen sich die Erinnerungen der Großmutter, schweifen in die Vergangenheit und berichten von ihrer Kindheit in Deutschland. Ein Comic, der berührend von Antisemitismus, jüdischer Identität und dem Dialog zwischen den Generationen erzählt.
Isaac Blum
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Aus dem Amerikanischen von Gundula Schiffer.
Weinheim: Beltz & Gelberg 2022.
220 Seiten. 15 Euro. Ab 12 Jahren. ISBN 978-3-407-75721-0
Eine streng orthodoxe Familie in einer US-amerikanischen Kleinstadt. Hoodie besucht die Jeschiva, lernt den Talmud kennen und begegnet zufällig dem Mädchen Anna-Marie. Er muss aber auch erleben, dass die Stadt die jüdische Gemeinde ablehnt. Der Roman spielt mit Gegensätzen, erzählt jüdisches Leben und entfaltet einen Helden, der auf der Suche nach seiner Bestimmung ist. Ein Roman, der nicht nur Jugendlichen gefallen dürfte!
Astrid Sy
Nenn keine Namen
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf.
Hildesheim: Gerstenberg 2023.
500 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6181-3
Amsterdam 1942: Studierende schmuggeln Kinder aus einem jüdischen Kinderheim, um diese vor drohenden Deportationen zu retten. Die Kinder kommen in Familien unter, dürfen weder ihre Namen noch die jüdische Herkunft verraten. Die Journalistin Astrid Sy setzt mit ihrem Buch den Rettern und den Geretteten ein Denkmal. Sie erzählt schonungslos von Angst, aber auch von Hoffnung.
Hannah Pick-Goslar
Meine Freundin Anne Frank
Die Geschichte unserer Freundschaft und mein Leben nach dem Holocaust
Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke.
München: Penguin 2023.
385 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-328-60300-9
Hannah Pick-Goslar war Anne Franks beste Freundin, überlebte das Konzentrationslager und erzählt in der berührenden Biografie von ihrer Kindheit in Amsterdam, von Schmerz und Verlust in der Jugend. Aber es ist auch die Geschichte einer Frau, die das Grauen überlebte und sich in Israel ein Leben aufbauen konnte.
Reiner Engelmann
Wir haben das KZ überlebt
Zeitzeugen berichten
München: cbj 2015.
256 Seiten. 10 Euro. Ab 12 Jahren.
ISBN 978-3-570-31410-4
Reiner Engelmann lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, die unsägliches Leid in den Konzentrationslagern erfahren haben und davon erzählen. Ihre Erinnerungen sind wichtige Dokumente gegen das Vergessen! Sie zeugen von ihrem Mut und dem Wunsch nach einem Leben. Ein wichtiges Dokument!
Mirjam Pressler
Ein Buch für Hanna
Weinheim: Beltz & Gelberg 2011.
352 Seiten. 7,99 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-407-74311-4
Die 14-jährige Hanna muss im Sommer 1939 Deutschland verlassen, um ins damalige Palästina zu kommen. Doch sie bleibt zunächst in Dänemark, wird nach Theresienstadt deportiert und kann erst 1948 auswandern. Ein beeindruckender Roman, der auf Tatsachen basiert und von Mirjam Pressler poetisch und ergreifend erzählt wird.
Michael Wolffsohn
Ewige Schuld?
75 Jahre deutsch-jüdisch-israelische Beziehungen
München: LMV 2023.
220 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-37844-3651-7
Der renommierte Historiker Michael Wolffsohn überarbeitet zum 75. Jahrestag der Gründung Israels sein Werk aus dem Jahre 1988 neu und fragt nach der Beziehung zwischen Deutschen, Juden und Israelis. Klug und scharfsinnig in seinen Analysen gelingt es Wolffsohn über Erinnerungskultur und Geschichte zu schreiben! Ein Buch, das auch in schulische Kontexte gehört.
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Anlässlich „75 Jahre Israel – Freundschaft leben “ haben die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund drei Jubiläums-Michel produziert, die jeweils am 15. der Monate Oktober, November und Dezember 2023 auf allen gängigen Podcastplattformen sowie auf www.akademie-kjl.de und www.mk-online.de an den Start gehen.
Buchempfehlungen in Erinnerung an den 9. November 1938>
Heute vor 85 Jahren, am 9. November 1938, riefen die Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen in ganz Deutschland zu zerstören. Anlässlich der aktuell wieder steigenden antisemitischen Übergriffe ist ein wachsames Erinnern heute besonders aktuell. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat zu diesem Anlass ein Extrablatt mit Buchtipps zusammengestellt. Denn Lektüre ist auch eine Form des Eingedenkens.
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Peter Sís (Text und Ill.)
Nicky & Vera
Ein stiller Held des Holocaust und die Kinder, die er rettete
Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit.
Hildesheim: Gerstenberg 2022.
64 Seiten. 18 Euro. Ab 5 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6151-6
Im Dezember 1938 reist der Engländer Nicholas Winston nach Prag, um 669 jüdische Kinder vor den Nationalsozialismus zu retten. Der Künstler Peter Sís widmet sich in berührenden und poetischen Bildern dieser Rettung, spielt mit Perspektiven, Farben und erzählt von Mut, Menschlichkeit und auch davon, dass man still heldenhaft sein kann.
Rose Lagercrantz (Text) & Rebecka Lagercrantz (Ill.)
