Kurt Langer
Der Theaterwissenschaftler, Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Kurt Langer stammt aus Freudenthal im Altvatergebirge (ehemals Sudetenland, heute Bruntál, Tschechien). Dort legt er im Juni 1939 am Deutschen Staats-Real-Gymnasium die Reifeprüfung (Matura) ab, bevor er zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen wird. In dieser Zeit erkrankt er schwer. Halbwegs genesen studiert Langer ab 1940 Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Deutschen Karlsuniversität in Prag sowie Regie und Schauspiel am Hochschulinstitut für Musik und Darstellende Kunst. 1944 wird er mit seiner Dissertation Lautgeographie der Mundart in den Landkreisen Freudenthal und Jägerndorf promoviert und legt die Abschlussprüfung für Regie und Schauspiel ab.
Bereits während des Studiums beginnt seine berufliche Tätigkeit. Im Sommer 1942 ist er Leiter einer Studentenbühne, in den Jahren 1943 bis 1944 Lektor sowie Nachwuchsdramaturg bei der Prag-Film AG und stellvertretender künstlerischer Leiter am Wehrmachtstheater Neue Prager Bühne. Da die Theater während des Kriegs geschlossen und die Filmproduktionen eingestellt werden, arbeitet Kurt Langer ab Oktober 1944 als wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Deutsche Philologie. Vor der Vertreibung nach Kriegsende ist Langer für mehrere Wochen im tschechischen Konzentrationslager in Freudenthal inhaftiert. Über seine Erlebnisse während der Inhaftierung und Vertreibung verfasst Langer den autobiographischen Bericht Tage der Angst (1951 im Eigenverlag, 2. Aufl. 1992). Das Buch erscheint unter dem Titel Dny strachu 1992 auch in tschechischer Sprache.
Nach der Vertreibung lebt Langer zunächst in Westfalen, bevor er 1961 nach Mindelheim kommt, wo er Berater für Bühne und Rundfunk wird und die Leitung eines literarischen Büros übernimmt. Sein Lebenswerk ist die Erstellung eines umfassenden Almanachs der Werke ostdeutscher Dramatiker im Rahmen seiner Mitarbeit am Ostdeutschen Theaterarchiv und als künstlerischer und dramaturgischer Beirat der ostdeutschen Traditionsbühnen (Kurtheater Garmisch-Partenkirchen, Landesbühne Schauspielstudio Iserlohn, WTT Remscheid und Bühne Der Morgenstern, Oldenburg in Holstein). Langer ist Mitglied in der Künstlergilde e.V. Esslingen. Diese zeichnet ihn 1990 mit der pro arte-Medaille für seine Verdienste um die Förderung ostdeutscher Kunst und Kultur aus.
Kurt Langers literarischer Nachlass wird im Stadtarchiv Mindelheim verwahrt. Weitere Schriften zu Kurt Langers Leben und Werk finden sich im Heimatmuseum Freudenthal/Altvater im Heimatmuseum Memmingen, im Sudetendeutschen Archiv und im Collegium Carolinum in München.
Externe Links:
Der Theaterwissenschaftler, Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Kurt Langer stammt aus Freudenthal im Altvatergebirge (ehemals Sudetenland, heute Bruntál, Tschechien). Dort legt er im Juni 1939 am Deutschen Staats-Real-Gymnasium die Reifeprüfung (Matura) ab, bevor er zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen wird. In dieser Zeit erkrankt er schwer. Halbwegs genesen studiert Langer ab 1940 Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Deutschen Karlsuniversität in Prag sowie Regie und Schauspiel am Hochschulinstitut für Musik und Darstellende Kunst. 1944 wird er mit seiner Dissertation Lautgeographie der Mundart in den Landkreisen Freudenthal und Jägerndorf promoviert und legt die Abschlussprüfung für Regie und Schauspiel ab.
Bereits während des Studiums beginnt seine berufliche Tätigkeit. Im Sommer 1942 ist er Leiter einer Studentenbühne, in den Jahren 1943 bis 1944 Lektor sowie Nachwuchsdramaturg bei der Prag-Film AG und stellvertretender künstlerischer Leiter am Wehrmachtstheater Neue Prager Bühne. Da die Theater während des Kriegs geschlossen und die Filmproduktionen eingestellt werden, arbeitet Kurt Langer ab Oktober 1944 als wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Deutsche Philologie. Vor der Vertreibung nach Kriegsende ist Langer für mehrere Wochen im tschechischen Konzentrationslager in Freudenthal inhaftiert. Über seine Erlebnisse während der Inhaftierung und Vertreibung verfasst Langer den autobiographischen Bericht Tage der Angst (1951 im Eigenverlag, 2. Aufl. 1992). Das Buch erscheint unter dem Titel Dny strachu 1992 auch in tschechischer Sprache.
Nach der Vertreibung lebt Langer zunächst in Westfalen, bevor er 1961 nach Mindelheim kommt, wo er Berater für Bühne und Rundfunk wird und die Leitung eines literarischen Büros übernimmt. Sein Lebenswerk ist die Erstellung eines umfassenden Almanachs der Werke ostdeutscher Dramatiker im Rahmen seiner Mitarbeit am Ostdeutschen Theaterarchiv und als künstlerischer und dramaturgischer Beirat der ostdeutschen Traditionsbühnen (Kurtheater Garmisch-Partenkirchen, Landesbühne Schauspielstudio Iserlohn, WTT Remscheid und Bühne Der Morgenstern, Oldenburg in Holstein). Langer ist Mitglied in der Künstlergilde e.V. Esslingen. Diese zeichnet ihn 1990 mit der pro arte-Medaille für seine Verdienste um die Förderung ostdeutscher Kunst und Kultur aus.
Kurt Langers literarischer Nachlass wird im Stadtarchiv Mindelheim verwahrt. Weitere Schriften zu Kurt Langers Leben und Werk finden sich im Heimatmuseum Freudenthal/Altvater im Heimatmuseum Memmingen, im Sudetendeutschen Archiv und im Collegium Carolinum in München.