Übersetzerpreis der Kulturstiftung Erlangen für Dagmara Kraus
Anlässlich des 37. Erlanger Poetenfests (24. bis 27. August 2017) vergibt die Kulturstiftung Erlangen zum siebten Mal den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an die Lyrikerin und Übersetzerin Dagmara Kraus verliehen. Dagmara Kraus nimmt die Auszeichnung am Donnerstag, 24. August 2017, 18:00 Uhr in der Erlanger Orangerie entgegen, die Laudatio auf Dagmara Kraus hält die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf.
*
„Dagmara Kraus ist eine der erstaunlichsten lyrischen Stimmen der neuen Literatur. Die in Wrocław (Polen) geborene Autorin übersetzte u. a. die polnischen Dichter Miron Białoszewski, Joanna Mueller und Edward Stachura. Ihre mehrsprachige Lyrik – „kummerang“ (2012), „kleine grammaturgie“ (2013), „das vogelmot schlich mit geknickter schnute“ (2015) und „wehbuch (undichte prosage)“ (2016) – oszilliert virtuos zwischen den Formen und Sprachen, ihre poetische Erkundung der Plansprachen („wechselreden auf langue bleue“) eröffnet neue Möglichkeiten der lyrischen Rede. Dagmara Kraus erhält den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung für ihr lyrisches und übersetzerisches Werk.“ (Aus der Begründung der Jury)
Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wrocław (Polen), studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Literarisches Schreiben in Leipzig, Berlin und Paris. Sie lebt in Carpentras (Frankreich) und Berlin. Dagmara Kraus schreibt Lyrik und übersetzt aus dem Polnischen, Englischen und Französischen, u. a. Werke von Miron Białoszewski, Joanna Mueller, Edward Stachura und Frédéric Forte. Für das Hörstück „Entstehung dunkel“ erhielt sie zusammen mit Marc Matter 2015 den Förderpreis zum Karl-Sczuka-Preis für avancierte Radiokunst und 2016 den Heimrad-Bäcker-Förderpreis. Im Herbst erscheint bei kookbooks ihr erstes Kinderbuch, „alle nase derdiedase“, illustriert von Andreas Töpfer.
Deutschland besitzt über tausend Literaturpreise, aber noch immer auffallend wenige Übersetzerpreise. Dieses Missverhältnis hat vor allem etwas mit dem nach wie vor mangelnden Bewusstsein dafür zu tun, dass der internationale Erfolg eines Buches wesentlich von der Qualität seiner Übersetzungen abhängt. Das Erlanger Poetenfest hat sich die Förderung von Poesie als Übersetzung zur Aufgabe gemacht. In diesem Jahr findet im Rahmen des 37. Erlanger Poetenfests die vierzehnte Erlanger Übersetzerwerkstatt statt. Mit Übersetzerwerkstatt und Übersetzerpreis wollen die Kulturstiftung Erlangen und das Erlanger Poetenfest gemeinsam die Wahrnehmung dafür schärfen, wie sehr gerade Übersetzungen und Einflüsse aus fremden Sprachen und Kulturen die deutschsprachige Gegenwartsliteratur bereichern.
Die Jury des Erlanger Literaturpreises für Poesie als Übersetzung besteht selbst aus Übersetzerinnen und Übersetzern. Dieses bislang einzigartige Konzept verbürgt die sprachschöpferische Qualität der ausgezeichneten Arbeiten. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Annette Kopetzki (Hamburg), Adrian La Salvia (Oranienbaum-Wörlitz – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Ilma Rakusa (Zürich), Yoko Tawada (Berlin), Peter Waterhouse (Wien) und Uljana Wolf (Berlin, New York). Der Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung wurde bisher an Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011), Yoko Tawada (2013) sowie an Uljana Wolf (2015) verliehen.
