Caspar Erhard
Der um 1670 geborene und in Theologie promovierte Caspar Erhard ist Pfarrer zu Paar bei Friedberg in Oberbayern (heute im Regierungsbezirk Schwaben), wo er 1743 auch stirbt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem späteren Benediktinerprior zu St. Emmeram in Regensburg und Physiker Caspar Erhard (1685-1729), der u.a. einen ausgedehnten literarischen Briefwechsel mit verschiedenen gelehrten Benediktinern führt (so aber fälschlicherweise DLL, Bd. 4, S. 411).
Erhard ist Verfasser theologisch-philosophischer sowie erbaulicher Werke. Seine Schriften erreichen hohe Auflagen. Unter ihnen finden sich: Geistliche Haus-Magd, oder Lehr- und Bettbuch, worinn das Leben, die Tugenden und gottselige Übungen einer christlichen Hausmagd enthalten (1704), Dulcis memoria in sacra evangelia, seu vita et doctrina, mysteria et beneficia Jesu Christi per breve commentarium in S. Evangelia compendiose explicata (1715), Evangelien und Episteln auf das ganze Jahr. Deutsch und lateinisch (1719), Sichere Handführung zur christlichen Vollkommenheit mittelst der drey göttl. theolog. Tugenden (1728), Christliches Hausbuch, oder das große Leben und Leiden Christi (2 Tle., 1724), Das mittlere Leben Jesu Christi (1728), Große Hauslegend, oder Leben der Heiligen Gottes (2 Tle., 1730), Geistlicher Baumgarten. Ein Gebetbuch (1770), Marianischer Gnadenpfenning, d. i. Andacht zur Himmelskönigin Maria (1770), Katholisches Messbüchlein (1771), Heilsame Martersaul Christi (1791).
Die Geistliche Haus-Magd wird noch um 1900 neu aufgelegt, ein weiteres Gebetbuch Erhards (Auf zu Gott) sogar noch 1942.
Sekundärliteratur:
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 4. Bern und Zürich, S. 411.
Pörnbacher, Hans (2005): Caspar Erhard (1670-1743), Marcus Fridl (1675-1754) und Franz Sales Gailler (1685-1766). In: Lebensbilder aus dem Bistum Augsburg. Augsburg, S. 147-161.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 200-202.
Externe Links:
Der um 1670 geborene und in Theologie promovierte Caspar Erhard ist Pfarrer zu Paar bei Friedberg in Oberbayern (heute im Regierungsbezirk Schwaben), wo er 1743 auch stirbt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem späteren Benediktinerprior zu St. Emmeram in Regensburg und Physiker Caspar Erhard (1685-1729), der u.a. einen ausgedehnten literarischen Briefwechsel mit verschiedenen gelehrten Benediktinern führt (so aber fälschlicherweise DLL, Bd. 4, S. 411).
Erhard ist Verfasser theologisch-philosophischer sowie erbaulicher Werke. Seine Schriften erreichen hohe Auflagen. Unter ihnen finden sich: Geistliche Haus-Magd, oder Lehr- und Bettbuch, worinn das Leben, die Tugenden und gottselige Übungen einer christlichen Hausmagd enthalten (1704), Dulcis memoria in sacra evangelia, seu vita et doctrina, mysteria et beneficia Jesu Christi per breve commentarium in S. Evangelia compendiose explicata (1715), Evangelien und Episteln auf das ganze Jahr. Deutsch und lateinisch (1719), Sichere Handführung zur christlichen Vollkommenheit mittelst der drey göttl. theolog. Tugenden (1728), Christliches Hausbuch, oder das große Leben und Leiden Christi (2 Tle., 1724), Das mittlere Leben Jesu Christi (1728), Große Hauslegend, oder Leben der Heiligen Gottes (2 Tle., 1730), Geistlicher Baumgarten. Ein Gebetbuch (1770), Marianischer Gnadenpfenning, d. i. Andacht zur Himmelskönigin Maria (1770), Katholisches Messbüchlein (1771), Heilsame Martersaul Christi (1791).
Die Geistliche Haus-Magd wird noch um 1900 neu aufgelegt, ein weiteres Gebetbuch Erhards (Auf zu Gott) sogar noch 1942.
Deutsches Literatur Lexikon (DLL). Biographisch-bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. 3., völlig neu bearb. Aufl. 1968ff. Ca. 33 Bde. und 6 Ergänzungsbde. Bd. 4. Bern und Zürich, S. 411.
Pörnbacher, Hans (2005): Caspar Erhard (1670-1743), Marcus Fridl (1675-1754) und Franz Sales Gailler (1685-1766). In: Lebensbilder aus dem Bistum Augsburg. Augsburg, S. 147-161.
Pörnbacher, Karl (2002): Schwäbische Literaturgeschichte. Tausend Jahre Literatur aus Bayerisch Schwaben. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn, S. 200-202.