Robert Domes
Der 1961 geborene Schriftsteller Robert Domes wächst als Sohn einer Arbeiterfamilie in Oxenbronn, heute ein Stadtteil von Ichenhausen, im Landkreis Günzburg auf. Nach Abitur und Zivildienst studiert er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Politische Wissenschaften und Kommunikationswissenschaft. In der Folgezeit arbeitet er bei der Allgäuer Zeitung und übernimmt 2001 die Leitung der AZ-Lokalredaktionen Kaufbeuren und Buchloe. Zum 1. Juli 2002 macht sich Robert Domes als Journalist, Ausbilder und Autor selbstständig. Robert Domes ist in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Simone Schatz verheiratet und lebt mit seiner Familie in Irsee im Ostallgäu.
Robert Domes arbeitet für verschiedene Medien und ist in der Aus- und Fortbildung von Journalisten tätig. Er berät und begleitet Medien, Privatkunden und öffentliche Auftraggeber in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Domes ist Referent und Teamleiter, u.a. im Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung und für private Auftraggeber. Für die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet er in der journalistischen Nachwuchsförderung und als Berater für die Jury des Deutschen Lokaljournalistenpreises sowie als Mitherausgeber des jährlich erscheinenden Werkes Rezepte für die Redaktion.
2002 beginnt Robert Domes, sich intensiv mit dem Leben von Ernst Lossa zu beschäftigen, einem Jungen aus der Gruppe der Jenischen, der 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee im Alter von 14 Jahren durch eine Überdosis Morphium-Scopolamin umgebracht wurde. Unterstützt wird diese Recherche vor allem von Dr. Michael von Cranach, bis 2006 Leiter des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren, der als einer der ersten Psychiater in Deutschland die Patientenmorde in den Heil- und Pflegeanstalten während der NS-Zeit aufgearbeitet hat. Nach fünfjähriger Recherchearbeit erscheint 2008 Robert Domes' Roman Nebel im August über das Leben und Sterben des Ernst Lossa. Das Buch findet eine große Resonanz und wird inzwischen an Schulen als Unterrichtslektüre verwendet. Mittlerweile gibt es eine französische, eine portugiesische, eine holländische und eine chinesische Übersetzung. 2016 kommt die Verfilmung des Romans unter der Regie von Kai Wessel in die deutschen Kinos, 2017 u.d.T. Nebbia in Agosto in die italienischen Kinos. Der Regisseur Kai Wessel erhält 2016 den nationalen Friedenspreis des Deutschen Films „Die Brücke“ für diesen Film. Nach der Romanbiographie von Robert Domes schreibt John von Düffel ein Dokumentarstück, das am 16. März 2018 im Landestheater Schwaben in Memmingen uraufgeführt wird (Inszenierung: Kathrin Mädler).
Robert Domes werden für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen verliehen, u.a. der Deutsche Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (Sonderpreis 1990) und der Journalistenpreis des Verbandes der Bayerischen Bezirke. 2009 wird Nebel im August für den Gustav-Heinemann-Friedenspreis nominiert und erhält den Bronzener Lufti, den Literaturpreis der Jugendjury der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft. Robert Domes' Arbeit wird 2009 mit der Bundesverdienstmedaille des Jenischen Bundes in Deutschland und 2010 mit dem Marion-Samuel-Preis der Stiftung Erinnerung gewürdigt.
Domes recherchiert und schreibt auch weiterhin zu historischen und politischen Themen. 2017 erscheint sein Buch Wir waren wie eine große Familie. Die Anstalt Irsee zwischen Kriegsende und Auflösung, herausgegeben von Stefanie Krüger und Stefan Raueiser für das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags. Der Band gewährt Einblicke in den Alltag der Heil- und Pflegeanstalt Irsee zwischen 1945 und 1972.
2014 legt er seinen ersten Allgäu-Krimis Voralpenphönix vor, bei dem die Hauptfigur, die Lokaljournalistin Olivia Austin, mit einem mysteriösen Mord zu tun hat, der ausgerechnet auf dem Kaufbeurer Tänzelfest passiert. Im zweiten Allgäu-Krimi Almwiesengift (2015) verlegt Robert Domes die Handlung an den Auerberg im Ostallgäu. Die Journalistin muss herausfinden, wer ihre Freundin Franziska bei einem Hexenfest im Esoterik-Milieu mit einem Pflanzengift ermordet hat.
Sein nächster Roman, der direkt nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Ostallgäuer Gemeinde spielt, in der „Niemandszeit“ zwischen Diktatur und Demokratie, erscheint 2021 und trägt den Titel Waggon vierter Klasse. Die junge Tochter einer Flüchtlingsfamilie deckt das tragische Schicksal eines Außenseiters auf, den das Dorf lieber totgeschwiegen hätte. Die Geschichte handelt von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach Wahrheit – und von dem großen Schweigen nach dem Krieg.