Zwei von jedem
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch.
Frankfurt am Main: Moritz 2021.
120 Seiten. 14 Euro. Ab 9 Jahren.
ISBN 978-3-89565-419-0
Zwei Freunde werden getrennt. Luli folgt ihrem Vater in die USA, Eli wird in ein Konzentrationslager deportiert, überlebt und kann nach Schweden gehen. Doch wie kann man das, was Eli erlebt hat, erzählen? In einfachen, knappen Worten schildert er das, was er ertragen musste. Die Illustrationen – Tuschezeichnungen, Vignetten – nähern sich dem an, was Eli nicht erzählen kann. Ein eindringliches, ein bewegendes Buch nicht nur für Kinder!
Ziggy Hanaor & Benjamin Phillips
Alte Zachen
Benni und seine jüdische Großmutter gehen einkaufen
Berlin: Hatje Cantz 2023.
72 Seiten. 22 Euro. Ab 8 Jahren.
ISBN 978-3-7757-5391-3
Benni geht mit seiner Bubbe Rosa in Brooklyn von Geschäft zu Geschäft, um alles für das Freitagabendessen am Schabbat einzukaufen. Dabei vermischen sich die Erinnerungen der Großmutter, schweifen in die Vergangenheit und berichten von ihrer Kindheit in Deutschland. Ein Comic, der berührend von Antisemitismus, jüdischer Identität und dem Dialog zwischen den Generationen erzählt.
Isaac Blum
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Aus dem Amerikanischen von Gundula Schiffer.
Weinheim: Beltz & Gelberg 2022.
220 Seiten. 15 Euro. Ab 12 Jahren. ISBN 978-3-407-75721-0
Eine streng orthodoxe Familie in einer US-amerikanischen Kleinstadt. Hoodie besucht die Jeschiva, lernt den Talmud kennen und begegnet zufällig dem Mädchen Anna-Marie. Er muss aber auch erleben, dass die Stadt die jüdische Gemeinde ablehnt. Der Roman spielt mit Gegensätzen, erzählt jüdisches Leben und entfaltet einen Helden, der auf der Suche nach seiner Bestimmung ist. Ein Roman, der nicht nur Jugendlichen gefallen dürfte!
Astrid Sy
Nenn keine Namen
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf.
Hildesheim: Gerstenberg 2023.
500 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6181-3
Amsterdam 1942: Studierende schmuggeln Kinder aus einem jüdischen Kinderheim, um diese vor drohenden Deportationen zu retten. Die Kinder kommen in Familien unter, dürfen weder ihre Namen noch die jüdische Herkunft verraten. Die Journalistin Astrid Sy setzt mit ihrem Buch den Rettern und den Geretteten ein Denkmal. Sie erzählt schonungslos von Angst, aber auch von Hoffnung.
Hannah Pick-Goslar
Meine Freundin Anne Frank
Die Geschichte unserer Freundschaft und mein Leben nach dem Holocaust
Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke.
München: Penguin 2023.
385 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-328-60300-9
Hannah Pick-Goslar war Anne Franks beste Freundin, überlebte das Konzentrationslager und erzählt in der berührenden Biografie von ihrer Kindheit in Amsterdam, von Schmerz und Verlust in der Jugend. Aber es ist auch die Geschichte einer Frau, die das Grauen überlebte und sich in Israel ein Leben aufbauen konnte.
Reiner Engelmann
Wir haben das KZ überlebt
Zeitzeugen berichten
München: cbj 2015.
256 Seiten. 10 Euro. Ab 12 Jahren.
ISBN 978-3-570-31410-4
Reiner Engelmann lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, die unsägliches Leid in den Konzentrationslagern erfahren haben und davon erzählen. Ihre Erinnerungen sind wichtige Dokumente gegen das Vergessen! Sie zeugen von ihrem Mut und dem Wunsch nach einem Leben. Ein wichtiges Dokument!
Mirjam Pressler
Ein Buch für Hanna
Weinheim: Beltz & Gelberg 2011.
352 Seiten. 7,99 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-407-74311-4
Die 14-jährige Hanna muss im Sommer 1939 Deutschland verlassen, um ins damalige Palästina zu kommen. Doch sie bleibt zunächst in Dänemark, wird nach Theresienstadt deportiert und kann erst 1948 auswandern. Ein beeindruckender Roman, der auf Tatsachen basiert und von Mirjam Pressler poetisch und ergreifend erzählt wird.
Michael Wolffsohn
Ewige Schuld?
75 Jahre deutsch-jüdisch-israelische Beziehungen
München: LMV 2023.
220 Seiten. 24 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-37844-3651-7
Der renommierte Historiker Michael Wolffsohn überarbeitet zum 75. Jahrestag der Gründung Israels sein Werk aus dem Jahre 1988 neu und fragt nach der Beziehung zwischen Deutschen, Juden und Israelis. Klug und scharfsinnig in seinen Analysen gelingt es Wolffsohn über Erinnerungskultur und Geschichte zu schreiben! Ein Buch, das auch in schulische Kontexte gehört.
**
Anlässlich „75 Jahre Israel – Freundschaft leben “ haben die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund drei Jubiläums-Michel produziert, die jeweils am 15. der Monate Oktober, November und Dezember 2023 auf allen gängigen Podcastplattformen sowie auf www.akademie-kjl.de und www.mk-online.de an den Start gehen.