Albert Krez
Der aus Kempten stammende Albert Krez legt 1661 im Kloster Ottobeuren die Ordensgelübde ab und wird 1669 zum Priester geweiht. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Dillingen ist er von 1677 bis 1680 Professor am Lyzeum Rottweil. In Ottobeuren hält der Benediktinerpater Kurse in Philosophie und Theologie und bekleidet 30 Jahre lang durchgehend das Amt des Novizenmeisters. Er ist zudem Bibliothekar, 1686 Prior und mehrfach Subprior. Im Amt des Subpriors verstirbt er auch 1713. Bereits dreizehn Jahre vor seinem Tod verfasst er seine eigene Totenrotel, die in Band 3 der Sämmtlichen Jahrbücher von Maurus Feyerabend (1815, 643) auszugsweise abgedruckt ist. Das Gemälde des Bibliothekars und Gelehrten Albert Krez, das sich im Klostermuseum Ottobeuren befindet, zeigt ihn im Stil einer Gedenktafel mit Totenkopf und einer Inschrift zur Vergänglichkeit. Die Bücher im Bild sind ein Hinweis auf sein Wirken.
Der Bibliothekar Albert Krez hinterlässt mehrere Schriften theologischen und asketischen Inhalts und betätigt sich als Herausgeber der asketischen Werke seines Mitbruders Pater Sebastian Röher. Vor allem aber ist er Historiker; von ihm stammen 13 handschriftliche Bände zur Geschichte von Ottobeuren, die größtenteils erhalten sind. 1709 stellt Pater Albert Krez einen Catalogus librorum scriptorumque omnium tum antiquorum tum recentiorum monasterii Ottoburani zusammen (heute im Stiftsarchiv Melk, Kt. 85 Varia 23). Mit dieser Auflistung unterstützt er das von den Melker Benediktinern Bernhard und Hieronymus Pez geplante Projekt einer „Bibliotheca Benedictina“, eines Schriftstellerlexikons des gesamten Benediktinerordens.
Krez nennt eine im Archiv befindliche mittelalterliche Chronik, deren knappe Beschreibung auf das Chronicon Ottenburanum zutrifft (heute in StA Augsburg) und führt als Schriftsteller auf: Nikolaus Ellenbog; Christian Franz; David Aichler, Abt von Andechs; Georg Baumhauer; Gallus Sandholzer; Abt Gregor Reubi; Jakob Molitor; Sebastian Rhöer; Rupert Ludwig; Albert Krez selbst und Sebastian Textor. Aphorismen zur Gesundheit und Tipps für ein langes Leben enthält Pater Albert Krez‘ Büchlein mit dem Titel Aphorismi Paralleli pro cura sine cura sanitatis et longaevitatis corporis salutis item, ac aeternitatis animae (1710). Auf Seite 32 ist dort zu lesen „Modicus cibi, medicus sibi“ (Wer maßvoll in der Speise ist, ist sich selbst ein Arzt).
Sekundärliteratur:
Feyerabend, Maurus (1815): Des ehemaligen Reichsstiftes Ottenbeuren, Benedictinerordens in Schwaben, sämmtliche Jahrbücher, in Verbindung mit der allgemeinen Geschichte und der besonderen Schwabens, diplomatisch, kritisch und chronologisch. Bd. 3. Ottobeuren, S. 642–644. URL: https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/files/original/d338273a2a598ec01d05593ff6b47c84.pdf, (15.11.2024).
Kolb, Aegidius (1964): Ottobeuren und Salzburg. In: Ottobeuren 764-1964. Beiträge zur Geschichte der Abtei, hg. Schwarzmaier, Hansmartin. Augsburg, S. 301.
Lindner, Pirmin (1903): Album Ottoburanum. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 30. Jg., S. 135-138, Nr. 554.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Blöcktach, S. 65 (bei Mader: Albert Kreß).
Specht, Thomas (1912): Die Matrikel der Universität Dillingen II, 1646-1683. Dillingen, S. 833.
Wallnig, Thomas; Stockinger, Thomas (2010): Die gelehrte Korrespondenz der Brüder Pez. Text, Regesten, Kommentare, Bd 1: 1709-1715. Wien/München, S. 54-57, Verzeichnis 143, 154.
Jubiläumskalender 2014. 1250-Jahrfeier der Benediktinerabtei Ottobeuren, S. 28.
