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Alexandra Riedel erhält Hauptpreis des 20. Wortspiele-Festivals

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(c) Eva Demmelhuber

Alexandra Riedel ist die diesjährige Gewinnerin des Bayern-2-Preises, der im Rahmen der Münchner Wortspiele vergeben wurde. Geboren 1980 in Süddeutschland und aufgewachsen in Norddeutschland, studierte sie Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur an der HU Berlin. Danach folgte ein Masterstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2014 war sie unter den Finalist*innen beim 22. Open Mike. Alexandra Riedel lebt in Berlin.

Den Bayern-2-Wortspiele-Preis erhält sie für einen Auszug aus ihrem ersten Roman Sonne, Mond, Zinn (Verbrecher Verlag).

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Jurybegründung

Aufgespannt zwischen Groteske, Beschreibung, poetischen und mythologischen Assoziationen lässt Alexandra Riedel ihren Protagonisten, den Fluglotsen Gustav Zinn, der wie schon seine Mutter vaterlos aufwuchs, von seinen Familienverhältnissen erzählen: „Dinge passieren. Menschen auch", heißt es im Roman Sonne, Mond, Zinn, der fragt: Welche Folgen kann ein Seitensprung haben, über Generationen hinweg?

Der Schmerz, die Leerstellen sind fühlbar, ohne explizit benannt zu werden. Wir begleiten Zinn zur Beerdigung seines unbekannten Großvaters in eine Familie, die er weniger kennt als den Sternenhimmel, und doch tragen er und seine Mutter Anteile dieser fremden Familie mit sich.

Ein stilsicherer, nachdenklicher, auch komischer Text, der elegant Fragmente aus Vergangenheit und Gegenwart verwebt und in einer vertrackten Perspektive erzählt, im „Du“ an die Mutter.