Chamisso-Preis 2017 an Abbas Khider verliehen
Der Schriftsteller Abbas Khider wurde gestern, am 9. März, in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz mit dem 33. Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung geehrt. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Förderpreise in Höhe von je 7.000 Euro erhielten Barbi Marković und Senthuran Varatharajah. In einem von Katty Salié (ZDF aspekte) moderierten Festakt wurden die Preise von Uta-Micaela Dürig, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, übergeben.
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Abbas Khider erhält den Chamisso-Preis für sein bisheriges Gesamtwerk. Darin erweise er sich „als sprachsensibler Beobachter der Verzweiflung, Verstörtheit, Wut und Hoffnung junger Männer, die ihre Heimat verlassen müssen und Zuflucht in Europa suchen", so die Jury. In seiner Laudatio hob Schriftsteller Friedrich Christian Delius hervor: „Abbas Khider ist nicht nur, weil er uns mit deutscher Verlogenheit konfrontiert, ein preiswürdiger Autor. Jeder seiner poetisch grundierten Romane ist klug geformt. Er bringt uns zum Lächeln, spielt mit Klischees, lässt uns staunen über die Wunder im Elend."
Barbi Marković wird der Förderpreis für ihr jüngstes Buch Superheldinnen verliehen. „Der skurrile, mit bösem Humor nicht geizende Text besitzt Witz, Ironie, Tempo und Schwung", heißt es in der Begründung der Jury. Laudatorin Wiebke Porombka führte aus: „Barbi Marković - und darin besteht ihre ganz besondere poetische Superheldinnen-Kraft - lässt das Fremdsein und zugleich die Verfasstheit der Gegenwart selbst immer wieder aufblitzen in Bildern, die so unsentimental wie einschneidend sind, so emphatisch wie durchsetzt von schwarzem Humor."
Senthuran Varatharajah wird mit dem Förderpreis für sein Debüt Vor der Zunahme der Zeichen geehrt. Dazu erklärt die Jury: „In kühner, hochreflektierter und sehr persönlicher Sprache diskutiert sein Text die großen philosophischen Fragen nach Identität, Wahrheit und Gott." Literaturkritikerin Meike Fessmann betonte in ihrer Laudatio: „Vor der Zunahme der Zeichen hebt das Gespräch über Migration auf eine andere Ebene. Der Roman fordert vom Leser nicht Mitgefühl, sondern Mitdenken. Und er macht uns klar, wie lohnenswert Differenzierungskunst sein kann, auch und gerade in der Literatur."
Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Die Preisträger verbindet zudem ein außergewöhnlicher, die deutsche Literatur bereichernder Umgang mit Sprache. Der Preis wurde heuer zum 33. und letzten Mal vergeben. Seit 1985 hat die Stiftung insgesamt 78 Schriftsteller mit dem Chamisso-Preis ausgezeichnet.
„Wir sind sehr stolz und dankbar, dass wir auch in diesem Jahr wieder so großartige Vertreter der deutschen Gegenwartsliteratur mit dem Chamisso-Preis ehren durften", sagt Uta-Micaela Dürig. „In Zukunft werden wir uns auf die Literaturvermittlung an Jugendliche konzentrieren und dazu auch mit den Chamisso-Autoren zusammenarbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir damit einen wertvollen Beitrag leisten können, der es jungen Menschen in unserem Land ermöglicht, am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzuhaben."
Das neue Literaturprogramm, an dem die Robert Bosch Stiftung derzeit arbeitet, zielt darauf ab, kreatives Schreiben für Jugendliche nachhaltig an Schulen in Deutschland zu etablieren. Als zentrales Format setzt die Stiftung dabei auf die Begegnung und die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und Autoren.
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Der Schriftsteller Abbas Khider wurde gestern, am 9. März, in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz mit dem 33. Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung geehrt. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Förderpreise in Höhe von je 7.000 Euro erhielten Barbi Marković und Senthuran Varatharajah. In einem von Katty Salié (ZDF aspekte) moderierten Festakt wurden die Preise von Uta-Micaela Dürig, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, übergeben.
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Abbas Khider erhält den Chamisso-Preis für sein bisheriges Gesamtwerk. Darin erweise er sich „als sprachsensibler Beobachter der Verzweiflung, Verstörtheit, Wut und Hoffnung junger Männer, die ihre Heimat verlassen müssen und Zuflucht in Europa suchen", so die Jury. In seiner Laudatio hob Schriftsteller Friedrich Christian Delius hervor: „Abbas Khider ist nicht nur, weil er uns mit deutscher Verlogenheit konfrontiert, ein preiswürdiger Autor. Jeder seiner poetisch grundierten Romane ist klug geformt. Er bringt uns zum Lächeln, spielt mit Klischees, lässt uns staunen über die Wunder im Elend."
Barbi Marković wird der Förderpreis für ihr jüngstes Buch Superheldinnen verliehen. „Der skurrile, mit bösem Humor nicht geizende Text besitzt Witz, Ironie, Tempo und Schwung", heißt es in der Begründung der Jury. Laudatorin Wiebke Porombka führte aus: „Barbi Marković - und darin besteht ihre ganz besondere poetische Superheldinnen-Kraft - lässt das Fremdsein und zugleich die Verfasstheit der Gegenwart selbst immer wieder aufblitzen in Bildern, die so unsentimental wie einschneidend sind, so emphatisch wie durchsetzt von schwarzem Humor."
Senthuran Varatharajah wird mit dem Förderpreis für sein Debüt Vor der Zunahme der Zeichen geehrt. Dazu erklärt die Jury: „In kühner, hochreflektierter und sehr persönlicher Sprache diskutiert sein Text die großen philosophischen Fragen nach Identität, Wahrheit und Gott." Literaturkritikerin Meike Fessmann betonte in ihrer Laudatio: „Vor der Zunahme der Zeichen hebt das Gespräch über Migration auf eine andere Ebene. Der Roman fordert vom Leser nicht Mitgefühl, sondern Mitdenken. Und er macht uns klar, wie lohnenswert Differenzierungskunst sein kann, auch und gerade in der Literatur."
Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung herausragende auf Deutsch schreibende Autoren, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Die Preisträger verbindet zudem ein außergewöhnlicher, die deutsche Literatur bereichernder Umgang mit Sprache. Der Preis wurde heuer zum 33. und letzten Mal vergeben. Seit 1985 hat die Stiftung insgesamt 78 Schriftsteller mit dem Chamisso-Preis ausgezeichnet.
„Wir sind sehr stolz und dankbar, dass wir auch in diesem Jahr wieder so großartige Vertreter der deutschen Gegenwartsliteratur mit dem Chamisso-Preis ehren durften", sagt Uta-Micaela Dürig. „In Zukunft werden wir uns auf die Literaturvermittlung an Jugendliche konzentrieren und dazu auch mit den Chamisso-Autoren zusammenarbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir damit einen wertvollen Beitrag leisten können, der es jungen Menschen in unserem Land ermöglicht, am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzuhaben."
Das neue Literaturprogramm, an dem die Robert Bosch Stiftung derzeit arbeitet, zielt darauf ab, kreatives Schreiben für Jugendliche nachhaltig an Schulen in Deutschland zu etablieren. Als zentrales Format setzt die Stiftung dabei auf die Begegnung und die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und Autoren.