Externe Links:
Der aus Kempten stammende Albert Krez legt 1661 im Kloster Ottobeuren die Ordensgelübde ab und wird 1669 zum Priester geweiht. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Dillingen ist er von 1677 bis 1680 Professor am Lyzeum Rottweil. In Ottobeuren hält der Benediktinerpater Kurse in Philosophie und Theologie und bekleidet 30 Jahre lang durchgehend das Amt des Novizenmeisters. Er ist zudem Bibliothekar, 1686 Prior und mehrfach Subprior. Im Amt des Subpriors verstirbt er auch 1713. Bereits dreizehn Jahre vor seinem Tod verfasst er seine eigene Totenrotel, die in Band 3 der Sämmtlichen Jahrbücher von Maurus Feyerabend (1815, 643) auszugsweise abgedruckt ist. Das Gemälde des Bibliothekars und Gelehrten Albert Krez, das sich im Klostermuseum Ottobeuren befindet, zeigt ihn im Stil einer Gedenktafel mit Totenkopf und einer Inschrift zur Vergänglichkeit. Die Bücher im Bild sind ein Hinweis auf sein Wirken.
Der Bibliothekar Albert Krez hinterlässt mehrere Schriften theologischen und asketischen Inhalts und betätigt sich als Herausgeber der asketischen Werke seines Mitbruders Pater Sebastian Röher. Vor allem aber ist er Historiker; von ihm stammen 13 handschriftliche Bände zur Geschichte von Ottobeuren, die größtenteils erhalten sind. 1709 stellt Pater Albert Krez einen Catalogus librorum scriptorumque omnium tum antiquorum tum recentiorum monasterii Ottoburani zusammen (heute im Stiftsarchiv Melk, Kt. 85 Varia 23). Mit dieser Auflistung unterstützt er das von den Melker Benediktinern Bernhard und Hieronymus Pez geplante Projekt einer „Bibliotheca Benedictina“, eines Schriftstellerlexikons des gesamten Benediktinerordens.
Krez nennt eine im Archiv befindliche mittelalterliche Chronik, deren knappe Beschreibung auf das Chronicon Ottenburanum zutrifft (heute in StA Augsburg) und führt als Schriftsteller auf: Nikolaus Ellenbog; Christian Franz; David Aichler, Abt von Andechs; Georg Baumhauer; Gallus Sandholzer; Abt Gregor Reubi; Jakob Molitor; Sebastian Rhöer; Rupert Ludwig; Albert Krez selbst und Sebastian Textor. Aphorismen zur Gesundheit und Tipps für ein langes Leben enthält Pater Albert Krez‘ Büchlein mit dem Titel Aphorismi Paralleli pro cura sine cura sanitatis et longaevitatis corporis salutis item, ac aeternitatis animae (1710). Auf Seite 32 ist dort zu lesen „Modicus cibi, medicus sibi“ (Wer maßvoll in der Speise ist, ist sich selbst ein Arzt).
Feyerabend, Maurus (1815): Des ehemaligen Reichsstiftes Ottenbeuren, Benedictinerordens in Schwaben, sämmtliche Jahrbücher, in Verbindung mit der allgemeinen Geschichte und der besonderen Schwabens, diplomatisch, kritisch und chronologisch. Bd. 3. Ottobeuren, S. 642–644. URL: https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/files/original/d338273a2a598ec01d05593ff6b47c84.pdf, (15.11.2024).
Kolb, Aegidius (1964): Ottobeuren und Salzburg. In: Ottobeuren 764-1964. Beiträge zur Geschichte der Abtei, hg. Schwarzmaier, Hansmartin. Augsburg, S. 301.
Lindner, Pirmin (1903): Album Ottoburanum. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 30. Jg., S. 135-138, Nr. 554.
Mader, Ernst T. (1994): Literarische Landschaft bayerisches Allgäu. Blöcktach, S. 65 (bei Mader: Albert Kreß).
Specht, Thomas (1912): Die Matrikel der Universität Dillingen II, 1646-1683. Dillingen, S. 833.
Wallnig, Thomas; Stockinger, Thomas (2010): Die gelehrte Korrespondenz der Brüder Pez. Text, Regesten, Kommentare, Bd 1: 1709-1715. Wien/München, S. 54-57, Verzeichnis 143, 154.
Jubiläumskalender 2014. 1250-Jahrfeier der Benediktinerabtei Ottobeuren, S. 28.