Dirk van Gunsteren erhält Münchner Übersetzerpreis
Der diesjährige Übersetzerpreis der Stadt München wird an Dirk van Gunsteren vergeben. Dies beschloss der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München auf Empfehlung einer Jury am 8. März. Der Übersetzerpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten, die in München oder der Region München leben, für herausragende übersetzerische Leistungen (Gesamtschaffen) und besondere Verdienste um die Vermittlung fremdsprachiger Literatur in Deutschland verliehen. Berücksichtigt werden Übersetzungsleistungen im Bereich Belletristik, Essay und geisteswissenschaftliches Sachbuch mit literarischer Qualität.
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Die Begründung der Jury
„Danke für Ihre Arbeit. Ich verlange nur, dass es im Deutschen besser klingt als im Englischen“, schrieb der große Thomas Pynchon einmal an seinen Übersetzer Dirk van Gunsteren. Obwohl das mit einem Augenzwinkern gemeint war, gelingt es Dirk van Gunsteren tatsächlich immer wieder, und nicht nur im Falle von Pynchon, diese Forderung zu erfüllen. Jedenfalls in dem Sinn, dass seine Übertragungen ins Deutsche so gut klingen, als hätten sie der englischen Vorlage gar nicht bedurft. Und dieses Kunststück vollbringt er nicht nur in Fällen, die ihm besonders liegen, sondern bei den unterschiedlichsten Schreibweisen und Autoren.
Dirk van Gunsteren ist ein ebenso brillanter wie zuverlässiger Generalist. Er vermag die moderne Romankunst eines John Dos Passos so gut zu erschließen wie die postmodernen Kapriolen eines Thomas Pynchon oder die lebensprallen Provinzwelten von Richard Russo und Castle Freeman. Er hat den richtigen Ton für Hauptwerke eines Philip Roth oder T.C. Boyle genauso gefunden wie für Henry David Thoreau, John Irving, Jonathan Safran Foer oder John Grisham.
Angeeignet hat er sich diese Könnerschaft nicht durch literaturwissenschaftliche Studien, sondern durch Lesen. Geboren wurde er 1953 in Düsseldorf, sein Bildungsweg führte ihn auf Reisen u.a. nach Indien, England und in die USA, in München studierte er Amerikanistik. 1984 begann er mit dem Übersetzen. Inzwischen sind es um die hundert Titel, die Dirk van Gunsteren mit sprachlicher Genauigkeit, eminentem Tonlagengespür und sicherer Intuition für die gesamte Werkgestalt ins Deutsche übertragen hat.
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Öffentliche Preisverleihung: Dienstag, 24. April, 19 Uhr, im Literaturhaus München statt. Die Laudatio hält Thomas Überhoff (Rowohlt Verlag).
Musik: Oktober Folk Club
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Der diesjährige Übersetzerpreis der Stadt München wird an Dirk van Gunsteren vergeben. Dies beschloss der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München auf Empfehlung einer Jury am 8. März. Der Übersetzerpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten, die in München oder der Region München leben, für herausragende übersetzerische Leistungen (Gesamtschaffen) und besondere Verdienste um die Vermittlung fremdsprachiger Literatur in Deutschland verliehen. Berücksichtigt werden Übersetzungsleistungen im Bereich Belletristik, Essay und geisteswissenschaftliches Sachbuch mit literarischer Qualität.
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Die Begründung der Jury
„Danke für Ihre Arbeit. Ich verlange nur, dass es im Deutschen besser klingt als im Englischen“, schrieb der große Thomas Pynchon einmal an seinen Übersetzer Dirk van Gunsteren. Obwohl das mit einem Augenzwinkern gemeint war, gelingt es Dirk van Gunsteren tatsächlich immer wieder, und nicht nur im Falle von Pynchon, diese Forderung zu erfüllen. Jedenfalls in dem Sinn, dass seine Übertragungen ins Deutsche so gut klingen, als hätten sie der englischen Vorlage gar nicht bedurft. Und dieses Kunststück vollbringt er nicht nur in Fällen, die ihm besonders liegen, sondern bei den unterschiedlichsten Schreibweisen und Autoren.
Dirk van Gunsteren ist ein ebenso brillanter wie zuverlässiger Generalist. Er vermag die moderne Romankunst eines John Dos Passos so gut zu erschließen wie die postmodernen Kapriolen eines Thomas Pynchon oder die lebensprallen Provinzwelten von Richard Russo und Castle Freeman. Er hat den richtigen Ton für Hauptwerke eines Philip Roth oder T.C. Boyle genauso gefunden wie für Henry David Thoreau, John Irving, Jonathan Safran Foer oder John Grisham.
Angeeignet hat er sich diese Könnerschaft nicht durch literaturwissenschaftliche Studien, sondern durch Lesen. Geboren wurde er 1953 in Düsseldorf, sein Bildungsweg führte ihn auf Reisen u.a. nach Indien, England und in die USA, in München studierte er Amerikanistik. 1984 begann er mit dem Übersetzen. Inzwischen sind es um die hundert Titel, die Dirk van Gunsteren mit sprachlicher Genauigkeit, eminentem Tonlagengespür und sicherer Intuition für die gesamte Werkgestalt ins Deutsche übertragen hat.
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Öffentliche Preisverleihung: Dienstag, 24. April, 19 Uhr, im Literaturhaus München statt. Die Laudatio hält Thomas Überhoff (Rowohlt Verlag).
Musik: Oktober Folk Club