Gedichte gegen den Krieg von Fitzgerald Kusz
Fitzgerald Kusz (*1944 in Nürnberg), aufgewachsen im mittelfränkischen Forth (heute: Eckental), ist ein Pionier der fränkischen Mundartdichtung. Sein 1976 uraufgeführtes Theaterstück Schweig, Bub!, das in 30 Jahren über siebenhundertmal in Nürnberg gespielt wurde, machte ihn im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. 1992 wurde Kusz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1998 erhielt er die Verdienstmedaille „Pro Meritis“ sowie den Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2017 wurde er mit dem Bayerischen Dialektpreis und dem Bayerischen Poetentaler geehrt.
Die folgenden Mundart-Gedichte gegen den Krieg sind seinen Gedichtbänden muggn, der vollmond über nämberch, zwedschgä und nämberch-blues entnommen. Mit freundlicher Genehmigung des ars vivendi Verlags.
*
gräich (krieg)
Gedichte
nachkrieg 1
des hefdlä mid däi banzä
wou feiä schbeiä
dessi fiärä bfeffäminzschdänglä
vo emm boum eidauschd hou
heimli houis oogschaud
in meim väschdegg
dass mi mei vaddä
ned däwischd
allers wos mid schäißn
zu dou ghabd houd
woä verboten
nach dem välornä gräich
nachkrieg 2
hä lehrä
däziehlns uns mall
däi schäinä gschichd
däi schäinä gschichd
vom gräich
wäis gschossn hamm
im schidzngroom
aff däi bäisn
bäisn feind
däziehlns uns mall
vo iäm luuch
des wos dou hamm
im kubf
vo derä bäisn kugl
vom bäisn feind
däi gschichd
däi is su schäi
hä lehrä
soongs doch mall
wenn kummd denn ball
wenn kummd denn ball
dä nächsde gräich
des
des gibds ned
des glabbsd ned
des derf ned woä saa
des gäihd ned in mein kubf nei
des lässd mä kann rouh
des houi kummä säing
des hammä edz dävoo
des kummd aff uns zou
des kammä ned aufhaldn
des kummd unvähoffd
des bläihd uns
des is aff amall dou
gräich
bildä rund um di uä
bräsidendn wou ass fliichä schdeing
und ibä roude debbich laafm
menschn vuä ihre eigschderzdn heisä
nach emm rakedneinschlooch
feiä wou ned aufhörn zum brennä
menschn wou in der gräißdn käld
im freiä ibänachdn mäin
hungende kindä mid grouße aung
doude selbsdmoddaddndädä
bolidikä wou in kameras grinsn
bildä laafm amok
rund um di uä:
wäi gräichinn blouß
däi bildä widdä lous?
© ars vivendi Verlag
Gedichte gegen den Krieg von Fitzgerald Kusz>
Fitzgerald Kusz (*1944 in Nürnberg), aufgewachsen im mittelfränkischen Forth (heute: Eckental), ist ein Pionier der fränkischen Mundartdichtung. Sein 1976 uraufgeführtes Theaterstück Schweig, Bub!, das in 30 Jahren über siebenhundertmal in Nürnberg gespielt wurde, machte ihn im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. 1992 wurde Kusz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1998 erhielt er die Verdienstmedaille „Pro Meritis“ sowie den Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2017 wurde er mit dem Bayerischen Dialektpreis und dem Bayerischen Poetentaler geehrt.
Die folgenden Mundart-Gedichte gegen den Krieg sind seinen Gedichtbänden muggn, der vollmond über nämberch, zwedschgä und nämberch-blues entnommen. Mit freundlicher Genehmigung des ars vivendi Verlags.
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gräich (krieg)
Gedichte
nachkrieg 1
des hefdlä mid däi banzä
wou feiä schbeiä
dessi fiärä bfeffäminzschdänglä
vo emm boum eidauschd hou
heimli houis oogschaud
in meim väschdegg
dass mi mei vaddä
ned däwischd
allers wos mid schäißn
zu dou ghabd houd
woä verboten
nach dem välornä gräich
nachkrieg 2
hä lehrä
däziehlns uns mall
däi schäinä gschichd
däi schäinä gschichd
vom gräich
wäis gschossn hamm
im schidzngroom
aff däi bäisn
bäisn feind
däziehlns uns mall
vo iäm luuch
des wos dou hamm
im kubf
vo derä bäisn kugl
vom bäisn feind
däi gschichd
däi is su schäi
hä lehrä
soongs doch mall
wenn kummd denn ball
wenn kummd denn ball
dä nächsde gräich
des
des gibds ned
des glabbsd ned
des derf ned woä saa
des gäihd ned in mein kubf nei
des lässd mä kann rouh
des houi kummä säing
des hammä edz dävoo
des kummd aff uns zou
des kammä ned aufhaldn
des kummd unvähoffd
des bläihd uns
des is aff amall dou
gräich
bildä rund um di uä
bräsidendn wou ass fliichä schdeing
und ibä roude debbich laafm
menschn vuä ihre eigschderzdn heisä
nach emm rakedneinschlooch
feiä wou ned aufhörn zum brennä
menschn wou in der gräißdn käld
im freiä ibänachdn mäin
hungende kindä mid grouße aung
doude selbsdmoddaddndädä
bolidikä wou in kameras grinsn
bildä laafm amok
rund um di uä:
wäi gräichinn blouß
däi bildä widdä lous?
© ars vivendi Verlag