Info
10.07.2018, 03:43 Uhr
Freundeskreis Sophie La Roche
Betriebsgeflüster
images/lpbblogs/instblog/2018/klein/laroche_164.jpg
Sophie La Roche

Freundeskreis Sophie La Roche ehrt den Irseer Schriftsteller Hans-Wilhelm Smolik

https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbblogs/instblog/2018/klein/Rose_kl.jpg
Ingrid Zasche (links) und Sabine Smolik-Pfeifer lesen am Grab von Hans-Wilhelm Smolik aus seinem Werk; (c) Kurt Fischer, Freundeskreis Sophie La Roche e.V.

Die seit Jahrzehnten von den Deutschen Literaturlandschaften e.V. mit Sitz in Nordhorn alljährlich ausgeschriebene Rosenaktion für verstorbene Dichter führte in diesem Jahr den Freundeskreis Sophie La Roche aus Kaufbeuren an die Grabstätte von Hans-Wilhelm Smolik, der am 1. November 1906 in Leipzig geboren wurde und am 17. Mai 1962 in Irsee bei Kaufbeuren verstarb.

Im Beisein von Andreas Lieb, dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Irsee, trafen sich Literaturfreunde an der Irseer Grabstätte des Schriftstellers. Helga Ilgenfritz, Vorsitzende des Freundeskreises Sophie La Roche e.V., erläuterte im Rahmen ihrer einleitenden Worte die zurückliegenden bundesweiten „Rosen“-Aktivitäten der Deutschen Literaturlandschaften e.V. sowie die jetzt schon etliche Jahre währende Teilnahme des Freundeskreises Sophie La Roche. Hans-Wilhelm Smolik, der sich anfangs vor allem der Naturdichtung und dem Jugendbuch verschrieben hatte, verfasste ab 1956 auch zahlreiche Sachbücher, zum Beispiel Tausend Wunder auf stillen Wegen, ein Jahreszeitenbuch, das Große Bertelsmann Tierlexikon sowie das Buch Garten ganz neu entdeckt, das 1962 mit dem Deutschen Gartenbuchpreis ausgezeichnet wurde. Bis zu seinem Tod veröffentlichte Hans-Wilhelm Smolik 55 Bücher, 60 Hörspiele entstanden nach seinen Vorlagen.

Nach der Einleitung gaben die Tochter des Schriftstellers, Sabine Smolik-Pfeifer, und Ingrid Zasche, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Sophie La Roche, einen kleinen Querschnitt durch die Werke von Hans-Wilhelm Smolik zum Besten, beginnend mit dem Kapitel „Vom ‚Ja!‘ zum Leben und der Kunst des artgemäßen Abgangs“ aus Zackenfrack versteht zu leben. Weiter ging es mit dem Anfang und dem Happy End des Naturmärchens Nicks Brautfahrt. Aus dem Werk Schniefnase, der Igel wurde das Kapitel Schniefnase geht schlafen vorgelesen, ehe zum Abschluss einige Gedichte wie Der Mantel des Vergessens, Der Brief, Wiesenmärchen und An den Gräserwind zum Vortrag kamen.

Von Hans-Wilhelm Smolik stammt auch ein Sinnspruch über die „Beständigkeit“, der gerade in der infolge des rasanten technischen Fortschritts im ständigen Wandel begriffenen Gegenwart noch weitaus mehr Bedeutung erhält als zu Lebzeiten des Schriftstellers: „Wir werden erkennen, dass nichts beständig ist außer dem Wandel. Und diese Erkenntnis wird sich verstärken, wenn wir den Blick zum bestirnten Himmel über uns erheben und eine kleine Ahnung von der Unermesslichkeit der Gestirne und den Weiten des Alls bekommen.“

Nach Abschluss des Rosengedenkens auf dem Irseer Friedhof begaben sich die Teilnehmer noch ins Klosterbräustüberl, um dort den Gedankenaustausch und die Erinnerungen an Hans-Wilhelm Smolik fortzusetzen.

Verwandte Inhalte
Städteporträts
Städteporträts