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Bayerisches Übersetzerstipendium 2018 für Tanja Handels

Mit dem Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern wird in diesem Jahr Tanja Handels aus München ausgezeichnet. Sie erhält das mit 6.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium für ihre Erstübersetzung der Essaysammlung Feel Free von Zadie Smith aus dem Englischen ins Deutsche. Das Buch umfasst 31 Essays zu politischen und kulturellen, insbesondere literarischen Themen. Die Essaysammlung der in New York lebenden britischen Autorin Smith ist im Original 2018 in London erschienen und wurde von der englischsprachigen Presse als eines der literarischen Ereignisse des Jahres angekündigt.

Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle zeigt sich erfreut über die Wahl der Jury: „Literarische Übersetzerinnen und Übersetzer sind Kulturvermittler ersten Ranges: Sie bauen Brücken zwischen den Literaturen der Welt und fördern so Dialog, Völkerverständigung und Integration. Das Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern honoriert die wertvolle Arbeit der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer. Ich freue mich sehr, dass der Freistaat Bayern in diesem Jahr das interessante Übersetzungsprojekt von Tanja Handels und damit eine Übersetzerin, die dem deutschen Lesepublikum eine sehr markante literarische Stimme der Gegenwart zugänglich macht, mit dem Übersetzerstipendium unterstützt.“

 

Stilistisches Feingefühl, gute Lesbarkeit und poetische Kraft

Tanja Handels überzeugte die Jury „mit dem stilistischen Feingefühl ihrer Übersetzung, mit dem sie die Übertragung der sprachlichen Spielereien der Autorin meistert.“ Durch Tanja Handels Beweglichkeit im Deutschen werde der Text trotz der anspruchsvollen Thematik gut lesbar und behalte gleichzeitig seine poetische Kraft: „Es gelingt der Übersetzerin, die Leichtigkeit und Lakonik des sehr anspruchsvollen Originals zu wahren. Die umfassende Recherchearbeit, die die immense Themenfülle dieser Essays erfordert, bleibt – wie so oft in der Übersetzungsarbeit – unsichtbar.“

Das Arbeitsstipendium wird jährlich vom Bayerischen Kunstministerium an einen literarischen Übersetzer oder eine literarische Übersetzerin vergeben, 2018 zum zehnten Mal. Das Stipendium soll ermöglichen, sich mit ganzer Energie einem Übersetzungsvorhaben zu widmen. Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle wird das Stipendium am 9. Juli im Literaturhaus München an Tanja Handels verleihen. Der Jury gehören in diesem Jahr die Übersetzerinnen Michaela Meßner, Andrea Ott und Rosemarie Tietze an.

Tanja Handels studierte Anglistik, Komparatistik und Theaterwissenschaft an der LMU München und schloss dort ein Aufbaustudium Literarisches Übersetzen aus dem Englischen an. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Verlags- und Sprachdienstleistungsbereich übersetzt sie seit 2003 literarische Texte aus dem Englischen ins Deutsche, hauptsächlich zeitgenössische Romane aus England, Irland und den USA, aber auch Klassiker aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie Essays, Zeitschriftenartikel, Biographien und Sachbücher.

Neben der eigentlichen Übersetzungsarbeit ist Tanja Handels Dozentin und Koordinatorin für Literarisches Übersetzen an der LMU München sowie Mitbegründerin des weiterbildenden Masterstudiengangs Literarisches Übersetzen. Für ihre Übersetzungstätigkeit wurde sie bereits mit etlichen Arbeitsstipendien des Deutschen Übersetzungsfonds, der Landeshauptstadt München und des Literarischen Colloquiums Berlin ausgezeichnet.

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