Dagmara Kraus – Veröffentlichungen (Auswahl)
– „Jahrbuch der Lyrik 2009“, zus. mit Christoph Buchwald, S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M 2009
– „kummerang“, Gedichte, kookbooks, Idstein 2012
– „kleine grammaturgie“, Gedichte, roughbooks, Solothurn u. a. 2013
– „revolvers für flubis“, (= „Schöner Lesen“ Nr. 118), SuKuLTuR, Berlin 2013
– „das vogelmot schlich mit geknickter schnute“, (= Reihe Lyrik, Bd. 41), kookbooks, Idstein 2015
– Miron Białoszewski: „Vom Eischlupf“ – Sechs Texte in synoptischen Nachdichtungen. Mit einem unveröffentlichten Brief des Dichters. Herausgegeben von Dagmara Kraus. Mit Nachdichtungen von Konstantin Ames, Kenah Cusanit, Peter Dietze, Christian Filips, Dirk Uwe Hansen, Angelika Janz, Jerzy Kaczmarek, Norbert Lange, Kerstin Preiwuß, Sophie Reyer, Tobias Roth, Monika Rinck, Bertram Reinecke, Schuldt, Ulf Stolterfoht und Przemek Zybowski. Reinecke & Voß, Leipzig 2015
– „wehbuch (undichte prosage)“, roughbooks, Berlin und Schupfart 2016
– „LENZ”, 0x0a, 2016 (Downloadversion als PDF: http://0x0a.li/de/text/lenz/)
– „alle nase derdiedase“, illustriert von Andreas Töpfer, kookbooks, Herbst 2017
Dagmara Kraus – Übersetzungen (Auswahl)
– Miron Białoszewski: „Wir Seesterne“, Gedichte, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Reinecke & Voß, Leipzig 2012
– Edward Stachura: „Der Punkt überm Ypsilon“, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Hochroth Verlag, Berlin 2013
– Miron Białoszewski: „Das geheime Tagebuch“, ausgewählt und mit einer Einleitung versehen von Tadeusz Sobolewski, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Ed. FotoTAPETA, Berlin 2014
– Frédéric Forte: „Anthologie der bulgarischen Musik vol. 2“, aus dem Französischen von Dagmara Kraus, Hochroth Verlag, Wiesenburg 2016
– Joanna Mueller: „Mystische musthaves“, übers. aus dem Polnischen zus. mit Karolina Golimowska, Hochroth Verlag, Wiesenburg 2016
Dagmara Kraus – Auszeichnungen (Auswahl)
– Prosanova-Publikumspreis (2008)
– Förderpreis für Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) (2010)
– Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2011)
– Karl-Sczuka-Förderpreis für das Hörstück „Entstehung dunkel“ zus. mit Marc Matter (2015)
– Heimrad-Bäcker-Förderpreis (2016)
Preisverleihung
Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung
Donnerstag, 24. August 2017, 18:00 Uhr
Orangerie, Schlossgarten 1, 91054 Erlangen
Laudatio: Uljana Wolf
Dagmara Kraus und Uljana Wolf im Gespräch mit Adrian La Salvia
Musik: Stefan Poetzsch
Begrüßung: Anke Steinert-Neuwirth (Kulturreferentin der Stadt Erlangen und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Kulturstiftung Erlangen) und Adrian La Salvia (Jury-Sprecher)
Übersetzerpreis der Kulturstiftung Erlangen für Dagmara Kraus>
Anlässlich des 37. Erlanger Poetenfests (24. bis 27. August 2017) vergibt die Kulturstiftung Erlangen zum siebten Mal den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an die Lyrikerin und Übersetzerin Dagmara Kraus verliehen. Dagmara Kraus nimmt die Auszeichnung am Donnerstag, 24. August 2017, 18:00 Uhr in der Erlanger Orangerie entgegen, die Laudatio auf Dagmara Kraus hält die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf.
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„Dagmara Kraus ist eine der erstaunlichsten lyrischen Stimmen der neuen Literatur. Die in Wrocław (Polen) geborene Autorin übersetzte u. a. die polnischen Dichter Miron Białoszewski, Joanna Mueller und Edward Stachura. Ihre mehrsprachige Lyrik – „kummerang“ (2012), „kleine grammaturgie“ (2013), „das vogelmot schlich mit geknickter schnute“ (2015) und „wehbuch (undichte prosage)“ (2016) – oszilliert virtuos zwischen den Formen und Sprachen, ihre poetische Erkundung der Plansprachen („wechselreden auf langue bleue“) eröffnet neue Möglichkeiten der lyrischen Rede. Dagmara Kraus erhält den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung für ihr lyrisches und übersetzerisches Werk.“ (Aus der Begründung der Jury)
Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wrocław (Polen), studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Literarisches Schreiben in Leipzig, Berlin und Paris. Sie lebt in Carpentras (Frankreich) und Berlin. Dagmara Kraus schreibt Lyrik und übersetzt aus dem Polnischen, Englischen und Französischen, u. a. Werke von Miron Białoszewski, Joanna Mueller, Edward Stachura und Frédéric Forte. Für das Hörstück „Entstehung dunkel“ erhielt sie zusammen mit Marc Matter 2015 den Förderpreis zum Karl-Sczuka-Preis für avancierte Radiokunst und 2016 den Heimrad-Bäcker-Förderpreis. Im Herbst erscheint bei kookbooks ihr erstes Kinderbuch, „alle nase derdiedase“, illustriert von Andreas Töpfer.