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Der 1961 geborene Schriftsteller Robert Domes wächst als Sohn einer Arbeiterfamilie in Oxenbronn, heute ein Stadtteil von Ichenhausen, im Landkreis Günzburg auf. Nach Abitur und Zivildienst studiert er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Politische Wissenschaften und Kommunikationswissenschaft. In der Folgezeit arbeitet er bei der Allgäuer Zeitung und übernimmt 2001 die Leitung der AZ-Lokalredaktionen Kaufbeuren und Buchloe. Zum 1. Juli 2002 macht sich Robert Domes als Journalist, Ausbilder und Autor selbstständig. Robert Domes ist in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Simone Schatz verheiratet und lebt mit seiner Familie in Irsee im Ostallgäu.
Robert Domes arbeitet für verschiedene Medien und ist in der Aus- und Fortbildung von Journalisten tätig. Er berät und begleitet Medien, Privatkunden und öffentliche Auftraggeber in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Domes ist Referent und Teamleiter, u.a. im Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung und für private Auftraggeber. Für die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet er in der journalistischen Nachwuchsförderung und als Berater für die Jury des Deutschen Lokaljournalistenpreises sowie als Mitherausgeber des jährlich erscheinenden Werkes Rezepte für die Redaktion.
2002 beginnt Robert Domes, sich intensiv mit dem Leben von Ernst Lossa zu beschäftigen, einem Jungen aus der Gruppe der Jenischen, der 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee im Alter von 14 Jahren durch eine Überdosis Morphium-Scopolamin umgebracht wurde. Unterstützt wird diese Recherche vor allem von Dr. Michael von Cranach, bis 2006 Leiter des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren, der als einer der ersten Psychiater in Deutschland die Patientenmorde in den Heil- und Pflegeanstalten während der NS-Zeit aufgearbeitet hat. Nach fünfjähriger Recherchearbeit erscheint 2008 Robert Domes' Roman Nebel im August über das Leben und Sterben des Ernst Lossa. Das Buch findet eine große Resonanz und wird inzwischen an Schulen als Unterrichtslektüre verwendet. Mittlerweile gibt es eine französische, eine portugiesische, eine holländische und eine chinesische Übersetzung. 2016 kommt die Verfilmung des Romans unter der Regie von Kai Wessel in die deutschen Kinos, 2017 u.d.T. Nebbia in Agosto in die italienischen Kinos. Der Regisseur Kai Wessel erhält 2016 den nationalen Friedenspreis des Deutschen Films „Die Brücke“ für diesen Film. Nach der Romanbiographie von Robert Domes schreibt John von Düffel ein Dokumentarstück, das am 16. März 2018 im Landestheater Schwaben in Memmingen uraufgeführt wird (Inszenierung: Kathrin Mädler).
Robert Domes werden für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen verliehen, u.a. der Deutsche Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (Sonderpreis 1990) und der Journalistenpreis des Verbandes der Bayerischen Bezirke. 2009 wird Nebel im August für den Gustav-Heinemann-Friedenspreis nominiert und erhält den Bronzener Lufti, den Literaturpreis der Jugendjury der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft. Robert Domes' Arbeit wird 2009 mit der Bundesverdienstmedaille des Jenischen Bundes in Deutschland und 2010 mit dem Marion-Samuel-Preis der Stiftung Erinnerung gewürdigt.
Domes recherchiert und schreibt auch weiterhin zu historischen und politischen Themen. 2017 erscheint sein Buch Wir waren wie eine große Familie. Die Anstalt Irsee zwischen Kriegsende und Auflösung, herausgegeben von Stefanie Krüger und Stefan Raueiser für das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags. Der Band gewährt Einblicke in den Alltag der Heil- und Pflegeanstalt Irsee zwischen 1945 und 1972.
2014 legt er seinen ersten Allgäu-Krimis Voralpenphönix vor, bei dem die Hauptfigur, die Lokaljournalistin Olivia Austin, mit einem mysteriösen Mord zu tun hat, der ausgerechnet auf dem Kaufbeurer Tänzelfest passiert. Im zweiten Allgäu-Krimi Almwiesengift (2015) verlegt Robert Domes die Handlung an den Auerberg im Ostallgäu. Die Journalistin muss herausfinden, wer ihre Freundin Franziska bei einem Hexenfest im Esoterik-Milieu mit einem Pflanzengift ermordet hat.
Sein nächster Roman, der direkt nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Ostallgäuer Gemeinde spielt, in der „Niemandszeit“ zwischen Diktatur und Demokratie, erscheint 2021 und trägt den Titel Waggon vierter Klasse. Die junge Tochter einer Flüchtlingsfamilie deckt das tragische Schicksal eines Außenseiters auf, den das Dorf lieber totgeschwiegen hätte. Die Geschichte handelt von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach Wahrheit – und von dem großen Schweigen nach dem Krieg.