Deutschland besitzt über tausend Literaturpreise, aber noch immer auffallend wenige Übersetzerpreise. Dieses Missverhältnis hat vor allem etwas mit dem nach wie vor mangelnden Bewusstsein dafür zu tun, dass der internationale Erfolg eines Buches wesentlich von der Qualität seiner Übersetzungen abhängt. Das Erlanger Poetenfest hat sich die Förderung von Poesie als Übersetzung zur Aufgabe gemacht. In diesem Jahr findet im Rahmen des 37. Erlanger Poetenfests die vierzehnte Erlanger Übersetzerwerkstatt statt. Mit Übersetzerwerkstatt und Übersetzerpreis wollen die Kulturstiftung Erlangen und das Erlanger Poetenfest gemeinsam die Wahrnehmung dafür schärfen, wie sehr gerade Übersetzungen und Einflüsse aus fremden Sprachen und Kulturen die deutschsprachige Gegenwartsliteratur bereichern.
Die Jury des Erlanger Literaturpreises für Poesie als Übersetzung besteht selbst aus Übersetzerinnen und Übersetzern. Dieses bislang einzigartige Konzept verbürgt die sprachschöpferische Qualität der ausgezeichneten Arbeiten. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Annette Kopetzki (Hamburg), Adrian La Salvia (Oranienbaum-Wörlitz – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Ilma Rakusa (Zürich), Yoko Tawada (Berlin), Peter Waterhouse (Wien) und Uljana Wolf (Berlin, New York). Der Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung wurde bisher an Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011), Yoko Tawada (2013) sowie an Uljana Wolf (2015) verliehen.
Dagmara Kraus – Veröffentlichungen (Auswahl)
– „Jahrbuch der Lyrik 2009“, zus. mit Christoph Buchwald, S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M 2009
– „kummerang“, Gedichte, kookbooks, Idstein 2012
– „kleine grammaturgie“, Gedichte, roughbooks, Solothurn u. a. 2013
– „revolvers für flubis“, (= „Schöner Lesen“ Nr. 118), SuKuLTuR, Berlin 2013
– „das vogelmot schlich mit geknickter schnute“, (= Reihe Lyrik, Bd. 41), kookbooks, Idstein 2015
– Miron Białoszewski: „Vom Eischlupf“ – Sechs Texte in synoptischen Nachdichtungen. Mit einem unveröffentlichten Brief des Dichters. Herausgegeben von Dagmara Kraus. Mit Nachdichtungen von Konstantin Ames, Kenah Cusanit, Peter Dietze, Christian Filips, Dirk Uwe Hansen, Angelika Janz, Jerzy Kaczmarek, Norbert Lange, Kerstin Preiwuß, Sophie Reyer, Tobias Roth, Monika Rinck, Bertram Reinecke, Schuldt, Ulf Stolterfoht und Przemek Zybowski. Reinecke & Voß, Leipzig 2015
– „wehbuch (undichte prosage)“, roughbooks, Berlin und Schupfart 2016
– „LENZ”, 0x0a, 2016 (Downloadversion als PDF: http://0x0a.li/de/text/lenz/)
– „alle nase derdiedase“, illustriert von Andreas Töpfer, kookbooks, Herbst 2017
Dagmara Kraus – Übersetzungen (Auswahl)
– Miron Białoszewski: „Wir Seesterne“, Gedichte, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Reinecke & Voß, Leipzig 2012
– Edward Stachura: „Der Punkt überm Ypsilon“, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Hochroth Verlag, Berlin 2013
– Miron Białoszewski: „Das geheime Tagebuch“, ausgewählt und mit einer Einleitung versehen von Tadeusz Sobolewski, aus dem Polnischen von Dagmara Kraus, Ed. FotoTAPETA, Berlin 2014
– Frédéric Forte: „Anthologie der bulgarischen Musik vol. 2“, aus dem Französischen von Dagmara Kraus, Hochroth Verlag, Wiesenburg 2016
– Joanna Mueller: „Mystische musthaves“, übers. aus dem Polnischen zus. mit Karolina Golimowska, Hochroth Verlag, Wiesenburg 2016
Dagmara Kraus – Auszeichnungen (Auswahl)
– Prosanova-Publikumspreis (2008)
– Förderpreis für Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) (2010)
– Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2011)
– Karl-Sczuka-Förderpreis für das Hörstück „Entstehung dunkel“ zus. mit Marc Matter (2015)
– Heimrad-Bäcker-Förderpreis (2016)
Preisverleihung
Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung
Donnerstag, 24. August 2017, 18:00 Uhr
Orangerie, Schlossgarten 1, 91054 Erlangen
Laudatio: Uljana Wolf
Dagmara Kraus und Uljana Wolf im Gespräch mit Adrian La Salvia
Musik: Stefan Poetzsch
Begrüßung: Anke Steinert-Neuwirth (Kulturreferentin der Stadt Erlangen und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Kulturstiftung Erlangen) und Adrian La Salvia (Jury-Sprecher)